- Was dem Kleinen gestern passierte, widerfährt den Grossen morgen und übermorgen - Emerald, 25.07.2005, 21:16
- kann ich bestätigen viel werden auch für Informationszwecke missbraucht - EM-financial, 25.07.2005, 22:03
- Re: kann ich bestätigen viel werden auch für Informationszwecke missbraucht - freeman, 26.07.2005, 07:29
- kann ich bestätigen viel werden auch für Informationszwecke missbraucht - EM-financial, 25.07.2005, 22:03
kann ich bestätigen viel werden auch für Informationszwecke missbraucht
-->Mit und in China Geschäfte zu machen ist nicht einfach. Entweder man besitzt eine begehrte Ware (Eisenerz, Ã-l, Baumwolle, etc.) die man gegen Geld verkaufen kann, welches sich an Weltmarktpreisen orientiert oder man kann die Qualität eingekaufter Waren aus China halbwegs überprüfen, um nicht geleimt zu werden, was immer wieder vorkommt.
Die meisten Unternehmen kommen mit einem blauen Auge davon.
Nicht definierbar sind jedoch die unbezifferten Schäden in denen chinesische Geschäftspartner eine Informationsquelle so lange mit der Aussicht auf baldige Geschäfte nutzen, bis die Quelle versiegt oder sie nicht mehr benötigt wird. Diese moderne Form der Informationsbeschaffung funktioniert vermutlich am besten bei westlichen Großkonzernen. Der Mittelstand durchschaut dieses Spiel meist sehr schnell und bricht die Gespräche daraufhin ab. Nur wer garantiert dem Mittelstand, dass sein Wissen nicht über die Hintertür via einen Großabnehmer den Weg nach China findet?
In jedem Fall ist es an der Zeit auch darüber zu berichten. Vielen Dank für Deinen äußerst interessanten Tatsachenbericht.
>Soeben komme ich von einem recht interessanten Kunden-Gespräch.
>U.A. diskutierten wir die Entwicklungen im chinesisch-europäischen Handel.
>Ein Diskussions-Partner aus einem osteurop. Land (Nicht EU-Mitglied) schilderte
>lebhaft was ihm vor sechs Jahren mit einer chin. Staatsgesellschaft zugestossen
>ist:
>1997 - 1998 wickelte ein ost.-europ. Konsortium mehrere Gross-Transaktionen
>mit einer chin. Staatsgesellschaft ab. In den ersten drei Operationen, welche
>immer 6 - 12 Monate beanspruchten wurden Eisenstähle gehandelt: Lieferung
>gegen Zahlung.
>Nach drei erfolgreichen Transaktionen meldeten die Vertreter dieser Staats-
>Firma ein Interesse an Gebrauchtwagen an. Dieses Mal sollte es ein Barter-
>Geschäft werden: Lieferung der Autos gegen Entgegennahme von Spiritus (ich
>verstehe davon nichts).Die Autos wurden eingekauft, transportiert und ordentlich
>geprüft und als gut befunden nach China importiert - alle Verträge lupenrein
>durch Liefer- und Empfangs-Instanzen paraphiert: Umfang 300 Autos im Austausch-
>Wert von $ 1.300.000.00.
>Weil die Gegenlieferung Spiritus nicht erfolgte und kein Geld überwiesen wurde,
>reklamierte die halbstaatliche Firma aus Ost-Europa, Abgesandte reisten nach
>Peking (4x) und in eine 48h-Zugreise entfernte Stadt wo die Ware geordert worden war.
>Es wurden weder Mängel noch Vertrags-Missverständnisse geltend gemacht, so dass ein Gericht in Peking bemüht werden musste. Nach Aufwendung von weiteren
>$ 100.000.00 für Anwälte, Gerichte und Bürokraten, hat das Gericht z.G. der
>Lieferfirma plädiert und die Schuld und deren Begleichung als richtig befunden.
>Heute sechs Jahre später ist weder Geld noch eine Gegenleistung angekommen.
>Die 1,3 Mio. $ mussten als uneinbringbar abgeschrieben werden. Ganz zu schweigen von den spektakulären Reisen in die Provinz und die Mühen sich im
>fernen Land mit Anwälten und Gerichten zurecht zu finden.
>Quintessenz für die Ost-Europäer: die Schlitzohren liessen uns mit drei
>Klein-Geschäften in das vierte locken,im vollen Bewusstsein die Geschäfts-
>Partner zu betrügen und hintergehen. Die Bosse sollen die geforderten Gelder
>via Hong-Kong in neue Unternehmungen gesteckt haben, meint mein Vertrauens-
>Mann und Geschädigter.
>Emerald.

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