- Würden Sie ein Kind töten? - Valerie, 04.09.2005, 01:20
- Re: Würden Sie ein Kind töten? - bonjour, 04.09.2005, 01:54
- Prognose - Valerie, 04.09.2005, 02:22
- Und - falls es interessiert: - Valerie, 04.09.2005, 01:58
- Würden Sie ein Kind töten? Dafür haben sie doch die Soldaten, wozu sonst? - prinz_eisenherz, 04.09.2005, 09:52
- Kindermord ein Tabu? Schon lange nicht mehr. Je gewesen? - SchlauFuchs, 05.09.2005, 10:37
- Re: Kindermord ein Tabu? Je gewesen? Ja - bei den Juden! - Holmes, 05.09.2005, 15:00
- Re: Kindermord ein Tabu? Je gewesen? - Holmes - nereus, 05.09.2005, 16:25
- Re: Kindermord ein Tabu? Je gewesen? - Nereus - Holmes, 05.09.2005, 17:50
- Re: Kindermord ein Tabu? Je gewesen? - Holmes - nereus, 05.09.2005, 20:24
- Re: Kindermord ein Tabu? Je gewesen? - Nereus - Holmes, 05.09.2005, 17:50
- Re: Kindermord ein Tabu? Je gewesen? - Holmes - nereus, 05.09.2005, 16:25
- Re: Kindermord ein Tabu? Je gewesen? Ja - bei den Juden! - Holmes, 05.09.2005, 15:00
- Kindermord ein Tabu? Schon lange nicht mehr. Je gewesen? - SchlauFuchs, 05.09.2005, 10:37
- Re: Würden Sie ein Kind töten? - Holmes, 05.09.2005, 15:32
- Toll - das mit Costa Rica wusste ich nicht! Hoffnung? (o.Text) - Valerie, 06.09.2005, 00:39
- Re: Würden Sie ein Kind töten? - bonjour, 04.09.2005, 01:54
Würden Sie ein Kind töten? Dafür haben sie doch die Soldaten, wozu sonst?
-->## Ein junger Mann (oder seine Eltern) müssen sich die Frage stellen: Würde ich ein Kind töten, um mein Land zu erhalten? Diese Frage sollte allen Soldaten gestellt werden, die in den Militärdienst eintreten. Ebenso wichtig ist die zweite Frage: Wie erhält die Tötung eines Kindes mein Land? ##
Ja, und dann?
Hier argumentiert der Autor aus der Sicht eines Angegriffenen. Er unterstellt, dass auch Kinder die Angreifer sein könnten. Er stellt fiktiv die Frage, erst einmal nur an seine US - amerikanischen Mitbürger und unterstellt dabei, das die USA von außen attackiert werden.
Schon diese Mischung von moralischen Fragestellungen mit dem legitimen Recht zur Selbstverteidigung, zusammen mit dem vielleicht noch letztem Tabu in der westlichen Gesellschaft, das Töten von Kindern, ist ein merkwürdiges Sammelsurium, eine schwache Rechtfertigung, ein Fliehen vor der nackten Wahrheit in seiner Heimat, dort dem professionellen, dem geschäftsmäßigen Anstacheln von Gewalt, egal gegen wen, nur möglichst viel Geld muss dabei verdient werden. Das und noch vieles andere mehr, sind die Antworten auf seine Fragen.
Er möchte sich einmal in eine Videothek begeben oder sich 98% aller PC - Spiele anschauen, diese visuellen Verführer für Gewalt, Folter, Blut und Zerstörung, egal ob gegen Männer, Frauen oder Kinder. Dort wird alles zerstückelt, jedem Schmerzen zugefügt was da so auf Erden kräucht und fleucht. Alles Machwerke, die zu Millionen hergestellt werden, deren Zielgruppe genau die Kinder und Jugendlichen sind, die später Soldaten werden.
Und da stellt er solche Fragen?
Wenn man die Giersch im Garten oben abschneidet und man würde sich ein halbes Jahr entspannt zurücklehnen, dann würde ich mein blaues Wunder erleben, wie der halber Garten aufgrund der unterirdischen Wurzelausläufer dieser Pflanze erobert worden ist und alle anderen Gewächse haben keine Chance mehr.
