- Grossmacht Deutschland? - rocca, 06.05.2005, 19:04
Grossmacht Deutschland?
-->POTSDAM
(Eigener Bericht) Berlin soll seine Großmachtpolitik fortsetzen und die Konkurrenz gegenüber den Vereinigten Staaten verschärfen. Dies fordern einflussreiche deutsche Außenpolitiker und Politikberater unter dem Titel,,Großmächtiges Deutschland'' in verschiedenen Beiträgen der Zeitschrift,,WeltTrends''. Das in Potsdam erscheinende Medium versteht sich als,,außenpolitische Zeitschrift der Berliner Republik'', kooperiert eng mit der deutschen Stiftung Entwicklung und Frieden (SEF) und zählt prominente Wissenschaftler und einen ehemaligen Staatssekretär zu ihrem wissenschaftlichen Beirat. Warnungen vor einer,,Wiederentdeckung machtpolitischer Durchsetzungsstrategien'' kämen einem,,Feldzug gegen die deutsche Außenpolitik'' gleich, heißt es in dem 1993 gegründeten Blatt. Als wirkungsvollstes Mittel zur Realisierung nationaler deutscher Interessen gilt den Experten die Nutzung europäischer (EU) und weltweiter (UNO) Zusammenschlüsse.
Warnung
Die Debatte über Deutschlands Weltgeltung begann im vergangenen Jahr mit einem,,WeltTrends'' -Beitrag des Frankfurter Professors für Politikwissenschaft, Gunther Hellmann. 1) Hellmann schreibt, die,,machtpolitische Resozialisierung Deutschlands im Konzert der großen Mächte'' vollziehe sich schneller als vom Ausland erwartet und münde seit dem Regierungswechsel 1998 in eine offen zur Schau gestellte Konkurrenz mit den USA. Der Frankfurter Professor plädiert für ein vorsichtigeres Vorgehen (,,Traditionslinie der Bonner Republik'' ) und befürchtet, dass eine,,besonders hervorgehobene deutsche Rolle in Europa'' zu,,(w)eit reichende(n) Wohlfahrts- und Stabilitätsverluste(n)'' führen könne. Seine Warnung erhält Zustimmung aus Polen:,,Die Art und Weise, wie sich die deutsche Außenpolitik in den letzten Jahren 'resozialisiert' hat, ist nicht gut für Deutschland'', schreibt der Programmdirektor des,,Centrum Stosunkow Miedzynarodowych'' (,,Zentrum für Internationale Beziehungen'' ) in Warszawa, Marek A. Cichocki.
http://www.german-foreign-policy.com/de/news/art/2005/53012.php
dazu:
"Die Bundesrepublik hat die Nato verändert"
Der frühere US-Botschafter David Abshire zur Allianz
Olivia schoeller
WASHINGTON, 5. Mai. Als die Bundesrepublik vor 50 Jahren der Nato beitrat, hat wohl niemand geahnt, welche prägende Rolle dieses Land für die Nordatlantische Allianz spielen würde."Zwei Mal hat der Eintritt der Bundesrepublik in die Nato Europa verändert", sagt der ehemalige US-Nato-Botschafter David Abshire. Ohne den Beitritt der Bundesrepublik am 6. Mai 1955 unter Bundeskanzler Konrad Adenauer wäre es vermutlich nicht zu"jener Revolution gekommen, die den Eisernen Vorhang zerstört hätte". Der Beitritt hat die Allianz nicht nur gestärkt, er hat auch die Probleme abgefedert, die später innerhalb der Nato entstanden: Als sich Paris zurückzog, wurde Bonn der wichtigste Partner der Amerikaner auf dem Kontinent, meint Abshire."Wir wären niemals, wo wir heute sind, wenn Bonn nicht der Nato beigetreten wäre", meint Abshire. Er ist sich auch heute noch sicher, dass die Stationierung von Mittelstreckenraketen auf westdeutschem Boden das"Rückgrat des Ostblocks gebrochen hat"."Es war ein wichtiger Teil der Geschichte auf dem Weg zur Freiheit."
http://www.berlinonline.de/.bin/mark.cgi/berliner-zeitung/politik/445329.html?keywords=nato

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