- Vladimir Putin über den 8. Mai und das russisch-deutsche Verhältnis - Tempranillo, 05.05.2005, 21:44
- Der Russe kommt - Taktiker, 05.05.2005, 22:56
- Re: Der Russe kommt - Hopfen und Malz verloren - foreveryoung, 07.05.2005, 16:50
- Wunderbar, Politik eben - wirkt offensichtlich, nochmals wunderbar.LOL - crosswind, 05.05.2005, 23:53
- Der Russe kommt - Taktiker, 05.05.2005, 22:56
Vladimir Putin über den 8. Mai und das russisch-deutsche Verhältnis
-->Hallo,
auf BILD-online finde ich ein Doppelinterview Schröder-Putin zum Thema Kriegsende und deutsch-russischem Verhältnis. Auch wenn es einem schon längst zum Hals heraushängt, die Zwischentöne, die Putin anschlägt, sind es wert, sehr aufmerksam gewürdigt zu werden.
Vor Schröders kriecherischem Bekenntnis zur Erinnerung an"Krieg und Nationalsozialismus als Teil der deutschen Identität" heben sich Putins Bemerkungen besonders wohltuend ab.
Nicht zum ersten Mal habe ich den Eindruck, daß der russische Präsident über Deutschland und seine Geschichte bei weitem unvoreingenommener urteilt als die deutsche Politiker-Kaste; von unseren Freunden, Verbündeten und Befreiern gar nicht erst zu reden.
Aus dem BILD-Interview greife ich zwei Absätze heraus; mein eigener Kommentar in blau:
Putin räumte ein, vielen Russen sei es sehr schwer gefallen, Haß und Verbitterung nach dem deutschen Überfall auf Rußland im Zweiten Weltkrieg zu überwinden. Es habe Zeit und große Anstrengung bedurft, „damit das Gefühl des Respekts und Sympathie, das über Jahrhunderte hinweg unsere Völker verband, wieder Fuß fassen konnte.“
<font color=#0000FF>Endlich erwähnt mal jemand, daß sich Deutsche und Russen auch anders begegnet sind als mit Maschinengewehr und aufgepflanztem Bajonett. Da bei uns das historische Erinnerungsvermögen nicht weiter zurückreicht als bis zum unseligen Adi, braucht es einen Kreml-Fürsten, bis jemand mal ausspricht, was in großen Lettern im Buch der Geschichte zu lesen wäre.
Vielleicht hänge ich mich jetzt zu weit aus dem Fenster, aber Putin hat meine ganze Sympathie, weil er nicht zum ersten Mal an die langen Zeiten anzuknüpfen versucht, wo zwischen den beiden Ländern nicht Haß und wechselseitige (!) Volksverhetzung herrschten, sondern"Respekt und Sympathie".
Kann mir jemand einen hochrangigen westlichen Politiker nennen, dem nach 1945 ähnliche Sätze über die Lippen gekommen wären? Für diese Herrschaften ist das Herunterbeten der deutschen Vergehen doch die beste Cash-Kuh, die sie jemals im Stall gehabt haben. Charles de Gaulles Satz von einem"großen Volk" mal beiseitegelassen.
Wahrscheinlich spricht Paul Spiegel immer deshalb so prononciert und gegen die Aussprache-Regeln von einem Hollo-Kost, weil das den deutschen Steuerzahler eine Menge kostet. Warten wir mal, wann uns die nächsten Hollo-Kosten auf´s Auge gedrückt werden.</font>
Putin: Trotz aller schrecklichen Erfahrungen hätten seine Landsleute vergeben.
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Die Russen also haben uns verziehen, bei den anderen wird es noch ein paar hundert Jahre länger dauern, Dutzende von Schandmälern mehr und Aberhunderte von Milliarden an Tributzahlungen erfordern. Macht nichts, wir sind geduldig, für unsere Freummde und Vahbünndett´n tun wir doch alles. Vor allem werden wir nie auf den Gedanken kommen, uns bündnismäßig in eine andere Richtung zu orientieren.</font>
Putin: „Es war und bleibt eine Aussöhnung, die aus dem Herzen kommt.“
<font color=#0000FF>Im Gegensatz zu der, die über den Geldbeutel läuft und bei der niemand sagen kann oder will, wann das Stadium der Versöhnung eingetreten ist und die erpresserische Ausbeutung ein Ende hat.</font>
Putin: Auch die deutsche Zivilbevölkerung habe während des Krieges gelitten, aber das sei nicht die Schuld der Sowjetunion oder der Roten Armee gewesen.</font color=#0000FF>
Man soll vom neuen Zaren nicht zu viel verlangen, er steht so unter Druck, daß ich es verstehe, wenn er sich bei seiner Armee nicht unbeliebt machen möchte. Im Hinblick auf den Bombenkrieg hat er nicht einmal unrecht! Auch würde ich es nicht einfach als Nebensächlichkeit abtun, daß er die Leiden der deutschen Zivilbevölkerung unumwunden anerkennt. Von einem"Bomber Harris, do it again", worin kein deutscher Richter etwas Volksverhetzendes erkennen kann, scheint er meilenweit entfernt. </font>
Im übrigen hätten sich auch die westlichen Alliierten „nicht durch besondere Menschlichkeit hervorgetan“, sagte Putin und nannte die Zerstörung Dresdens durch britische Bomben „völlig unbegreiflich“.
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Sollten wir nicht besser Volodja zum Bundespräsidenten machen? </font>
Tempranillo
<ul> ~ Der Anti-Knopp aus Rußland</ul>

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