Wo also sind die Wurzeln der US - Amerikanischen Gewaltgesellschaft?
Mit einer solchen Fragestellung, wie in dem Artikel, zu versuchen optisch reinen Tisch zu machen, das ist wie weiße Salbe auf die eigentlichen Wunde zu streichen.
------------------------------------------------------------
Zur Psychologie der Gewaltkonditionierung hier ein kleines, etwas älteres Experiment von Verhaltensforscher:
An der Universität von New York wurde zu Beginn der 60er Jahre ein Experiment durchgeführt, das die Beziehung zwischen Autorität, Gehorsam und Aggression klären sollte. Dieses"Milgram Experiment" benannt nach seinem Erfinder Professor Milgram brachte ganz normale Menschen in die Situation von Folterern.
Der Versuch lief so ab: Die Versuchsperson wurde aufgefordert, den Lernprozeß eines anderen Menschen zu fördern, indem sie mit Hilfe einer Taste immer dann Stromstöße auslöst, wenn der andere einen Fehler macht. Dabei werden die Stromstöße gesteigert, bis sie schließlich eine tödliche Stärke erreichen. Natürlich verletzten die Stromstöße nicht wirklich ihr Opfer, doch Schmerzensschreie vom Tonband ließen das Experiment für die Versuchspersonen ganz real erscheinen. Das bedeutet: Die Testpersonen mußten glauben, daß sie anderen Menschen Schmerzen bereiteten oder sie sogar töteten. Zu Beginn wurden sie über die Wichtigkeit des Versuchs für die Wissenschaft informiert. Während des Experiments war meist ein Wissenschaftler anwesend, der die Versuchspersonen dazu ermutigte oder drängte, den Stromstoß auszulösen.
Man möchte sich wünschen, daß Menschen bereits die Teilnahme an diesem Experiment verweigern würden. Einige taten das auch, doch es fanden sich trotzdem genügend Testpersonen. Man möchte sich auch wünschen, daß die Teilnehmer nun wenigstens irgendwann den Druck auf die Taste verweigert hätten. Doch das Ergebnis war niederschmetternd: In den USA ließen sich 48 bis 65 Prozent der Versuchspersonen bis zum tödlichen Stromstoß bringen. Als im Jahre 1971 in der Bundesrepublik der Versuch wiederholt wurde, waren es sogar 86 Prozent. Doch es gibt wenigstens ein ermutigendes zweites Ergebnis. Wenn keine Autoritätsperson, also kein Wissenschaftler anwesend war, sank die Zahl derer, die bereit waren den Todesstoß auszulösen auf drei Prozent. Wirklich ermutigend aber ist auch dieses Ergebnis nicht, denn es zeigt, daß die Bereitschaft zu unbedingtem Gehorsam tief in der Mehrzahl der Menschen verwurzelt ist.
Aus welchem Handbuch für die Ausbildung von Soldaten könnte dieser Text wohl stammen:
zum Themea Führung und Gefolgschaft
So wenig eine Armee taugen würde, deren einzelne Soldaten durchgehend Generale wären, und sei es auch nur ihrer Bildung und ihrer Einsicht nach, sowenig taugt eine politische Bewegung als Vertretung einer Weltanschauung, wenn sie nur ein Sammelbecken"geistreicher" Menschen sein möchte. NEIN, sie braucht auch den PRIMITIVEN Soldaten, da sonst eine innere Disziplin nicht zu erzielen wäre. Eine Kompanie von zweihundert geistig ganz gleich fähigen Menschen wäre auf die Dauer schwerer zu disziplinieren, als eine solche von hundertneunzig geistig wenig fähigeren und zehn höhergebildeten.
-----------------------------------------------------------
In dieser Abwärtsspirale zur Heranzüchtung der geistig weniger Befähigten befinden sich die USA ohne Zweifel gerade. Und wir hier in Deutschland, als die perfekten Nachäffer von allem was aus diesem Land zu uns herüberschwappt, wir machen auch dabei wieder fröhlich und munter mit.
bis denne
eisenherz

gesamter Thread: