- Die Geschichte einer Odyssee. - Gundel, 11.08.2005, 22:58
- Du hast deutlich mehr als 12x"ich" verwendet - nimm dich nicht so wichtig. (o.Text) - Prosciutto, 12.08.2005, 00:05
- Re: Du hast Recht, es war aber nicht zu vermeiden. - Gundel, 12.08.2005, 06:17
- Re: noch etwas für Prosciutto - - Elli -, 12.08.2005, 13:59
- Ja, der Link ist mir bekannt. Danke, Elli! (o.Text) - Prosciutto, 15.08.2005, 21:07
- Re: noch etwas für Prosciutto - - Elli -, 12.08.2005, 13:59
- Re: Du hast Recht, es war aber nicht zu vermeiden. - Gundel, 12.08.2005, 06:17
- Re: nicht nur Pilze........ - - Elli -, 12.08.2005, 18:49
- Ja, das isser:-) - Gundel, 12.08.2005, 20:23
- Du hast deutlich mehr als 12x"ich" verwendet - nimm dich nicht so wichtig. (o.Text) - Prosciutto, 12.08.2005, 00:05
Die Geschichte einer Odyssee.
-->Es fing Anfang 2004 an mit dem Wunsch, die Pilzbilder, die sich im Lauf einer Dekade der Existenz des"Tintling" angesammelten Pilzbilder anderweitig zu vermarkten, und zwar über die Grenzen des deutschen Sprachraumes hinaus. Es wäre ja schade, wenn sie fürderhin ungenutzt auf dem halben Terabyte des Mackie rumliegen würden, denn bei den Bildern handelt es sich um sündhaft teuer reproduzierte, hochauflösende Trommelscans vom Dia, die alle nur einmal oder zweimal in Miniauflage gedruckt wurden. Es sind inzwischen mehrere Tausend, eine wirklich hochwertige Sammlung, die auch Bestand vor dem Urteil eines kritischen Fachpublikums genießt.
Weitere Printmedien, wie z.B. Übersetzungen des Tintling, kamen aus verschiedenen Gründen weniger in Frage, es sollte vielmehr eine elektronische Plattform sein.
Im Zuge der entsprechenden Fragestellung lernte ich jemanden kennen, der das Gewünschte (und weit mehr) in Aussicht stellte.
Der daraufhin eingeschlagene Weg entpuppte sich als ein überaus steiniger Pfad, an dessen Rand zwar etliche Laternenmasten standen, die aber nicht viel Licht spendeten. Sackgasse. Huf zurück. Notbremse. Kitchen closed.... Soweit korrekt die dies bezüglichen Worte. Sie könnten von mir sein....
Als die Blessuren halbwegs verheilt waren, wurde ein zweiter Versuch gestartet.
Der ließ sich zunächst nicht viel besser an: Ein Telefonat mit einer großen Computerfirma über ca. 10 Stationen und nach mehrfacher Wiederholung meines Sprüchelchens führte zu einem Ansprechpartner im Norden Deutschlands. Dem erklärte ich in einem zweistündigen Telefonat, was ich haben möchte und hatte anschließend das Gesprochene in einer Mail zusammenzufassen (damit man was zum Ausdrucken hat). Dann passierte erst mal nix. Nach drei Monaten und einer zwischenzeitlichen Erinnerung kam eine norddeutsch unterkühlte und arg knappe Antwort, die sinngemäß lautete:"Gehen Sie doch woanders hin."
Ich nehme an, dass ich mich in dem verkrampften Bemühen, keine Copyrights zu verletzen, etwas unprofessionell ausgequetscht hatte.
Einen Tag lang dachte ich, na ja, soll halt nicht sein. Am zweiten Tag siegten die Lebensgeister wieder. Die pampige Mail wurde abschließend und"mit mäßig freundlichen Grüßen" beantwortet. In die Adresszeile fügte ich zusätzlich die Adresse eines der Geschäftsführer der weltweit agierenden AG ein.
Das hatte unerwarteterweise die Wirkung, als wenn man mit dem elektrischen Rührstab ein Hornissennest attackiert.
Vorläufiges Zwischenergebnis: Ein mir in positiv-unvergesslicher Erinnerung bleibendes Ganztagesdate in dieser beeindruckenden Firma an der schwäb´schen Autobahne. Bereits zuvor hatte man intern und"zufällig" festgestellt, dass einer der Kooperationspartner bereits genau die passende Anwendung für interne Zwecke im Automobilhandel nutzt, und die man mit vergleichsweise geringem Aufwand an die gestellten Anforderungen adaptieren könne. Die eingestellten Daten würden dann von der Edelfirma gehostet werden.
