- Frage an Experten zu Ur in Chaldäa - Zandow, 08.08.2005, 19:31
- Re: zu Ur in Chaldäa - vorab-Teilantwort - Uwe, 08.08.2005, 20:27
- Keine Kennung - Zandow, 09.08.2005, 02:15
- Re: Keine Kennung - Uwe, 09.08.2005, 06:38
- Re: @Zandow (abseits vom Börsenforumsthemenschwerpunkt)... - Uwe, 09.08.2005, 08:44
- @Uwe & popeye: Riesendank! - Zandow, 10.08.2005, 00:57
- @Zandow: nochmals Ur oder was 'wirklich' geschah infolge der Sintflut ;) - Uwe, 12.08.2005, 07:16
- Ordnungspolitischer Bruch - Zandow, 12.08.2005, 19:20
- @Zandow: nochmals Ur oder was 'wirklich' geschah infolge der Sintflut ;) - Uwe, 12.08.2005, 07:16
- Re: Keine Kennung - Uwe, 09.08.2005, 06:38
- Keine Kennung - Zandow, 09.08.2005, 02:15
- Re: Frage an Experten zu Ur in Chaldäa - Popeye, 09.08.2005, 09:39
- Re: Frage an Experten zu Ur in Chaldäa - Sorry @Zandow - Popeye, 09.08.2005, 09:41
- Re: zu Ur in Chaldäa - vorab-Teilantwort - Uwe, 08.08.2005, 20:27
Ordnungspolitischer Bruch
-->Hallo Uwe,
die von Dir abgesprochenen Punkte sind schon genau die, welche mir auch so im Kopf rumgehen. Bedauerlicherweise kann ich mich aber i.M. noch nicht so weit aus dem Fenster lehnen, alldieweil mir halt doch noch das konkrete Wissen zur mesopotamischen Geschichte und Chronologie fehlt. Es wurde also höchste Zeit für eine Materialsammlung zu Mesopotamien. Es mangelt also bei mir z.Z. noch an konkretem Diskussionsmaterial.
Zu Flut und Überschwemmungen erst mal soviel:
Die Überschwemmungen, welche die Äcker vernichteten (es mußte flußnah angebaut werden eben wegen der Bewässerung), fanden so ca. einmal pro Generation statt. In diesen Fällen behalf man sich mittels verwandtschaftlicher Beziehungen zu den umliegenden Dörfern über diese Lebensmittelknappheit hinweg. In rituellen Festen wurde die Erinnerung an solcherlei Überschwemmungen erhalten. (Dieses Wochenende in Sachsen viele Feste zur Erinnerung an die große Flut von vor einigen Jahren hier. Wie früher!)
Doch diese zeitlich weit auseinanderliegenden (einmal pro Generation) Überschwemmungen und der damit einhergehenden Vernichtung der Ernten führten eben genau NICHT zu Übergang zum Tribut. Die Notsituation wurde interdörflich bewältigt! Dies war möglich, weil es sich nur um regionale Notsituationen handelte. Das Potential zur Überwindung dieser regionalen Notsituation war in den umliegenden Dörfern vorhanden.
Nun denke ich, im Gegensatz zu Bernkeck, daß erst eine ÜBERregionale Katastrophe die Bewältigung einer lokalen, also nur regionalen, Notsituation unmöglich gemacht hat. Diese überregionale Katastrophe muß gefunden und chronologisch eingeordnet werden (was dann natürlich sämtliche herkömmliche Chronologie über den Haufen schmeißt).
Interessant in diesem Zusammenhang ist die Donaukultur, die ebenfalls von einer gigantischen Flut (nicht nur eine heftige Überschwemmung) getroffen worden ist und die damaligen Bewohner des Donaudeltas (?) flußaufwärts getrieben hat. (Donaukultur: erste Schrift, lange von Keilschrift) Könnte es evtl. sein, daß beide überregionalen Fluten (die biblische in Mesopotamien und die am Schwarzen Meer/Donau) zeitgleiche Ereignisse waren (evtl. ausgelöst durch eine plötzliche Verschiebung von Kontinentalplatten; ähnlich jener, die den Tsunami ausgelöst hat)???? Die ganze Mesopotamien-Chronologie muß eh' zusammengestaucht werden. In der vergleichenden Chronologie zu Ägypten z.B. haut da ja gornüscht hin.
Naja, ich werd' auf alle Fälle den von Dir angesprochenen Punkten nachgehen und versuchen, die Sache auf die Reihe zu kriegen. Falls sich dabei Konkretes ergibt oder konkrete Fragen, meld' ich mich.
Dir ein schönes Wochenende wünschend und
Herzliche Grüße, <font color=#008000>Zandow</font>

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