Wann steigen die Reichen endlich in den Ring?

verfasst von Der Einarmige Bandit, 14.07.2005, 16:25

-->
Hallo!

Nachdem es nun doch im Land zu Neuwahlen kommt müssen sich langsam aber sicher auch die Reichen überlegen welchen Beitrag sie leisten wollen um die Entschuldung des Staates sicher zu stellen!

Die Kritik von einigen hier im Forum, daß die Politik und die Bürger schuld an der Misere im Land sind, da sie sich mit der Abgabe von Wahlversprechen bzw. deren Annahme in diese missliche Lage gebracht haben ist für micht nicht ganz nachvollziehbar. Die Reichen haben auch gerne Subventionen eingestrichen und immer laut ARBEITSPLÄTZE nach Bonn gerufen! Die Politiker bzw. die Staaten hätten niemals solche Schulden machen können wenn sich nicht jemand bereitgefunden hätte diesen Ländern KREDIT zu geben! Dottore sagt doch selbst niemand kann zum Investieren oder Geld ausgeben GEZWUNGEN werden. Genauso kann auch niemand zum GLÄUBIGER gezwungen werden, wenn er dem Staat Kredit gewährt! Ich spreche hier von Anleihen und internationalen Krediten auf zwischenstaatlicher Ebene! Seit wann können reiche Großkapitalisten gezwungen werden deutsches Bundesanleihen zu zeichnen? Oder steht seit neuestem der deutsche Finanzminister mit entsicherter 9mm Luger und preist deutsche Anleihen an? Wohl kaum! viele Staaten sind schon pleite gegangen weil sie ZUWENIG Kredit erhielten also keiner ihre Anleihen haben wollte aber noch niemals einer weil er ZUVIEL Kredit erhielt, abgesehen in der Endphase der Aufschuldung!

Offensichtlich haben die Reichen und Superreich durchaus Interesse gehabt Staatsanleihen zu zeichnen, und diese als interessante Vermögensanlage gesehen. Könnte man nicht sagen, daß der Staat gezwungen war die Reichen und Superreichen mit anständigen Anleihenrenditen zu anlocken? Deutschland war ja nicht das einzige Land, das Kredit wollte sondern stand mit anderen Staaten im Konkurrenzkampf. Selbst Gelddrucken durfte Deutschland ja nicht, denn sonst hätten sie ja keinen Kredit nehmen müssen. Auch hier am Internationalen KAPITALMARKT gilt Angebot und Nachfrage!

Siehe Argentinien! Dieses Land ist ein schönes Beispiel. Argentinien hatte niemals einen Anleger gezwungen hochriskante Argentinienanleihen zu zeichen und trotzdem gingen die, wegen dem hohen Coupon, weg wie die warmen Semmeln. Eher wurde Argentinien von der privaten internationalen Hochfinanz und vom IWF gezwungen Bedingungen zu aktzeptieren, die das Land unter"normalen" Bedingungen niemals akzeptiert hätte. Die Anleger sind selber schuld wenn durch Default das angelegte Geld weg ist. Niemand zwang sie Argentinienanleihen (TANGOBONDS) zu zeichnen. Die Gier nach hohen Zinsen war eben größer als die Vernunft. Aber das ist ein anderes Kapitel

So hoch können die Steuern für die Reichen in Deutschland auch nicht gewesen sein, denn sonst hätten die Reichen ja nicht so viele Vermögen aufbauen können. Auch nützte diesen Reichen die Staatsmacht als Obereigentümer mit dem Gewaltmonopol sehr um überhaupt Vermögen anzuhäufen, ob legal oder illegal ist nebensächlich! Es ist unschwer zu beweisen, daß die Existenz der Staatsmacht für die Reichen hilfreich war um Vermögen aufzubauen denn sonst hätten die Reichen ja kein Vermögen! Der Staat gab also Hilfestellung und war nützlich und nicht hinderlich für den Vermögensaufbau weil sonst wären die Reichen ja weggelaufen (ausgewandert) wenn die Staatsmacht ein Hindernis gewesen wäre (Siehe DDR! Go west young men!)

