- Steuererleichterung in der Praxis - thoughtful, 05.09.2005, 12:19
- Re: Steuererleichterung in der Praxis - T. Mai, 05.09.2005, 16:48
- Re: Steuererleichterung in der Praxis - Marty Mcfly, 05.09.2005, 19:57
- Re: Steuererleichterung in der Praxis - thoughtful, 05.09.2005, 21:50
- Re: Steuererleichterung in der Praxis - Marty Mcfly, 09.09.2005, 20:20
- Re: Steuererleichterung in der Praxis - thoughtful, 05.09.2005, 21:50
Re: Steuererleichterung in der Praxis
-->>Ich finde man hat mit den 42% Spitzensteuersatz eine mittlere Lösung gefunden, die nicht zu niedrig, aber vor allem nicht zu hoch ist. Wer der deutschen Einkommensteuer entgehen will muss sich mit Ausnahme kurzer Zeiträume im Ausland aufhalten. Und wenn das bei dem oben genannten Spitzensteuersatz immer noch ein paar Prominente Einkommensmillionäre tun, dann ist das eben so. Die Politik eines Landes darf sich nicht am Einzelfall orientieren.
>In einem System freier Wechselkurse ist mir die Angst vor Kapitalflucht ebenfalls unverständlich. Wenn jemand seine Euros mit ins Ausland nimmt, steckt er sich die Millionen dann etwa unters Kopfkissen? Er bringt sie vielmehr zur Bank wodurch das Geld über Kredit wieder in die Wirtschaft zurückfließt. Und wenn er das Geld im Ausland ausgibt? Da ich als überzeugter Europäer Ausland als Nicht-EU-Staat definiere, wird er sein Geld in eine ausländische Währung umtauschen wodurch das Kapital aber immer noch nicht wie ein scheues Reh im Dickicht verschwunden ist, sondern über Exporte ebenfalls wieder in die Wirtschaft zurückfließt. Und falls dabei Ungleichgewichte entstehen, müssen sich diese eben über freie Wechelkurse ausgleichen.
>Ich sehe die wirkliche Gefahr nicht in zu hoher Einkommenbesteuerung, sondern in zu niedriger. Vor allem halte ich einen Einheitssteuersatz in Höhe von 25% für völlig widersinnig. Selbst Neoliberale sehen ein, dass das Hauptproblem die Binnennachfrage ist. Trotzdem fällt Ihnen nichts besseres ein, als eine reine Angebotspolitik zu betreiben, die das Arbeitseinkommen lediglich als Kostenfaktor der Unternehmen betrachtet. So ist es nicht verwunderlich, dass wir uns in einer Abwärtsspirale bewegen.
>Höhere Steuern auf Erbschaft und Grundbesitz sowie ein Spitzensteuersatz der mindestens bei 42% bleibt sind deshalb ökonomisch notwendig. Denn während jeder zusätzliche Euro in der Tasche eines Arbeitssuchenden sofort konsumiert wird, landet jeder zusätzliche Euro in der Tasche eines Einkommenmillionärs auf dem Bankkonto,
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In der Regel nicht auf dem Bankkonto, sondern investiert in Aktien / Immobilien.
wo er nur weggelockt werden kann, wenn sich jemand anders dafür verschuldet. Höhere Steuern für Reiche haben deshalb nichts mit Neid oder Sozialromantik zu tun, sondern bringen mehr Wohlstand und bessere Lebensverhältnisse für alle.
>Grüße
>Marty
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Über höhere Einkommensteiern kann man ja reden. Aber die Erbschaftsteuer ist eine konfiskatorische Steuer, da das erworbene Vermögen schon einmal besteuert wurde. Steuern auf Grundbesitz bedeuten eine Erhöhung der Einkommensteuer, da ja der Grundbesitz nicht scheibchenweise veräußert werden kann, um die Steuer zu bezahlen.
th.

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