- @Tempranillo - beim allem Respekt und Symphatie für Putin - Turon, 06.05.2005, 21:18
- Re: Chancen wahrnehmen oder lamentierend in den Untergang? - Tempranillo, 06.05.2005, 22:33
- Re: Chancen wahrnehmen oder lamentierend in den Untergang? - Turon, 07.05.2005, 01:34
- Re: Chancen wahrnehmen oder lamentierend in den Untergang? - Tempranillo, 06.05.2005, 22:33
Re: Chancen wahrnehmen oder lamentierend in den Untergang?
-->Ich kann all Deine Argumente gut verstehen, zumal wirklich - daß was USrael mit Deutschland anstellt ist nun mal wirklich unter aller Sau (um es einfachshalber auszudrücken).
Der gewöhnliche Mensch außerhalb DE ist auch nicht zwangsläufig geneigt in den Deutschen die Nachkommenschaft des Verbrechertums zu sehen. So waren die Zeiten, die Allianz des ersten Weltkrieges hat sogar - meines Erachtens -
mindestens erhebliche Mitschuld an Gründung des Hitler Regimes - und ja - Ihr seid ja zu damaliger Zeit Opfer eigener Regierung geworden. Es gehört auch eine Menge Zivilcourage - auch von Putin - so etwas - der ganzer"Freiheit" von außerhalb so etwas einzugießen.
Putins Aussage ist ein bravoröses Beispiel für Nietzsches Vorwort zum"Antichrist" -...die ganze Freiheit gegen sich selbst... (fällt mir gerade so ein) - insbesondere auf den ganzen Schrott, mit dem die erbarmungslosen, westlich kontrollierten Medien, den ahnungslosen Leser heute einhämmern.
Da hat sich Putin zweifelslos nahezu als Revisionist dargestellt.
Allerdings muß ich noch einmal Deine Worte zitieren:
"...Von einem Friedensvertrag weiß ich nichts, auch die UN-Feindstaatenklausel, die es erlaubt, ohne UNO-Resolution gegen Deutschland militärische Mittel (sprich, Atombomben) einzusetzen, ist nach wie vor in Kraft...."
Wie ich meine beantwortest Du Dir die frage nahezu selbst. Da von Westen keine Gnade zu erwarten ist, meine ich damit richtig zu liegen, wenn ich feststelle, daß die Zeit noch nicht ganz reif ist, um jetzt schon die offene Hand von Putin anzunehmen. Zumal er ganz sicher im Bilde ist, daß Deutschland dann eben in eine sehr unangenehme Situation geraten kann. Es wird wieder hageln:
der kommunistische Gedanke ist in Deutschland genauso vorhanden, wie noch vor dem zweiten Weltkrieg. Dann wird die Presse wieder an den nationalsozialismus anknüpfen. Es wird großzügig übersehen, daß ausgerechnet Stalin mit seiner
Einmischung es quasi verursacht hat dass sich die NSDAP in Deutschland als stärkste Macht etablieren konnte, als er der damaligen Kommunisten in entscheidender Phase den Teppich unter den Füßen gezogen hat. Darüber wird heute leider nicht mehr so sehr berichtet - aber wie es doe führenden Historiker sagen: die Geschichte wiederholt sich - und ich möchte das so sagen:
die letzten Jahre erinnern mich verdammt stark an die Jahre 1930-1939. Zwar ist Deutschland heute noch kein nationalsozialistisches Staat - aber die Ansprache die Müntefering neulich vom Stapel rollen ließ, ist nicht gerade billige Polemik. Alles entwickelt sich langsam aber sicher zu einem Richtungswechsel.
