- Krimi in der Hedge-Fonds-Branche an Wall Street: Halbe Milliarde $ verschwunden - T. Mai, 11.09.2005, 13:40
- Re: Krimi in der Hedge-Fonds-Branche an Wall Street: Halbe Milliarde $ verschwunden - thoughtful, 11.09.2005, 17:28
- Re: Krimi in der Hedge-Fonds-Branche - Durchleuchtung der Strukturen als Schritt - thoughtful, 11.09.2005, 17:59
- Re: Hedge Funds - Performance - thoughtful, 11.09.2005, 18:19
- Kurz vor dem Fall kommen die Betrügereien zu Tage. - politico, 11.09.2005, 17:50
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Re: Krimi in der Hedge-Fonds-Branche an Wall Street: Halbe Milliarde $ verschwunden
-->><font size="5"> 500 Millionen Dollar verschwunden </font>
>Hedge-Fonds-Skandal: Manager kündigte Selbstmord an
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>Ein bizarrer Betrugsfall erschüttert die Wall Street. Der Hedge-Fonds Bayou - zu allem Überfluß auch noch benannt nach dem überschwemmten Sumpfland um New Orleans - hat seine Anleger womöglich um mehrere hundert Millionen Dollar betrogen. Der Fonds, der noch Anfang des Jahres 440 Millionen Dollar gemanagt haben soll, ist quasi vom Erdboden verschwunden. Das FBI, die Börsenaufsicht SEC und die Staatsanwaltschaften von Connecticut und Arizona ermitteln.
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>Der Skandal flog am 16. August auf, als Eric Dillon das Büro von Bayou in Connectictut aufsuchte. Dillon, Verwalter des Investmentfonds Silver Creek, wollte Daniel Marino, den Finanzchef des Fonds, nach den Millionen befragen. Niemand öffnete. Schließlich trat Dillon durch die offene Hintertür ein. Auf Marinos Schreibtisch fand er einen sechsseitigen Brief, ein"Geständnis", in dem Marino seinen Selbstmord ankündigte.
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>Dillon rief die Polizei. Die fand Marino und brachte ihn in eine psychiatrische Klinik. Marino behauptet in dem Brief, daß er selbst, der Vorstand von Bayou, Samuel Israel III. und dessen früherer Partner James Marquez die Investoren seit 1998 betrogen hätten. Marquez hat zuvor für George Soros gearbeitet, Israel ist ein Börsenmakler aus New Orleans. Israel ist nicht zu sprechen. An seinem Anwesen in Connecticut klebt lediglich ein Zettel:"Seien Sie geduldig. Bayou ist nicht insolvent."
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>Der Fonds, gegründet 1998, hatte anfangs eine Gewinnmarge von über 30 Prozent, 1999 sogar fast 40 Prozent. Aber wohl spätestens seit 2004 verlor er Geld. Gleichwohl versprach Israel noch im Mai den Investoren, es habe einen Gewinn von 4,56 Prozent gegeben. Im Mai hatte allerdings die Staatsanwaltschaft von Arizona gerade 100 Millionen Dollar beschlagnahmt. Eine Firma namens Majestic Capital Management aus New Jersey soll die Summe im Auftrag von Israel in betrügerischer Absicht um die halbe Welt geschickt haben.
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>Zu den Anlegern gehören institutionelle Wall-Street-Größen wie Stern Investment Holdings und die Hennessee Group. Gleichwohl wurden sie erst mißtrauisch, als Israel am 27. Juli ankündigte, er werde den Fonds schließen, um mehr Zeit mit seinen Kindern zu verbringen. Der 46jährige ist seit zwei Jahren geschieden. Als sie ihr Geld zurückverlangten, vertröstete er sie zunächst damit, daß die Buchhaltung dauere, dann versprach er, 90 Prozent der Einlagen binnen einer Woche zu zahlen, den Rest bald. Als das nicht geschah, schalteten die ersten Anleger Anwälte ein.
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>Allerdings hätte es schon zuvor Gründe gegeben, mißtrauisch zu werden. So war ein Anleger der ersten Stunde im letzten Jahr abgesprungen, weil er um sein Geld fürchtete. 2003 hatten zwei leitende Mitarbeiter die Firma verklagt, da ihnen"wichtige Informationen über die Finanzen" vorenthalten worden seien. Sie fürchteten, daß es bei Bayou Rechtsbrüche gebe, für die sie haften müßten. Allein im Dezember 2002 seien sieben Millionen Dollar verschwunden.
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>Außerdem war die angeblich unabhängige Wirtschaftsprüfung von Bayou auf Marinos Namen registriert. Und die Brokerfirma des Hedge-Fonds war mit Israel verflochten. Das hieß, daß Bayou nicht nur 20 Prozent des Gewinns erhielt, sondern auch an den Brokerkommissionen Millionensummen verdiente, die an Israel gingen. Überdies wird in den Geschäftsbedingungen nicht garantiert, daß die Versicherung Schäden durch Betrug durch Angestellte abdeckt.
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>Offenbar muß es zwischen Marino und Israel Streit gegeben haben. Laut Polizeibericht beschwerte sich Marino darüber, daß ihm sein Chef einmal ein Gewehr an die Brust gehalten habe. Marino hat offenbar vom gefährlichen Leben genug: Sein 3,5-Millionen-Dollar-Anwesen in Connecticut steht zum Verkauf
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Hallo Herr Mai
Danke für die Info. Der Sache werde ich mit großem Interesse nachgehen. Es gilt zu klären, ob in den USA für Hedge-Fonds die strengen Bestimmungen des Investment Company Act von 1934 nicht gelten. Weiterhin wird zu prüfen sein, ob Kleinanleger (bis 500.000,- USD) durch die SIPC geschützt sind?
Für"normale" Investmentfonds hat die Depotbank eine Treuhandfunktion und keine Investmentgesellschaft (weder Managementgesellschaft noch Distributionsgesellschaft) kann mit dem Geld verschwinden.
Welche Regeln gelten für Hedge Fonds?? Wenn es dort Lücken gibt, wird nach diesem Vorfall wohl kaum ein neuer Anleger bis zu Schließen der Lücken als Kunde gewonnen werden können. Nur nebenbei: Von Hedge Fonds im allgemeinen egal welcher Art (es gibt diverse Anlagestrategien) halte ich gar nichts. - Mehr dazu in meinen nächsten Beiträgen.
Gr.
th.

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