- Wer hat hier nähere Infos? (Kohleverflüssigung) - Euklid, 14.08.2005, 16:53
- Re: Wer hat hier nähere Infos? (Kohleverflüssigung) - freeman, 14.08.2005, 18:08
- Re: Wer hat hier nähere Infos? (Kohleverflüssigung) - freeman, 14.08.2005, 18:12
- Re: Wer hat hier nähere Infos? (Kohleverflüssigung) - - Elli -, 14.08.2005, 18:22
- Nachfrage Kohleverflüssigung - fridolin, 14.08.2005, 22:00
- Re: Nachfrage Kohleverflüssigung - MattB, 14.08.2005, 22:02
- Re: Nachfrage Kohleverflüssigung - - Elli -, 14.08.2005, 22:15
- Nachfrage Kohleverflüssigung - fridolin, 14.08.2005, 22:00
- Re: Kohle-Gasverflüssigung CTL und GTL durch Sasol, Teersande durch Kanadier - André, 14.08.2005, 19:44
- Re: Kohle-Gasverflüssigung CTL und GTL durch Sasol, Teersande durch Kanadier - freeman, 14.08.2005, 20:08
- Re: Biodiesel aus Tierkadavern - Goldfinger, 14.08.2005, 22:37
- Re: Weitere Konsequenz: Je mehr Biosprit desto früher Staatsbankrott (o.Text) - André, 15.08.2005, 10:44
- Ã-l aus Holz/Pflanzenabfällen - Choren-Wolf aus Sachsen - 000, 15.08.2005, 21:39
- Re: Biodiesel aus Tierkadavern - Goldfinger, 14.08.2005, 22:37
- Re: Kohle-Gasverflüssigung CTL und GTL durch Sasol, Teersande durch Kanadier - freeman, 14.08.2005, 20:08
Re: Biodiesel aus Tierkadavern
-->Ein online Artikel aus dem Jahre 2001:
Die Rinderseuche BSE stoppte zu Beginn dieses Jahres das Verfüttern von Tiermehl und -fett europaweit. Nun werden die Tierkadaver erstmals zu Treibstoff verarbeitet. Es entsteht Biodiesel aus rein tierischen Rohstoffen
Wie bislang nur bei der Veredelung von Pflanzenölen üblich, werden in Malchin tierische Fette zu hochwertigem Biodiesel"umgeestert", wie Chemiker es nennen. Vorangegangene Laborversuche und die jetzt anlaufenden Erfahrungen mit Biodiesel in betriebseigenen Fahrzeugen berechtigen zu großen Hoffnungen, wie Saria-Planungschef Heiner Linder versichert.
Die 20 Millionen Mark teure Malchiner Anlage wird vorerst 13 Millionen Liter Biodiesel pro Jahr herstellen. Schrittweise sollen damit 800 Lastwagen des Entsorgers Rethmann betrieben werden, zu dessen Filialen auch die Malchiner Saria gehört. Das geschieht in Absprache mit den Fahrzeug-Herstellern Mercedes und MAN, deren moderne Lastwagen sowohl für herkömmlichen, als auch für den Betrieb mit Biodiesel tauglich sind. Ältere Fahrzeuge des Unternehmens werden entsprechend umgerüstet.
Bewährt sich der Malchiner Treibstoff in dem zweijährigen Versuchszeitraum mit den erwarteten Betriebsergebnissen, hält der technische Saria-Vorstand Eberhard Schmidt den Bau einer weiteren Biodiesel-Anlage für denkbar. Als sicher gilt für Schmidt schon jetzt ein"erstaunlicher ökologischer Effekt". Bei der künftig mit Biodiesel betriebenen Rethmann-Fahrzeugflotte sagt er eine Verringerung des Kohlendioxidausstoßes um 35.000 Tonnen sowie eine Halbierung des bei fossilen Kraftstoff üblichen Rußaustritts voraus.
Überzeugt von dem auf tierischer Basis erzeugten Biodiesel ist auch Verfahrensexperte Fritz Tack vom Institut für Agrar und Umwelt der Universität Rostock. Er begleitet das Malchiner Projekt wissenschaftlich. Die Produktion des neue Kraftstoffs ist nach seiner Ansicht bestes Beispiel für sinnvolle Stoffwechselkreisläufe. Zudem sei er dem pflanzlichen Produkt ebenbürtig und erfülle gleichermaßen die von der Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement Biodiesel (AGQM) festgelegte DIN-Norm E 51606, erklärt Tack. Mögliche Probleme wegen des früheren Stockens des Tierfettdiesels bei niedrigen Temperaturen im Winterbetrieb lassen sich nach Darstellung des Wissenschaftlers über Mischen mit pflanzlichem Biodiesel oder auch weitere Fraktionierung beheben.
Image-Bedenken
Etwas verhaltener reagiert die etablierte Biodieselwirtschaft mit ihrer Union zur Förderung von Ã-l- und Proteinpflanzen (UFOP) in Bonn auf den neuen Biokraftstoff aus Malchin."Zweifellos ein interessanter Ansatz zur Verwertung tierischer Abfälle und BSE-Risikomaterials, aber insgesamt ein Produkt mit vielen Unbekannten", sagt UFOP-Referent Dieter Bockey. Eine Bewertung des neuen Produkts und seiner Zukunftsaussichten will er mangels aussagekräftiger Informationen nicht vornehmen. Eine Chance für den Malchiner Kraftstoff, in das öffentliche Tankstellennetz zu kommen, sieht Bockey vorerst ohnehin nicht. Denn die gegenwärtig geltenden Zulassungskriterien setzten für Biodiesel pflanzliche Ausgangsstoffe, insbesondere Rapsöl, voraus.
Nach Bockeys Darstellung hat die UFOP generell nichts gegen eine Ausweitung des Rohstoffspektrums für Biodiesel, sieht aber ein mögliches Imageproblem für das neue Dieselprodukt. So mache es auf dem Markt schon einen Unterschied, ob Tankfüllungen mit gelb blühendem Raps oder Tierkadavern und Schlachtabfällen in Verbindung stünden. Allerdings ist das öffentliche Tankstellennetz vorerst auch nicht das Ziel bei Saria."Wir planen erst einmal Direktbelieferung anderer großer Industrieunternehmen, die mit dem von der Mineralölsteuer befreiten Biodiesel die Kosten für ihre Transportleistungen senken wollen", erläutert Planungschef Linder.
Info: www.rp-online.de

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