- Es gibt 4 Arten von Geld - freeman, 21.08.2005, 15:50
- Es gibt unendlich viele Arten von Dummschwätz (o.Text) - Frank, 21.08.2005, 20:17
- Re: Es gibt unendlich viele Arten von Dummschwätz (o.Text) - freeman, 22.08.2005, 00:54
- Zur Geschichte des Privatgeldes: Templerorden - freeman, 22.08.2005, 17:26
- Re: Die Abb. zeigt KEIN Templer-"Privatgeld" - dottore, 22.08.2005, 18:30
- Re: Die Abb. zeigt KEIN Templer-"Privatgeld" - freeman, 22.08.2005, 20:39
- Re: Die Abb. zeigt KEIN Templer-"Privatgeld" - dottore, 22.08.2005, 18:30
- Privates neuzeitliches Geld - freeman, 23.08.2005, 13:54
- Marc Banco - freeman, 23.08.2005, 14:27
- Es gibt unendlich viele Arten von Dummschwätz (o.Text) - Frank, 21.08.2005, 20:17
Es gibt 4 Arten von Geld
-->Nicolaus Oresimus 1320-1382 de moneta:
Es gibt 4 verschiedene Typen von Menschen, nämlich jene
1. Die von Pachtzinsen leben und die Geld mit einem hohen Feingehalt wollen
2. Dann jene die Handel treiben; sie wollen durchschnittlich starkes Geld, weil der Handel stets schlecht ist, ausser wenn das Geld in durchschnittlichem Zustand ist.
3. Die dritte Gruppe lebt von körperlicher Arbeit und bevorzugt schwaches geld
4. Die vierte Gruppe, nämlcih die kriegführenden Fürsten, will ihre Truppen am liebsten mit schwachen Münzen bezahlen.
Greshamsches Gesetz: http://www.anumis.de/lexikon/g/pg166.html
Ich denke diese vier Gruppen lassen sich noch heute in diesem Forum in Reinkultur wiederfinden.
Ich selbst gehöre zur 2. bis dritten - der Sonderfall der Industrie - soll heissen, dass man durch viele Arbeitsverträge natürlich auch eine sehr hohe finanzielle Verpflichtung - sprich potentielle Schuld eingeht.
Wollen wir uns die"Geldtheorien" noch ein wenig weiter anschauen:
1."Geld ist eine Ware" - ein commodity standard wie Hayek zu sagen pflegte. Er meinte wahrscheinlich damit lediglich Gold mit einem Schuss Silber. Nun kennt ja jeder den Wert des Goldes - oder etwa nicht? Es leitet den Strom sehr gut, z.B. Ich persönlich bin ein echter Fan von Gold-Inlays anstatt Keramik. Selbst mein Ehering ist aus Gold. Meine Frau hingegen bevorzugt Modeschmuck.
Es glänzt zudem sehr schön in der Sonne. Zur Zeit haben wir weltweit ca. 18 m³ Gold gefördert, das sind 112.000 Tonnen oder ca. 1,6 Billionen Euro. (ich hoffe es stimmt habe nur geschätzt)
http://de.wikipedia.org/wiki/Gold
2. Geld ist Kredit. Ich leihe es dir, weil ich dir vertraue. Scherz. Das gibt es nirgendwo. Geld ist als durch PFAND gedeckter Kredit. Sein Wert ergibt sich aus dem Pfandwert und lautet auf ein abstraktes Nominal. Euro oder Dollar. Sein Wert ergibt sich zudem nach heutiger Auffassung aus der Menge des Geldes - Geldmenge. Für mich irgendwie ein Widersrpruch bzw. doppeltgemoppelt.
3. Geld ist gesetzliches Zahlungsmittel. Der Herrscher von Barataria ernennt Nüsse des Pinus moneta zum GZM gibt diese aus und treibt diese als Steuern ein. Dadurch definiert er den"Wert" der Nuss. Zuwiderhandlungen (Schuldner) werden mit Zins bestraft.
4. Hubschraubergeld von Kreutzer lasse ich mal weg. Humbug.
Prinzipiell ist die Geschichte voll von Beispielen, in denen 1. und 2. von privaten Banken und Goldschmieden durchgezogen wurde. Wir haben zwar auch das Beispiel der alten Palastökonomien die sich alsbald für Silber und Gold als Geld entschieden, aber wir haben insbesondere im Mittelalter halt leider überwiegend Beispiele in den private Banken auf eine"Goldschatz" sassen und mit diesem Kreditgeschäfte tätigten. Ein grosser Nachfrage war da stets die Krone des Landes, die selbstverständlich erstmal die Rechtssicherheit herstellen musste, und GZM definiert hat, aber zog man den König oder sank er hin?
Noch auzuarbeiten: Geschichte der Kreuzfahrer, insbesondere der Templer. Die Templer haben in ihrem 4. Kreuzzug dann doch noch Konstantinopel ausserkoren und nicht die Levante. Der Solidus war halt doch zu verlockend. Beladen mit Tonnen von Gold - das Silber war ja längst in Indien - kehrten sie nach Venedig heim, zogen nach Brügge, nach Amsterdamm und schliesslich nach Schottland.
Diese kleine Land voller Gerste und Whiskey sollte die mächtigsten Banken des apäten Mittelalters hervorbringen? Für all dieses Geld braucht man nie eine Zentralbank. Auch der free coinage act von 1666 war eine reine Privatveranstaltung der britischen Ostindiengesellschaft. Nichtmal mal den Prägestempel besass der König. Wasn Wicht.
Alle Schwerter halfen ihm nicht genügend Gold und Silber herbeizuschaffen. Er musste es sich leihen!
Zu 3. Dass die Funktion des GZM den WERT eines JEDEN Gutes geradezu explodieren lässt ist eine alte - komischerweise fast herrschaftliche Weisheit. Ich persönlich kenne nur Hayek, der dies durchblitzen lässt. (Quelle?) Würden wir wieder Gold als Deckung für unsere Zentralbankgeldmenge einführen, so würde der Wert des Goldes vermutlich auf etwa 10.000$ pro Unze steigen. Und alle Goldbugs hier wären saniert.
D.h. wollen wir unsere Liquidität bei vergrössern - wohlgemerkt bei stabilen Preisen(!) weil wir nunmal - warum auch immer - auf einmal beschliessen jeder tauscht beim Notar mit einer anschliessenden Überweisung sein Grundstück mit seinem Nachbar, so hätten wir beim Goldstandard ein Problem. Die Nachfrage nach Gold würde ins astronomische steigen, wie schon Friedmann allseits bekannt postulierte: http://www.mehr-freiheit.de/faq/geld.html
Leider hat auch Kreditgeld genau dieses Problem, wie wir an der Staatsverschuldung und -verrentung unschwer ablesen können. Wenn nun aber der Staat der alleinige Gründer von Abgabe, Zins und Geld ist, warum muss gerade er sich dann verschulden, und kann diese Schuld nicht einzig und allein auf seine Bürger abwälzen? Warum halten Bürger Schuldtitel des Staates und nicht einzig und allein umgekehrt (Abgaben)?
5000 Jahre nachdem ein Priesterkönig das Geld erfunden und erzwungen hat, - und damals sassen die noch alle auf dicken Goldtruhen - muss doch richtig was falsch gelaufen sein. Warum sassen die Könige des eropäischen Mittelalters eben nicht auf diesen Goldtruhen und warum sitzt Schröder zwar auf einer - sie bringt ihm nur nicht genügend ein?
Ich denke das kommt im 2. Teil. So long denn.

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