Der Hauptgedanke ist meinerseits die: Amerikaner werden über kurz oder lang
ihren Einfluß auf die EU reduzieren müssen, und da aus meiner Sicht ohenhin zwischen EU und USA ein Handelskrieg tobt - wird es früher oder später dazu kommen, daß die"guten" politisch-wirtschaftlichen Beziehungen zu USA quasi
verschwinden werden. Liefern die Europäer einen Vorwand für USA, kann USA
es für sich nutzen. Also dürfen wir weder provozieren, noch sich provozieren lassen. Wenn das bewerkstelligt wird, können die Amis nur für blöd halten,
und uns in unserer Blödheit verlassen.
Erinnert Euch was Bush schon am 11.09.2001 verlautbaren ließ:"...wer nicht mit uns ist, ist gegen uns...". An diesem Tag begann nicht etwa der Krieg gegen den Terror - aus meiner Sicht begann an diesem Tag der Krieg gegen Europa.
Wenn wir den Amis also einen Vorwand liefern - werden sie uns nicht bloß"böse".
Sie haben alle Mittel in der Hand um uns zu erinnern wie der Hase zu laufen hat - und sog. Volkspolizei, die der machtloser Regierung Deutschlands
aus der Patsche hilft können die ja noch immer spielen.
Es ist also nicht die Zeit irgendwelche Stellung zu beziehen, wir müssen nur noch zusehen, wie die hochverschuldete Wirtschaft USA´s in eigene Jauche
die Regierung dazu zwingt sich ausschließlich eigenen Interessen zu widmen.
Dann werden sie uns sowieso ziehen lassen müssen, genauso wie es einst in mit den Sowjets gewesen ist. Sie hatten alle Macht der Welt, um die Länder des Ostblocks zur Vernunft zu zwingen. Und die einzige Zielscheibe die sie hatten,
war ein unbewaffneter Werksarbeiter.
Ein Soldat ohne Gewehr - der sich vor die Kanone der Macht stellt - und sagt
ich will Euch nicht mehr dienen - hat mehr Macht als man vermutet; wenn er erschossen wird - wird er zum Statussymbol der tatsächlich freier Welt. Wenn Bin Laden tatsächlich der Anführer des Terrors sei, dann hat er eben das nicht einkalkuliert. (nur meine Meinung kennst Du ja: er war´s definitiv nicht;) An dem 11.09.2001 passierte genau das was man niemals von den Amerikanern erwartet hatte. Sie nutzten die Gunst der Stunde, um der Welt weiß zu machen, es gibt einen unsichtbaren Feind. Sie forderten den Feind auf, quasi Rechnungslegung über seine"Kapazitäten" abzugeben. Und wenn er sich weigerte, hat man ihn angegriffen.
Die Mullahs in Afghanistan wurden beschuldigt Antrax zu zerstreuen. Omar erwiderte nur, daß er keine Ahnung hat was das ist. Dann kam Hussein. Man führte natürlich nicht den Krieg gegen den irak - sondern gegen Saddam.
Auch er sollte offen legen was er so im peto hat, was er auch tun wollte.
Nur das wurde den amerikanern plötzlich zu spät, denn es ging den Amis nicht darum irgendeinen Saddam zu zähmen. Es ging darum um Europa von sich abhängig zu machen.
All das was da geschieht spiegelt sich heute in immer stärker werdenden Problemen in EU Land. Die Ã-lpreiskrise gesellt sich zu den Spekulationsverlusten der Hausse von 2000. Das Volk verlor in großen und ganzen Haufen Geld, und dann auch noch Möglichkeiten die Schulden abzuzahlen (durch Arbeitslosigkeit). Und dann sagten uns Amerikaner - für Erdöl müßt ihr so viel und so viel zahlen. Wenn ihr nicht tut was wir wollen, tun wir das, was uns paßt.
Und so hast Du: Amerikaner diktieren der EU den Ã-lpreis weil wir ja gegen den Krieg waren. Wir beugten uns nicht den sog. Rüstungsdruck, als Bush meinte - die EU muß militärisch besser ausgerüstet werden. Damit meinte er: Jungs kauft unsere Waffen. Wenn ihr unsere Waffen nicht kaufen wollt unterstützt mit Steuermiliarden den Einmarsch in Irak. Am Ende machten wir den Krieg nicht mit,
wir machten auch keine Waffenkäufe. Jetzt zahlen wir den Preis mit dem Ã-l.
