- Standortbestimmung II - Popeye, 19.08.2005, 12:30
- Re: Standortbestimmung II - Burning_Heart, 19.08.2005, 14:44
- Re: Standortbestimmung II - Loki, 20.08.2005, 01:33
- Re: Standortbestimmung II - Burning_Heart, 20.08.2005, 02:54
- Re: Standortbestimmung II - Loki, 20.08.2005, 01:33
- Re: Warum Landwirtschaft? - Holmes, 19.08.2005, 23:02
- Re: Warum Landwirtschaft? - bernor, 20.08.2005, 01:25
- Re: Warum Landwirtschaft? - Loki, 20.08.2005, 01:43
- Re: Warum Landwirtschaft? - Popeye, 20.08.2005, 09:52
- Re: Jäger-Sammler und das Paradies - Holmes, 22.08.2005, 14:52
- Re: Warum Landwirtschaft? - bernor, 20.08.2005, 01:25
- Re: Eine freie 'unternehmerische' Entscheidung gab es wohl nicht.... - Uwe, 20.08.2005, 03:23
- Re: Eine freie 'unternehmerische' Entscheidung gab es wohl nicht.... - Popeye, 20.08.2005, 07:47
- Re: Eine freie 'unternehmerische' Entscheidung gab es wohl nicht.... - Loki, 20.08.2005, 11:52
- Re: @Popeye - Uwe, 23.08.2005, 00:28
- Re: Eine freie 'unternehmerische' Entscheidung gab es wohl nicht.... - Popeye, 20.08.2005, 07:47
- Re: Standortbestimmung II - freeman, 24.08.2005, 13:01
- Re: Standortbestimmung II - Burning_Heart, 19.08.2005, 14:44
Re: Eine freie 'unternehmerische' Entscheidung gab es wohl nicht....
-->Hallo, Popeye,
Fragen aufwerfen und dann nicht an der Erarbeitung der Antworten mitwirken"wollen", habe ich das so richtig gelesen? [img][/img]
Jedoch um meinen Baustein beizutragen, hier meine Vorstellung, die bei der Antwortsuche m.E. mit beachtet werden sollte.
Bedingt durch die Klimaveränderung, nimmt die Lebenzeiten der Menschen zu, was zum Anwachsen der Sippen führte.
Aus diesem Umstand heraus, kann ich mir vorstellen, dass die sich ergebende Landwirtschaft eher eine Folge der zunehmenden Beschränkung der Mobilität des Verbandes war, und da sich zeigte, dass aus dieser Tätigkeit ein zweites Standbein zur Nahrungssicherung sich ergab, wurde es dort genutzt, wo es von Vorteil war (parallele Weiterenwicklung von Nomadentum und Seßhaftigkeit).
Dieser Übergang wird m.E. noch weit vor den derzeit bedeutenden ersten Städtebildungen des 8 Jt. v.Chr. begonnen haben.
Nun ist es aber wohl so, dass die beiden Formen der Nahrungssicherung sich gegenseitig beinflussen, ja, sich Abhängigkeiten herausbilden, die sich als Vor- oder aber auch als Nachteil für die eine oder andere Lebensform herausstellen haben (Stichwort: witterungbedingte Ausfallzeiten sowohl für die Jäger, als auch für die Landwirte, letzlich aber auch Land-/Wasserkonflikte, wie diese Stoff für zahlreiche Geschichten bildeten).
Aus dieser Entwicklung heraus, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass sowohl die Gemeinschaftsorganisation als auch die Religion infolge des Übergangs zu einem anderen Naturverständis (Rodung), im weiteren Verlauf zur staatsähnlichen Ordnung und zum"Priestertum" führt, verbunden mit den entsprechenden"Versorgungsansprüchen" (Vorratslagerhaltung), die aus dem Land erarbeitet werden mußten.
Mag' in den Anfängen der Entwicklung diese Positionen noch nach den Prinzipien der Jäger-/Sammlergemeinschaft"besetzt" worden sein, so wird das planerische Element, das in der Landwirtschaft wohl zunehmend ausgeprägter und vor allem anders in Erscheinung tritt (Vorarbeiten, Lagernwirtschaft), als es für den Verband von Sammlern/Jägern von Nöten war, auch dazu beigetragen haben, dass man Kriterien zur Besetzung dieser Posten schaffte, die der Größe des Verbandes Rechnung trug ("himmliche Bestimmung" der Führung,"als das Königtum [Herrschaft] vom Himmel kam...", mit diesen Worten beginnt die sumerische Königsliste).
All dies kann man unter den Begriff der"inneren" Machtausbildung zusammenfassen. Die"äußere" Macht bzw. Bedrohung, wie sie sich im Kampf um Siedlungsplätze, Arbeitskräfte und Produktionsgüter herausbildete oder aber einfach nur durch Raub, aus welchen Beweggründen auch immer, bzw. Verteidigung, stärkte die siegreiche Macht und führte zu veränderten Bedingungen.
Ich meine, dass es keine Entscheidung für oder wider (mehr oder weniger Arbeit) gab, sondern eine Entwicklung ihren Fortgang nahm, die durch das Bevölkerungswachstum und die Entdeckung des landwirtschaftlichen Anbaus angestoßen wurde und zum Selbstläufer wurde, da die Bevölkerung infolge der Seßhaftigkeit weiter zunahm, was weiter Anstrengung der Nahrungproduktion erforderlich machte.
Gruß,
Uwe

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