Auch muß man sagen, daß das investieren in"sichere" Anlagen (Staatsanleihen) immer den Reichen entgegenkam die ihr Geld in Anleihen steckten und so risikolos Zusatzeinkommen lukrierten ohne arbeiten zu müssen."Verrenten" lassen können sich eben nur die Reichen! Die Geschichte liefert hierfür genug Beispiele.

Seht euch mal den World Wealth Report 2005 an und ihr werdet erkennen, daß die Reichen und Superreichen ziemlich risikoscheu sind und keine spekulativen Investments tätigten sondern zumeist konservativ in risikolose Staatsanleihen investierten. Es ist kein Geheimnis, daß das internationale Großkapital scheu wie ein junges Reh ist. Passt es in einem Land nicht ist das Großkapital schnell wieder weg und kommt nur selten wieder zurück. In Deutschland muß es aber jahrzehnte lang sehr gut gepasst haben, denn sonst hätte Deutschland nicht so lange und soviel KREDIT bekommen. Jetzt ist eben die Decke erreicht und die Reichen haben Angst um ihr Geld und rufen nach dramatischen Reformen bei den"Kleinbürgern", damit Vater Staat halt Geld vom Posten Sozialaufwendungen auf den Posten Schuldenfinanzierung umschichten kann, damit die Reichen weiter ihre Zinsen bekommen können. Das ist das Geheimnist

Also das Argument die"Normalbürger" und die Politker sind schuld an der Misere kommt zumeist immer von denen die selbst überdurchschnittlich vermögend sind und es ablehnen zur Entschuldung des Staates auch einen überdurchschnittlichen Beitrag zu leisten! Obige Argumente sprechen eine klare Sprache!

Haben nicht auch die"Normalbürger" durch jahrelanges"in den Topf einzahlen" sich Rentenansprüche verdient? Warum sollen diese Bürger, die keine so gute Lobby in Berlin sitzen haben durch Reformen (=teilweiser Forderungsverzicht) weniger bekommen während reiche Anleihenbesitzer keine Einschnitte erfahren sollten? Auch das ist nicht nachvollziehbar! Wir sitzen alle im gleichen Boot. Auch auf der Titanic ist die erste Klasse (Reiche Passagiere) genauso ersoffen wie die Auswanderer vom Unterdeck ("Kleinbürger 3. Klasse), die Rettungsboote langen eben nicht!

Letztlich zahlen die Bürger sich doch die staatlichen Zuwendungen durch ihre Steuerleistungen selbst, da sie ja noch Steuerpflichtig sind während die Reichen durch Steuerschlupfwinkel und Stiftungen wenig bis keine Steuern mehr bezahlen und sich damit selbst aus der Tributpflichtigkeit herausnehmen. Otto Normalverbraucher hat diese Möglichkeit nicht. Irgendwer muß eben die Steuern abdrücken sonst funktioniert die Veranstaltung nicht!

Ich plädiere für eine lösungsorientierte Diskussion und nicht für eine ursachenorientierte.
Die Reichen mögen vielleicht nicht Teil des Problems sein (was ich nicht glaube, aber egal) aber die Reichen sind Teil der LÃ-SUNG!

Und selbst wenn die"Normalbürger" und die Politker schuld wären, was nicht stimmen kann, da diese gar nicht die Macht haben unter demokratischen Bedingungen die Reichen zur Kreditvergabe und damit in die Gläubigerposition zu zwingen, ändert dies an der Grundproblematik nichts, die da lautet.

Dem STAAT FEHLT GELD (=SCHULDEN), DIE REICH UND SUPERREICHEN haben es (=VERMÃ-GEN).

Die doppelte Buchführung lügt doch nicht. Es können zur Lösung des Problems (Entschuldung) des Staates nur die Reichen herangezogen werden, da nur sie das GELD haben. Alles andere ist vollkommen sinnlos. Bereits dottore hat hier schon mehrmals für Clean Slates (Novae Tabulae) plädiert! Wann kommen die also? Man wartet!

Was nicht geht ist, daß der Staat entschuldet wird und die Reichen bleiben reich! Das GEHT NICHT! Werden Schulden gestrichen muß auch unweigerlich die entsprechende Guthabenposition wegfallen!