Wenn wir jetzt rebellieren, liefern wir denen einen Vorwand noch mehr aufzurüsten. Mit dem Effekt daß sie eine Berechtigung haben sich noch mehr auf Kosten der Amerikaner zu verschulden.
Erinnert Ihr Euch als dottore eines tages hier schrieb, daß die Amis einen verschuldungsfähigen Schuldner suchen? Und wir sollten ihnen diesen Vorgang
erschweren.
Handel treiben mit Rußland bedarf überhaupt keinen Abkommen und auch keiner Allianz. Nicht einmal die Amerinaer dürfen was dagegen haben (schließlich würden sie damit gegen eigene Grundsätze verstoßen). Ihr dürft weiterhin Friedensverfechter sein - daß schreibt uns unsere Erfahrung schlicht und einfach vor.
Als Europäer die sich noch etwas länger den Druck beugen müssen, werden wir schlicht und einfach verschuldungsunfähig - und damit kann der Blutigel saugen wie er will. Eines Tages ist seine Saugkraft zu Ende - und er fällt ganz von allein ab.
Und dann kommt der Zeitpunkt - wo wir uns umorientieren müssen und es auch dürfen. Jetzt ist das noch zu früh. Jetzt dürfen wir nur zusehen wie da einer wie ein trotziges Kind strampelt. Die Lehre die Europäer übrigens mit Amerikanern bezogen haben ist auch ganz interessant. Wir züchteten ein Bomberbaby auf unsere Kosten, und gaben ihm auch Streichhölzer in die Hand.
Kultur hat dieses Land gar keine: und wenn Jemand doch sagt: die Amerikaner haben doch Popkultur erschaffen, dann will ich gleich eriwdern. Amerikaner sind das allererste Volk dieser Welt, die die Schöpfer dieser Kultur selbst zerstören. Das sieht man ganz deutlich an den mittlerweile zweiten und alles entscheidenden Prozess von Jackson. Und komme mir nicht einer mit dem Hinweis:
USA habe Wirtschaftlichkeit erschaffen. Die einzigen tatsächlich funktionierenden Unternehmen, haben nicht nur eigene Handelwaren erschaffen (Microsoft) sie verkaufen das alles auch noch. Luft, Luft und nochmals Luft.
Das selbe sehen wir in Finanztiteln, daß selbe in der Softwarebranche. Und was die Hardware angeht, sollte auch Niemand zu schnell behaupten, Amerikaner haben es entwickelt. Gut geklaut, heißt noch lange nicht, daß es ihnen gehört.
Meine bescheidene Meinung: die Zeit ist auf Eurer Seite. Ihr habt also die Möglichkeit (das was wir nicht mehr haben) in aller Ruhe die Koalitionspartner zu begutachten. Wenn Ihr jetzt genauso ein Remidemi Veranstaltung startet, wie es die Polen beschämenderweise im Irak tun, haben wir keine EU sondern ein konträre Lager. Von Euch wird dann eines Tages Putin erwarten, daß Ihr Farbe
bekennt. Und gleich danach werden das die Neocons von den Polen verlangen.
Am Ende kommt dann genau das was die Amerikaner wollen: sie liefern allen Waffen, und wir bekämpfen uns wie ferngesteuerte Roboter.
Das ist meine Überlegung dabei - die kann den einen gefallen, den anderen nicht.
Und ich wünsche mir einen Zustand, wo Europa sehr wohl die Chance hat sich nie wieder irgendeinem unterzuordnen. Jedenfalls nicht einfach so umsonst.
Das einzige was wir dazu brauchen, ist nur noch paar Jahre Geduld. Vielleicht viel kürzer.
Gruß von T.

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