- offtopic - von der Physik eines Nachrichtenmagazins - nereus, 18.07.2005, 10:18
- Warum ĂŒberhaupt dieses Thema? - FOX-NEWS, 18.07.2005, 11:09
- Re: Warum ĂŒberhaupt dieses Thema? - nereus, 18.07.2005, 11:56
- Re: Warum ĂŒberhaupt dieses Thema? - manolo, 18.07.2005, 14:20
- Re: Warum ĂŒberhaupt dieses Thema? - nereus, 18.07.2005, 11:56
- Re: Wie kann der Spiegel solchen Unsinn schreiben? - Tempranillo, 18.07.2005, 11:31
- Re: offtopic - von der Physik eines Nachrichtenmagazins - Spartakus, 18.07.2005, 12:06
- Re: von der Physik eines Nachrichtenmagazins - Spartakus - nereus, 18.07.2005, 20:37
- Warum ĂŒberhaupt dieses Thema? - FOX-NEWS, 18.07.2005, 11:09
Re: von der Physik eines Nachrichtenmagazins - Spartakus
-->Hallo Spartakus!
Du zitierst: âJedes Krematorium hatte zwei eiserne Tragen zum Laden der Leichen in die Ă-fen. [...] Zwei HĂ€ftlinge legten die Leichen darauf. Sie legten sie so ab, dass die erste Leiche mit den Beinen zur Verbrennungskammer, dem RĂŒcken nach unten und dem Gesicht nach oben hingelegt wurde. Auf diese Leiche wurde ebenfalls mit dem Gesicht nach oben eine zweite gelegt, deren Kopf in Richtung der Verbrennungskammer zeigte.
Möglicherweise wurden die Leichen auf diese Art verbrannt, nur hÀtte dies wiederum ganz andere Probleme zutage gefördert.
Wird eine gleichbleibende ZufĂŒhrung von Brennstoff (in Auschwitz war das Koks) wie bei einer normalen Kremierung (1 Leiche je Muffel) unterstellt, bestĂŒnde die Gefahr der Nichterreichung der Mindestverbrennungstemperatur von mindestens 600 °C (eher höher). Damit wĂŒrden die Leichen nicht einmal vollstĂ€ndig verbrannt werden können, was nun sehr wenig Sinn ergĂ€be, da die Folgearbeiten den ganzen ProzeĂ in die LĂ€nge gezogen hĂ€tte.
Unterstellen wir jedoch eine höhere Brennstoffzufuhr, dann hĂ€tte das wiederum ungeahnte Folgen fĂŒr den Ofen selbst bzw. dessen Auskleidung. Die zwischenzeitliche Maximierung der KapazitĂ€t zöge einen erhöhten VerschleiĂ/Ausfall nach sich.
AuĂerdem hĂ€tte das auch eine Art Sonderanfertigung (leistungsfĂ€higere Brennkammer) dieser Ă-fen erfordert, welche es meines Wissens zumindest in Auschwitz-Birkenau nicht gab.
Generell darf man jedoch davon ausgehen, daà mehr Leichen auch eine lÀngere Verbrennungsdauer zur Folge haben. So viel Thermodynamik muà schon sein.
Hier also einfach nur den Multiplaktor 2 einzufĂŒgen, funktioniert leider nicht.
Wobei sich die Frage stellt, ob nicht noch mehr zusammengequetscht werden konnten/wurden.
Nein, auch wenn einige Zeugen dies gesehen haben wollen (z.B. Henryk Tauber).
Schon die SchachtgröĂe setzt hier Grenzen und wie oben berichtet, muĂ eine Mindesttemperatur erreicht werden, um ĂŒberhaupt zu einer vollstĂ€ndige Verbrennung zu gelangen. Dann kann man die armen Kreaturen auch gleich auf einen riesigen Scheiterhaufen legen, was mitunter sogar vorgekommen sein soll.
Ein modernes Krematorium wird sicherlich erst angeheizt, dann die Leiche mit Sarg reingeschoben, dann AbkĂŒhlung und irgendwie muĂ die Asche ja noch in die Urne kommen.
Auch die Krematorien der Konzentrationslager muĂten angeheizt werden. Da konnte man nicht monatelang ein âDauerfeuerâ halten, das hĂ€tten die Ă-fen nicht mitgemacht und dies wĂ€re auch andererseits unmöglich, da die Feuerroste wegen Schlackenanfall bei diesem Hochbetrieb gereinigt werden muĂten und zwar tĂ€glich.
Der Sarg spielt ĂŒbrigens keine Rolle, da zwar zunĂ€chst die Umhausung die Leiche âschĂŒtztâ und somit der Verbrennungsvorgang spĂ€ter einsetzt, aber spĂ€ter der Holzsarg als zusĂ€tzlicher Brennstoff fungiert, die Temperatur in der Brennkammer nach oben jagt und damit den Verbrennungsvorgang am Ende wiederum beschleunigt.
Es ist also egal, ob mit oder ohne Sarg - die Ănderungen wĂ€ren vernachlĂ€ssigbar.
Wenn, wie nach Augenzeugenberichten, zwei verbrannt wurden, macht es Sinn.
Ja, aber diese Aussagen dĂŒrfen nicht mit der Physik oder WĂ€rmelehre in Konflikt kommen. Auschwitz war ganz sicher ein schrecklicher Ort, aber die Naturgesetze dĂŒrften auch dort gegolten haben.
Vermutlich gab es mehr als einen Ofen und die Zahl bezieht sich auf die Gesamtsumme der EinĂ€scherungen in den Ă-fen der Firma Topf & Söhne an einem Tag. Dies ist natĂŒrlich nur meine Vermutung.
Die Dame hat sich mit ihrem Acht-Muffel-Ofen meiner Ansicht nach eindeutig positioniert.
..
Man sollte meinen, dass bei so sensiblen Themen mit mehr Sorgfalt gearbeitet wird.
Ja, hier stimme ich Dir ausdrĂŒcklich zu.
Dieses Thema ist viel zu ernst dafĂŒr.
mfG
nereus

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