Faktum ist, daß zuviele INSUSTAINABLE RENTIERCLAIMS im System sind und die sich in den Händen der Reichen und Superreich konzentriert haben. Thats it! und die machen das System kaputt. Und deshalb müssen die raus bevor es zu spät ist!

Auf deutsch heißt das, daß die Vermögen der Reichen nur noch auf DEM PAPIER existieren aber eigentlich nicht mehr vorhanden sind! Also die Reichen und Suppereichen defacto gar nicht mehr reich sind, da diese Vermögen nicht mehr haltbar sind und sich somit in einer falschen Sicherheit wiegen!

Diejenigen von euch die ihr Geld in Edelmetallen angelegt haben, haben mit ihrer Investmententscheidung indirekt die Richtigkeit meiner Argumente bestätigt! Auch wenn ich nicht glaube, daß Edelmetalle eine Lösung oder Abhilfe bringen können, da diese in Zukunft keinerlei Bedeutung haben werden, Eine Renaissance der Edelmetalle wird aus machpolitischen Gründen sicherlich nicht kommen.

Je länger sich die Reichen wehren und zappeln desto unangenehmer wird die Sache. Ich sage es nochmals: GLÄUBIGERMORD ist KEINE Option sein. Finanzvermögensverzicht schon eher.
Das Problem der Staatschulden kann man wie unter GENTLEMEN regeln, da muß kein Blut fließen.

Also wann steigen die Reichen endlich in den Ring? Ich hoffe nach der Wahl im Herbst wenn sie sich auf einen umfassenden Finanzvermögensverzicht zwecks Entschuldung des Staates durchringen können!

Alle müssen Opfer bringen aber die Reichen am meisten sonst ist keine Staatssanierung möglich! Niemand kann die Mathematik (gesetzliche Logik) überrumpeln.

Steht nicht auch in der Bibel geschrieben:"Was hülfe es dem Menschen wenn er die ganze Welt gewänne, nehme er doch Schaden an seiner Seele?"

An andrer Stelle steht:"Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als das ein Reicher in den himmel kommt!

Die Reichen sollen den freiwilligen Vermögensverzicht als einen Einstieg in den Austieg aus ihrem falschen und nicht gottgefälligen Leben sehen.

Aktuelle Argumente, wie von US-Banker der Federal Reserve, daß alle Bürgern ordenlich konsumieren sollen und sich damit weiter verschulden sollen, sind Schwachsinn, da die Kreditlinie schon längst erreicht sind. Zuerst muß entschuldet werden damit eine Neuverschuldung möglich ist. Ich muß doch auch zuerst den Mistkübel entlehren um wieder neuen Mist hineingeben zu können.

Wie sagt der große deutsche Dichter Heinrich Hein so treffend:

"MENSCH, bezahle deine SCHULDEN, Lang ist ja des Lebens Bahn und du musst noch manchmal borgen die du es so oft getan!"

Also zahlt liebe reiche Leute, denn Zahlen schafft Frieden und macht Freunde!

Die REICHEN sind unsere letzte Hoffnung sonst geht der Staat kaputt!!

Gruß

Thread gesperrt

 

gesamter Thread:

• Wann steigen die Reichen endlich in den Ring? - Der Einarmige Bandit, 14.07.2005, 16:25
  • Re: Gähn. Erzähl uns doch mal was Neues. ;-) (o.Text) - JLL, 14.07.2005, 16:46
  • Aber genau so ists! - Taktiker, 14.07.2005, 18:16
    • Danke Taktiker für deinen Zuspruch! (auch wenn mein posting provokativ war!) - Der Einarmige Bandit, 15.07.2005, 16:03
  • ...sonst geht der Staat kaputt - Georges, 14.07.2005, 18:41
  • Re: Wann steigen die Reichen endlich in den Ring? - weissgarnix, 14.07.2005, 18:53
    • Wie kannste das wissen? - Taktiker, 14.07.2005, 21:48
      • Seit wann muss man intelligent sein, um reich zu werden? - wuzge, 14.07.2005, 23:28
        • meine alte These - Dieter, 15.07.2005, 01:45
        • Re: Seit wann muss man intelligent sein, um reich zu werden? dazu ein Witz - Holmes, 15.07.2005, 13:19
  • Re: wieder einer mit ohne Ahnung... - Fremdwort, 15.07.2005, 10:00