Man erwartete zum Date eine"Präsentation". Auweia, *kopfkratz* was mögen die wohl meinen...? Ein Päckchen Karteikarten etwa mit handschriftlichen Notizen als Gedächtnisstütze? Nein nein, das sei nicht das Richtige, meinte mein einschlägig geschulter Erstgeborener. UBS-Speicherstick und Powerpoint wären das Minimum.
Letzteres bezeichnete einer der Herren später dann leicht amüsiert als"Konkurrenzprodukt". Und ein anderer, der mit dem Speicherstick sein Notebook penetrierte, erkannte sofort, ohne eine einzige.jpg-Datei geöffnet zu haben, dass die Bilddateien ebenfalls auf einem"Konkurrenzprodukt", und zwar einem Macintosh, erzeugt wurden. Verblüffend. Scheinen lauter kluge Jungs zu sein. (Mädels waren in der Firma eher schwach vertreten, aber sie arbeiteten an einer Verbesserung der Quote, wie man beim feinen Mittagessen ausdrücklich versicherte ;-))
Hinterher erst, bei der Lektüre des mit vielen englischen Begriffen bedruckten Stapels der herumgereichten Visitenkarten (nur ich hatte keine, *schäm*) erfuhr ich, dass sie sämtlichst Manager waren, aus ganz verschiedenen Bereichen. Und die ins Deutsche übertragene Berufsbezeichnung"Beschwerdemanager" war mir bis dahin völlig unbekannt. (Dabei hatte ich mich doch gar nicht beschwert.)
Das Konzept fanden sie überzeugend, sagten sie jedenfalls, ließen es sich auch so anmerken. Man würde ein Angebot vorlegen. Es klang allerdings nicht so, als ob es ausgesprochen billig werden würde... Man würde des weiteren das viel versprechende Vorhaben mit den hausinternen Instrumenten unterstützen, soweit es irgend möglich wäre.
Das fühlte sich alles grenzgenial an und die Heimfahrt mit Hund und Hundesitterin glich dem entsprechend einem kleinen Siegeszug.
Überhaupt hatte die ganze Veranstaltung einen ausgesprochen hohen Unterhaltungswert. Allein die Übernachtung von Sonntag zu Montag und die Verköstigung im"Vaihinger Hof", bei Schwaben-Bräu, chinesischer Küche und einem temperamentvollen albanischen Hotelier,"hatte was".
Kostenpunkt bis hierher: Etwa 2 % des Geldes für den ersten Versuch. So lernt man dazu...
Wieder daheim angekommen wendete sich das Blatt erneut. Tatendurstig auf der Suche nach passenden Kooperationspartnern aus dem Bereich fachlich spezialisierter Bildagenturen (mit zweien hatte ich zuvor bereits erfolgreich Verbindungen hergestellt) googlete der MAC eine Site hervor, die seit ein paar wenigen Monaten genau das tut, was gundelseitig mit so großem Aufwand zu realisieren versucht wurde. Es handelt sich um eine Applikation, in der Fotografen Bilder frei uploaden und die Verwender sie gegen elektronische Bezahlung (zunächst via Firstgate, andere werden kommen) downloaden können. (www.panthermedia.net)
Die Anwendung wurde im Verlauf von ein paar Monaten entwickelt und getestet und ging im Oktober 2004 ans Netz. Danach wurde und wird sie stets weiterentwickelt, gerade so, wie der nutzerseitige Bedarf es erfordert(e). [img][/img]
Nach einem kürzlich erfolgten Serverumzug erwies sich die Site als mehrspuriger Highway: viereinhalbtausend (!) angemeldete Fotografen bis dato (Löwenanteil bisher aus dem deutschsprachigen Raum), nunmehr über 112.000 (!) eingestellte Bilder, zu denen wöchentlich Hunderte hinzukommen, und ein mittlerweile entschieden verbessertes Qualitätsmanagement. Ja, genau das ist der richtige Weg.
Inzwischen erzielen sie bereits beachtliche Verkaufserfolge als Bildagentur und starteten kürzlich erste gezielte Werbemaßnahmen in Richtung der Printmedien.
