- An Dottore / Tontafel-"Banknote" (von Sonntag) - Dimi, 18.12.2000, 23:28
- Herzlich willkommen - das sind ja tolle Nachrichten! mkT - Tobias, 18.12.2000, 23:46
- Re: Herzlich willkommen - das sind ja tolle Nachrichten! mkT - Dimi, 19.12.2000, 12:43
- Re: An Dottore / Tontafel-"Banknote" (von Sonntag) Weiterdrehe! - dottore, 19.12.2000, 01:56
- Re: An Dottore / Tontafel-"Banknote" (von Sonntag) Weiterdrehe! - Dimi, 19.12.2000, 12:42
- Re: Super, Dimi und vielen Dank; ich komme später darauf zurück. - dottore, 19.12.2000, 15:03
- Banknoten werden auch alle drei Monate"erneuert" (wenn auch nicht physisch) - dottore, 07.06.2001, 16:03
- Re: An Dottore / Tontafel-"Banknote" (von Sonntag) Weiterdrehe! - Dimi, 19.12.2000, 12:42
- Herzlich willkommen - das sind ja tolle Nachrichten! mkT - Tobias, 18.12.2000, 23:46
Re: An Dottore / Tontafel-"Banknote" (von Sonntag) Weiterdrehe!
Danke fuer die Antwort. Die erste Frage duerfte sein, ob Forderungen so uebertragen wurden, dass man vom Beginn einer Entwicklung zu Noten sprechen kann. Massgeblich ist nur die umlaufartige Uebertragung und ihre Art, nicht die Uebertragungsmoeglichkeit. Dass es generell den Uebertrag von Forderungen gegeben haben duerfte, steht hier wohl nicht zur Debatte, dazu ist der zugehoerige Geschaeftsvorgang zu naheliegend.
Wurde unsere Tafel uebertragen? Wurden vergleichbare Tafeln im Sinne des Beginns einer Entwicklung zu Noten uebertragen? Dazu:
- Das Endprodukt, eine babylonische Note, ist nicht belegt.
- Eine Standardisierung (Nominalwert, z.B. auf 1 Shekel lautend) fehlt. Ganz im Gegenteil, es gibt eine enorme Vertragsvielfalt auf diesen Tafeln, Schuldvertraege, Ehe- und Scheidungsvertraege, Erbschaftsvertraege, Geschaeftsvertraege. Die Werte, ihre Form und der Zins schwanken ebenso, 6 Shekel Silber, 3 Kilo Silber + 2 Tonnen Getreide, fester Zins, ertragsabhaengiger Zins usw.. Eine Standardisierung ist aber im Zuge eines beginnenden Umlaufs zu erwarten und andernorts belegt.
- Der Schluss von der Groesse der Tafeln (kleines Format) auf die Ursache (handliche Uebertragung) waere nur zwingend, wenn alle anderen Ursachen ausgeschlossen werden koennten. Dies ist nicht der Fall. Ein naheliegender Grund waere z.B., dass fuer jeden Vorgang eine eigene (folglich kleine) Tafel verwendet wurde (auch heute erhaelt jeder Vertrag eine Urkunde). (Das mit den Rueckseiten ist mir neu. Was steht auf diesen?)
- Zwar werden Muenzen auch in grossen Horten gefunden, aber oft auch in kleinen Horten und einzeln, z.B. von Bauern (die diese natuerlich nicht publizieren). Tontafeln treten hingegen in Grossfunden auf, selten (nie?) einzeln. Ich sehe hier sehr wohl einen Verteilungsunterschied, und vermute den Grund im unterschiedlichen Gebrauch (Umlauf vs. zentraler Lagerung).
- Das Material, man spricht von ungebranntem Ton (gebrannte Exemplare entstanden durch Immobilienbraende), weist gegen einen Umlauf, da eine Verfaelschung (aus 6 kann man z.B. eine 60 machen) viel zu einfach waere.
- Aus der Existenz von Siegeln kann nicht geschlossen werden, dass es keine amtliche Beurkundungs- und Hinterlegungsstelle gab. Der Nutzen einer solchen Stelle ist z.B., dass der Glaeubiger nicht bestohlen werden konnte. Auch heute gibt es eine Vielfalt an (halb-)amtlichen Hinterlegungsstellen (Notariate, Grundbuchaemter, Kassenvereine, Handelsregister usw.).
- Quantitaet und Qualitaet: Seit wann ist es den Leuten egal, ob sie 3 Kilo Silber oder 1 Kilo silberfarben bemalter Bronze bekommen? Ein Leihvorgang aendert daran nichts, denn zu Beginn und Ende des Leihvorgangs steht die (rechtliche oder faktische) Uebergabe des Silbers.
Zwischen der Moeglichkeit, dass im Einzelfall eine Forderung uebertragen wurde, und dem Umlauf der zugehoerigen Dokumente (Tafeln) im (auch nur anfaenglichen) Notensinne liegt ein Schritt, der hier nicht vorliegt. Vielmehr weist das Taefelchen alle Merkmale einer amtlich beurkundeten und verwahrten Hypothek auf.
Ich habe versucht, mich auf das unmittelbare zu beschraenken, aber der Beitrag ist dennoch etwas lang geworden...
Gruss, Dimi
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