- Wie will Schröder mit Neuwahlen den Bundesrat verändern? - Taktiker, 01.07.2005, 12:13
- was erwartest du von Lafontaine? - wheely, 01.07.2005, 12:33
- Etwas mehrTäteräta - Taktiker, 01.07.2005, 15:43
- Wenn Gylafonte käme - Dieter, 01.07.2005, 16:23
- Re: Wenn Gylafonte käme - manolo, 01.07.2005, 16:46
- La Fontaine... - Taktiker, 01.07.2005, 17:14
- Re: Wenn Gylafonte käme - manolo, 01.07.2005, 16:46
- Wenn Gylafonte käme - Dieter, 01.07.2005, 16:23
- Dass er die tumben Massen begeistert. - Gundel, 02.07.2005, 07:29
- Re: Dass er die tumben Massen begeistert. - Tulpenblase, 02.07.2005, 08:37
- Daran ist nichts Neues und nicht Schlechtes - Taktiker, 02.07.2005, 13:11
- gute Analyse (o.Text) - Dieter, 02.07.2005, 10:13
- Re: Dass er die tumben Massen begeistert. - Tulpenblase, 02.07.2005, 08:37
- Etwas mehrTäteräta - Taktiker, 01.07.2005, 15:43
- Re: Wie will Schröder mit Neuwahlen den Bundesrat verändern? gar nicht! - klatti, 01.07.2005, 14:06
- Trotzdem... - NaturalBornKieler, 01.07.2005, 15:20
- richtig, richtig... - klatti, 01.07.2005, 17:34
- Trotzdem... - NaturalBornKieler, 01.07.2005, 15:20
- Re: Wie will Schröder mit Neuwahlen den Bundesrat verändern? - siggi, 01.07.2005, 15:31
- was erwartest du von Lafontaine? - wheely, 01.07.2005, 12:33
Dass er die tumben Massen begeistert.
-->Hallo Wheely,
seine tolle Rente mag ja eine feine Sache für ihn sein, nur hat er es sich damit nicht unbedingt bequem gemacht. Vielmehr hat er in den vergangenen Jahren hundertfach versucht in seiner Partei hier im Saarland eine Funktion einzunehmen. Das ist ihm nicht gelungen, in keiner einzigen Form, denn seine Parteifreunde nahmen ihm seinen Rücktritt beharrlich übel und mieden ihn wie der Teufel das Weihwasser. Oskar schwankte frustriert zwischen einem Leben als Rentner, einem als Buchautor und einem als Biobauer. Weil er nun aber ein machtbewusster Vollblutpolitiker ist, fühlte er sich nach meiner Einschätzung in dieser Zeit wie ein Rennpferd, das am Rand der Rennbahn angebunden ist. Energiegeladen bis zum explodieren, wild schnaubend und nervös mit den Hufen scharrend.
Jetzt hat sich der Gaul losgerissen. In einer Zeit, in der nahezu jeder nur noch den Niedergang sieht, ein paar Jahre, nachdem das Ersparte von Millionen Kleinanlegern im Handstreich umgeschichtet wurde, das war im Jahr 2000, wenn ich mich recht erinnere, oder war es 1929? Eine Zeit, in der ganze Unternehmenskonglomerate aus deutscher Hand in andere Hände wanderten und selbst die Kanalsysteme nicht mehr den Städten gehören, deren Bewohner sie zugüllen.
Eine Zeit jedenfalls, in der niemand mehr einer der etablierten Parteien zutraut, das Ruder herumzureißen und eine wirkliche Änderung zum Besseren bewerkstelligen zu können. Eine Zeit, in der die Stimmung nahe dem absoluten Nullpunkt ist.
Ungefähr so wie heute stelle ich mir die Stimmung im Jahr 1933 vor.
Und nun kommt einer, der sich in einem genialen Schachzug mit einem rhetorisch ebenfalls begabten, aber vielleicht nicht ganz so machtbewussten"Polit-Opfer" verbindet, und damit quer durch die Republik eine Brücke schlägt von Südwesten bis Nordosten. Und von dieser Kommandobrücke aus lässt es sich vermutlich gut große Töne spucken.
Ich erinnere mich noch recht genau, wie Oskar vor knapp 10 Jahren in einem seiner Bücher forderte, sämtliche Subventionen radikal zu streichen, mit Ausnahme solcher für Billigarbeitsplätze. Arbeit soll sich wieder lohnen. Arbeit für alle. Und nicht etwa für einen Euro die Stunde, sondern für satte fünf. Was meinst du, wie der mit derartigen Sprüchen auf offene Ohren treffen wird bei den Hartz-IV-Opfern ohne Perspektive.
Nun stellte ich in den vergangenen Tagen und Wochen etwas fest, dass nicht unbedingt repräsentativ sein und schon gar nicht für die ganze Republik gelten muss: Das teilweise debile Jungvolk, die Pisa-geschädigte Generation derer, die so alt sind wie meine Kinder, die sondern neuerdings Sprüche ab wie:"Boh ey, die wählen wir alle, da geht der Punk ab." Jungprolos an die Urnen! Für mich sieht es so aus, als hätten wir im kommenden September die höchste Wahlbeteiligung seit langem zu erwarten.
Und wie es dann weitergeht? Zwei Jahre später werden diese Wähler ihre Kinder Oskar oder Gregor nennen und voller Begeisterung applaudieren, wenn sich Ossi durch die Menge chauffieren lässt....
Phantasie und Spekulation, zugegeben. Soll jeder drĂĽber denken wie er mag.
Ich wĂĽrde auch gerne wissen, in welcher Form und von wem der Wahlkampf der beiden protektioniert wird. Fakt dĂĽrfte sein: wenn einer der Big Players nicht wollte, dass es diese neue Linkspartei und in dieser Personalunion gibt, und dass sie stark wird, ja sogar eine Gefahr fĂĽr die etablierten Parteien darzustellen in der Lage ist, dann wĂĽrde es sie auch nicht geben.
Für mich ist Oskar Lafontaine jedenfalls ein Politiker, der in der Lage ist, die Massen zu begeistern. Schon vor Jahren habe ich gesagt, es braucht nur erneut eine charismatische Persönlichkeit auf der Bühne zu erscheinen und dann ist die wirkliche Wende nah. Vor sieben Jahren war die Zeit noch nicht reif, denn Ron Sommer und seine Kollegen mussten erst noch ihren Job machen. Und den haben sie gut gemacht. Wenn auch nicht im Sinne der Aktienkäufer...
Nun denn, wollen wir mal hören, was Oskar und Gregor den müden Wählern zu sagen haben. Ich werde es leider gottseidank nur bruchstückhaft mitkriegen, ohne Fernseher, ohne Radio und ohne Springer. Es kommt sowieso, wie es kommen soll. Oder besser gesagt: wie es die Player für richtig halten.
GruĂź Gundel
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