- Geld und Tausch(Güter)lose Gesllschaft - Tulpenblase, 01.07.2005, 21:24
- Eigentlich lauern die Antworten schon um die Ecke - Taktiker, 01.07.2005, 23:49
- soso, 'grundgesichert'........ - JüKü, 02.07.2005, 11:29
- pöhser Reflex? - Taktiker, 02.07.2005, 13:02
- Re: pöhser Reflex? - - Elli -, 02.07.2005, 13:15
- pöhser Reflex? - Taktiker, 02.07.2005, 13:02
- soso, 'grundgesichert'........ - JüKü, 02.07.2005, 11:29
- na und? - Dieter, 02.07.2005, 10:02
- Eigentlich lauern die Antworten schon um die Ecke - Taktiker, 01.07.2005, 23:49
Eigentlich lauern die Antworten schon um die Ecke
-->>Hat jemand eine Idee, wie eine geld- und tauschgüterlose Gesellschaft aussehen könnte?
Selbstverständlich fällt das enorm schwer. Auch wenn das Beispiel überstrapaziert ist, aber im Freeware-Bereich finde ich es immer wieder beeindruckend, welch geniale Software da für lau angeboten wird. Da arbeiten -vernetzt- einzelne Programmierer an absolut genialen Softwareprodukten. Z.B. dieses XBMC (Media Center für die XBOX), eine Art Doublette der MS Windows Media center edition für die XBOX: Unglaublich gute Software, permanent weiter verbessert und frei erhältlich, absehbar NICHT als Köder/Einstiegsdroge für eine spätere kommerzielle Version angelegt.
>Ein gewisser Jean Luc Picard hat in der Zukunft mal sinngemäß gesagt, das die Menscheit das Zeitalter des Geldes überwunden habe.
Das kann freilich nur erreicht werden, wenn jeglicher Geldbesitz oder ähnliche Akkumulation mit erkennbaren Nachteilen behaftet ist, z.B. Raub, Konfiszierung o.ä. Beispielsweise sowas wie eine teure Uhr oder Schmuck: Deren Besitzer tragen das auch nur noch, wenn sie unter ihresgleichen oder gut abgeschirmt sind. Da das Zeugs auf offener Straße zu zeigen -zumindest in einigen Ländern- mit erheblicher Gefährdung verbunden ist, ist es QUASI"wertlos". Das wäre für mich ein Annsatz.
> Danach"arbeiten" (Güter herstellen, Dienstleistungen erbringen etc) sie nur noch, weil es ihnen"Spaß" mache.
Vielleicht ist ja die"Spaßgesellschaft" oder die"Hobbygesellschaft" kein kranker Auswuchs, sondern eine Weiterentwicklung? Ein Hobby betreibt man ja nicht primär zum Erbringen eines Mehrwerts (Gewinn) oder der Erlangung eines Vorteils (Karriere), sondern zur persönlichen Befriedigung = Spaß. Wenn wir alle grundgesichert wären, könnten wir unbelastet hobbysieren, ohne den Sinn des Lebens zu verlieren, den wir noch allzu oft in Aufstieg, Gehaltszuwachs, Visitenkarte, Ansehen, Besitz suchen.
Eine tauschlose Gesellschaft entsteht nur dann, wenn die Wertmaßstäbe verloren gehen. Nicht im moralischen Sinn, sondern im Sinne der permanenten Wertbemessung von Dingen. Indem solche Wertbemessungen gesellschaftlich immer stärker divergieren, könnte der abstraktwertorientierte (geldbasierte) Tauschvorgang erschwert werden. Das heißt nicht, dass wir nicht mehr tauschen können, sondern nur, dass wir anders tauschen werden als heute.
In Nachbarschaftverhältnissen ist das kein großes Geheimnis: Während der Nachbar einem die Wände neu streicht, wartet man dessen PC. Niemand fragt hier nach unterschiedlichen"Wertigkeiten" dieser Arbeiten. Primär gilt lediglich der Zeitaufwand als Maß, meistens noch nicht mal dieser. In unserem Berufsleben aber walten wir gänzlich anders: da wird jeder kleinste Aufwand ordentlich verbucht, heute weit mehr als noch vor wenigen Jahren. Sogar bis dahin, dass sich jetzt schon kleinste Abteilungen desselben Unternehmens gegenseitig Rechnungen schreiben, weil sie als"Profit Center" funktionieren müssen.
Wenn sich aber Myriaden von Profit Centern gegenseitig belauern und abzocken, müssen die Reibungen exponenziell steigen. Im Endeffekt wird dieser Prozess der ewigen"Synergiegewinnung" im Dickicht von Streitereien, Prozessen und Kompetenzgerangel festbacken. Ich könnte hierzu ein höchst aktuelles Beispiel aus meinem Bereich liefern, wo wir eine Software für einen Kunden gegenwärtig nicht zum laufen bekommen, weil sich zwei Tochtergesellschaften gegenseitig die Schuld zuschieben. Hammermäßig: Der Dritte im Bunde, der Kunde, stammt aus demselben Konzern und schimpft auf die beiden anderen. Und warum sind da dreie, wo einmal einer war? Weil alle für sich PROFIT bringen sollten. Am Ende stehen jetzt alle im Regen. Ein gutes Beispiel im kleinen für das große Ganze.

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