- OT: Eidgenössisches zum Nationalfeier-Tag am 1. August - Emerald, 05.08.2005, 22:02
- Re: Schweiz und die SVP - und die restlichen Blockflöten - Baldur der Ketzer, 05.08.2005, 22:22
- Re: Schweiz und die SVP - und was wir heute in der Presse dazu lesen: - Emerald, 06.08.2005, 09:53
- Re: Schweiz und die SVP - und die restlichen Blockflöten - Baldur der Ketzer, 05.08.2005, 22:22
Re: Schweiz und die SVP - und was wir heute in der Presse dazu lesen:
-->Herr Blocher, bekennen Sie Farbe!
VON GEORGES WÜTHRICH
LOCARNO - Es ist ein fröhliches Filmfestival, aber die Schande vom Rütli ist auch in Locarno in aller Munde. Bei Cineasten, Politikern und all den anderen Filmnarren. Im Kreuzfeuer der Kritik: Justizminister Christoph Blocher (64). Sein Schweigen stösst immer mehr auf Unverständnis.
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Schauspieler Gilles Tschudi (l.) und Mike Müller gestern am Apero des Bundesamtes für Kultur.
Remy Steinegger
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«Er muss Farbe bekennen!» eine klare Forderung von FDP-Nationalrätin Marianne Kleiner (58). Die Appenzellerin gehörte zu einer Schar handverlesener Politikerinnen, die von der Cineastin Ruth Waldburger (52) zu einem Dîner Politique eingeladen wurde. Duri Bezzola (FDP, 63) doppelt nach: «Alle Bundesräte haben Stellung bezogen, nur Blocher nicht, das geht auf keinen Fall.»
Am Filmfestival von Locarno gibts keinen Ort, an dem die Rütli-Schande nicht Thema ist. Am frühen Abend hatte auch das Bundesamt für Kultur auf die Terrasse des nostalgischen Grand Hotels geladen. Bundesrat Pascal Couchepin (63) sehr nachdenklich: «Nicht nur die SVP, auch die Gewerkschaften haben die Tonart in den letzten Jahren verschärft. Jetzt bewegen sich Extremisten beider Seiten auf diesem Teppich und zwar zunehmend lauter. Schade!»
Was prompt leisen Widerspruch beim Berner Stadtpräsidenten Alexander Tschäppät (53) auslöste: «Diejenigen, die das ausgelöst haben, sitzen heute in Amt und Würden. Ihre Saat ist jetzt auf dem Rütli aufgegangen.» Damit kann er nur Blocher meinen.
Auch Filmemacher und Schauspieler fanden klare Worte. Paul Riniker (58): «Eine Schweinerei, was hier passiert ist.»
Andere finden leisere Töne. «Die Feuersbrunst ist noch nicht gross genug, um sie mit starkem Gegenfeuer zu bekämpfen», meint etwa Regisseur Clemens Klopfenstein (61). Je mehr man von der noch kleinen Gruppe rede, desto attraktiver werde sie.
Ähnlich argumentiert Schauspieler Gilles Tschudi (47, «Lüthy&Blanc»): «Bei aller Verachtung - sollte man sie nicht viel stärker ignorieren?»
Komiker Viktor Giacobbo (53) sagts auf seine Weise: «Das Rütli ist mir egal, aber Rassenhass und Ausländerfeindlichkeit auf keinen Fall.»
PS: Ich sage nur: 'das Feuer ist angezündet und die Streichhölzer fand man
bei Blocher!' (Emerald).

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