- Kaufleute, Handwerker und Prokuristen? @dottore - Zandow, 30.08.2005, 07:14
- Re: Kaufleute, Handwerker und Prokuristen? @Zandow @Elli(!) - Uwe, 31.08.2005, 00:03
- "Texte...." - Zandow, 31.08.2005, 19:31
- Re: @Zandow, dies schrieb Seneca an einen Freund... - Uwe, 01.09.2005, 10:14
- tz, offensichtlich kan man hier kein posting mehr ohne Stowasser lesen...:-) (o.Text) - weissgarnix, 01.09.2005, 10:26
- Re: aber auch der 'Stowasser' hilft nicht weiter, weissgarnix,...:-) - Uwe, 01.09.2005, 16:48
- Re: Stowasser... nicht"ein" Wörterbuch, sondern"das" Wörterbuch... - weissgarnix, 01.09.2005, 17:05
- Die Geheimwaffe - Helmut, 01.09.2005, 17:04
- Re: aber auch der 'Stowasser' hilft nicht weiter, weissgarnix,...:-) - Uwe, 01.09.2005, 16:48
- Laaangam... mit Bedacht... - Zandow, 01.09.2005, 18:29
- tz, offensichtlich kan man hier kein posting mehr ohne Stowasser lesen...:-) (o.Text) - weissgarnix, 01.09.2005, 10:26
- Re: @Zandow, dies schrieb Seneca an einen Freund... - Uwe, 01.09.2005, 10:14
- "Texte...." - Zandow, 31.08.2005, 19:31
- Re: Kaufleute, Handwerker und Prokuristen? @Zandow @Elli(!) - Uwe, 31.08.2005, 00:03
"Texte...."
-->Hi Uwe,
suuuper!
>Du hast m.E. keinen Grund verwirrt zu sein, denn die Dokumente, die Prof. Dr. Hans Neumann vorstellt (vermutlich nimmt der Artikel Bezug auf die Veröffentlichung des Profs in:"Texte aus der Umwelt des Alten Testaments, Neue Folgen Band I, ISBN 3-579-05289-6, Gütersloher Verlagshaus GmbH, 2004, aus der ich unten zitiren werde; s.a. P.S.).....
Das Buch kommt sofort auf meine Demnächst-Kaufen-Liste.
>Nach der vorliegenden Prozeßurkunde hatte sich ein Tischler zur Lieferung eines Möbelstücks verpflichtet, ohne daß der Handwerker diese Verpflichtung jedoch zu Lebzeiten erfüllen konnte. Sein Sohn - gleichfalls Tischler - sagte daraufhin die Erfüllung des Werkvertrages innerhalb einer Frist von drei Tagen zu und verpflichtete sich bei Nichterfüllung zu einer Kompensations- und Bußzahlung an den Sohn des (verstorbenen) Auftraggebers. Da nach zwei Jahren die Lieferung immer noch nicht erfolgt war, wurde der Handwerker (gewiß nach der vom Sohn des Auftraggebers erhobenen Klage) dazu verurteilt, die unter Eid in Aussicht gestellte Zahlung zu leisten. Grundlage für die Lieferungsverpflichtung des Handwerkers war der schriftlich fixierte Werkvertrag, der den Materialempfang und die Lieferungszusage beurkundet haben dürfte und wofür es weitere Hinweise in der Textüberlieferung aus der Zeit der III. Dynastie von Ur gibt; vgl. dazu H. Neumann, Zum privaten Werkvertrag im Rahmen der neusumerischen handwerklichen Produktion, AoF 23 (1996) 254-264.