Neuerdings bieten sie den Fotografen (kostenlos) einen kleinen, ganz einfachen Shop an. Bis Ende September werden sie einen neuen, individuelleren Shop entwickelt haben, auf dem der Fotograf besonders bezüglich seiner Preisgestaltung weitgehend selbständig agieren kann.
Diesen wird es dann auch in Englisch geben. Die Sprachgrenze wird dann also erstmals überschritten.
Wer immer etwas Bestimmtes sucht, findet das Gesuchte im Regelfall schon jetzt ziemlich sicher, sofern die Fotografen entsprechend aussagefähige Schlagworte eingegeben haben. (Für Pilze gibts ja allem voran aussagefähige Namen, zum Glück.).
Der kostenlose Shop wurde natürlich gleich auf den Mackie geladen und ein paar erste Bilder eingestellt. Ging ganz fix und völlig umkompliziert. Wenn im September die erweiterte Version kommt, werde ich richtig loslegen, den Shop ganz offiziell auf meine Website stellen und potentielle Verlage in der außerdeutschen Verlagswelt entsprechend informieren.
Ziel ist, die meiner Kenntnis nach umfassendste Kollektion druckfähiger Bilddateien korrekt bestimmter Pilzarten weltweit zum Druck anzubieten.
Ziel ist auch, dass die Bildautoren endlich eine Gage erhalten werden, und zwar für die Bilder, die sie einst freigiebig und uneigennützig für den Tintling zur Verfügung gestellt haben.
Übergeordnet: Ziel ist die Marktführerschaft in der Nische. Wie immer und ganz automatisch für jemanden mit EKS-Vollimpfung.
Inzwischen habe ich also genau das erreicht, was ich im Februar 2004 in diesem Forum anfragte. Und zwar völlig kostenlos. Nicht einen einzigen Cent mußte ich berappen und schon gar nicht musste ich einen"höheren Preis" zahlen. (Einer der bedrohlich klingenden Sätze in diesem Zusammenhang:"Du tust BITTE das, was ich dir sage".... Hey, Partner, solche Sätze sind für eine selbständige Fünfzigjährige mit den Beinen auf dem Boden und positivem Kontostand echt schwer zu befolgen... ;-))) You know..??:-))
Mit einem der beiden Betreiber von Panthermedia hat sich zwischenzeitlich ein intensiverer Kontakt entsponnen und auf der mehrspurigen Autobahn im Bau, durch Europa und die Welt, wird die pilzkundliche Nuckelpinne (auf der rechten Spur) selbstbewußt mitfahren.
Wie finanziert sich die Site? Die Betreiber bekommen die Hälfte des Erlöses der verkauften Bilder, wie es bei den konventionellen Agenturen ebenfalls üblich ist. Das steht ihnen auch zu, allein als Belohnung für die Weitsicht, die Kompetenz, den Mut und die Risikobereitschaft, gerade in dieser Zeit und in diesem angeblich so kaputten Staat.
Ich habe keinen Zweifel daran, dass Robert Walters und Peter Ammel einen rasanten Aufstieg vor sich haben. Sie können mit ihrer Applikation die Welt erobern, zweifellos.
Das wäre doch mal was, und sogar von Deutschland ausgehend....
Vor solchen Leistungen ziehe ich meinen Hut! Einen dicken Zylinder, mehrfach.
Warum mich aber unser aller Schöpfer den ersten, überaus schmerzhaften Umweg gehen ließ, würde mich mal brennend interessieren.
Vielleicht, um jemand anderem den berühmt gewordenen Satz von Rudi Carell zu vermitteln:"Das wäre Ihr Preis gewesen."
Er hätte es fachlich zweifellos drauf gehabt, das steht für mich ganz außer Frage.
Inwieweit die in der Zwischenzeit verfassten und veröffentlichten Schilderungen politischer Um- und Zustände der Vergangenheit, der Gegenwart und der möglichen Zukunft die dem Individuum verfügbare Zeit einkommens- bzw. erfolgsmindernd verknappten, kann ich höchstens grob, und vielleicht auch gar nicht treffend einschätzen..
Ich wünsche ihm an dieser Stelle auf jeden Fall Frieden und dass es nicht seine letzte Chance in diesem Leben war.
Gundel
<ul> ~ Ganz frisch und vorläufig und noch völlig unvollkommen, aber immerhin Realität.</ul>

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