>[Prof. Dr. Hans Neumann][/i]</td></tr><tr bgcolor="yellow"><td>
>Abgeschlossene Rechtssache: Daß, weil sich über einen Sessel aus Buchsbaumholz (und) Bronze (als das zu liefernde Werk) die Tafel des Nigarkidu, des Tischlers, bei Lu-Ningirsu, dem Rechnungsführer; befindet, Baba, der Sohn des Nigarkidu, im Jahr >Die Martu-Mauer wurde gebaut< (= Å ū-Sin Jahr 4) erschienen ist (und): »Beim König! Wenn ich in drei Tagen den Sessel bringe, (ist es gut); wenn ich ihn nicht bringe, werde ich 1/3 (Mine) Silber dem L[u-lgimaÅ¡e], [dem Sohn des Lu-Ninĝirsu, des Rechnungsführers], z[ahlen]!« er[klä]rt hat, haben Kalla, der... des Königs, (und) Babaĝu, der (damalige) Kommissär, beschworen und Baba, der Tischler hat, daß er vor den Rich(ter)n den Eid beim König geleistet hat, mit seiner Aussage bestätigt. 1/3 (Mine) Silber wird Baba dem Lu-lgimaÅ¡e (wegen Nichterfüllung des Werkvertrages) zahlen. Ti'emahta (war dabei) Kommissär Lu-Å ara (und) L[udi]ĝir[a] waren die dafür (zuständigen) [Richter]. [Ur-NanÅ¡e, der Sohn des Lu]-lgimaÅ¡e, [R]a, der [Sohn des Lu'i]g[is]a[s]a, (und) [Lujgalsigsu waren die marza-Leute, die dabeistanden. Jahr: Å ū-Sîn, der König, hat die Hohe Stele für Enlil (und) Ninlil errichtet.
>(red. Anm.: Zeilennummern und Fußnoten wurden im Text entfernt)</td></tr></table>[/i]
>Die"Feindatierung" kann nun dadurch bestimmen werden, dass heraus gefunden wird, wann denn nun der König die Hohe Stele für die Götter erichten ließ (s. Hinweis im Erläuterungsteil, 6.Jahr von Å ū-Sin -> 2031, da dieser König von 2037-2029 herrscher).
>Doch um diese Art der Datierung zu zeigen (z.B. auch: "im Jahr >Die Martu-Mauer wurde gebaut< (= Å ū-Sin Jahr 4)", darum ging es mir hier nicht.
>Dein Augenmerk bitte ich auf die Formel " X... hat, daß er vor den Rich(ter)n den Eid beim König geleistet hat" zu lenken. Diese Formel taucht auch in den anderen Dokumenten auf und zeigt, wodurch die Verträge und Urteile ihre Verläßlichkeit bekommen, eben durch die Macht, was nur zu natürlich ist.
Genau um diesem Punkt gings: Die Besicherung von privaten Verträgen durch die Macht (nicht die dingliche Besicherung, sondern die rechtliche).
>Die Menscheit ist diesen Weg der Gewaltmacht gegangen. Ob es früher auf diesem Weg eine Weggabelung gab, die letztlich eine gewaltmachtfreie Menschheit ermöglich hätte, in der eben Dinge wie der"friedliche Tausch", der beiden Seiten den Vorteil bringt, zur höchsten Entwicklungsform hätte werden können, bleibt wohl unergründlich.
Daran kann ich i.M. nicht glauben (obwohl's natürlich wünschenswert ist; doch es bleibt eine Utopie!).
Und dies aus folgendem Grund: Eine freie Gesellschaft, die auf dem friedlichen Tausche beruhen soll scheitert an zwei Dingen:
1. Dem Wert des Geldes.
Mir fällt nach allem hier im Forum Gesagten nichts ein, woraus sich der Wert des Geldes in einer freien Gesellschaft ergeben soll. Ursprünglich resultiert der Wert des Geldes aus der Sanktion, die eintritt, wenn es (also das Geld) nicht zum Termin erscheint, an dem es erscheinen muß. Dieses Problem ist in einer freien Gesellschaft unlösbar!
2. Die Kosten, die zur inneren und besonders zur äußeren Sicherheit aufgebracht werden müssen.
Diese Kosten müssen immer höher sein, als ein potentieller Angreifer bereit oder in der Lage ist, aufzubringen. Hinzu kommt, daß ein potentieller Angreifer seine Kosten zum Angriff nur einmal aufbringen muß (nämlich im Falle des beabsichtigten Angriffs), währen die freie Gesellschaft die Kosten zur Verteidigung permanent aufbringen muß, damit das Potential zur Verteidigung permanent vorgehalten werden kann. Diese Kosten, mal vorausgesetzt, das erste Problem wäre zu lösen, können nie und nimmer durch eine freie Gesellschaft permanent aufgebracht werden.
Es bleibt ein Traum!
Dir eine sonnige Woche wünschend!
Dank und Herzliche Grüße, <font color=#008000>Zandow</font>

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