- Interview „Langfristig wird die Arbeit verschwinden US-Ã-konom Jeremy Rifkin ml - Merlin, 12.09.2005, 08:42
- Auszüge vom Link/ der Text ist mittellang und interessant - Merlin, 12.09.2005, 08:57
- Re: habe ich schon mal gepostet.... - ottoasta, 12.09.2005, 10:45
- Re: habe ich schon mal gepostet.... - Pulpo, 12.09.2005, 11:49
- Du wirst doch nicht das Wort in den Mund nehmen??? - FOX-NEWS, 12.09.2005, 13:57
- Re: Du wirst doch nicht das Wort in den Mund nehmen??? - Pulpo, 12.09.2005, 15:45
- Re: der fährt... - ottoasta, 13.09.2005, 12:14
- Du wirst doch nicht das Wort in den Mund nehmen??? - FOX-NEWS, 12.09.2005, 13:57
- eine richtige Beobachtung - Goldfinger, 12.09.2005, 15:27
- Re: habe ich schon mal gepostet.... - Pulpo, 12.09.2005, 11:49
- Re: habe ich schon mal gepostet.... - ottoasta, 12.09.2005, 10:45
- Re: Interview „Langfristig wird die Arbeit verschwinden US-Ã-konom Jeremy Rifkin ml - CRASH_GURU, 12.09.2005, 10:03
- Utopie? http://www.timedollar.org/ (o.Text) - CRASH_GURU, 12.09.2005, 10:26
- Das Ende der Arbeit v. Jeremy Rifkin [mT, mL] - Sascha, 12.09.2005, 23:45
- Auszüge vom Link/ der Text ist mittellang und interessant - Merlin, 12.09.2005, 08:57
Das Ende der Arbeit v. Jeremy Rifkin [mT, mL]
-->Hallo Merlin!
Ich habe Jeremy Rikkins Buch"Das Ende der Arbeit" damals gelesen weil mich das Thema 20:80-Gesellschaft interessierte. Schau mal unter den folgenden Forenlinks. Da gibt's noch ein wenig Input:
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/192768.htm
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/313443.htm
http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/187957.htm
Man sollte sich von Riffkins zwar nicht verrückt machen lassen aber alles hat igendwo seine Grenze. Unser heutiges Wirtschaftssystem lebt geradezu vom technischen Fortschritt und der Rationalisierung. Wir haben nicht den Kommunismus, sondern ein Sytem in welchem jeder Mensch relativ große Freiheiten hat bezüglich seines Werdeganges, seiner Berufswahl und vielem mehr. Das System hat den Nachteil, daß sozial Schwächere oft tatsächlich - trotz gleichen Engagements und Einsatzes - nicht die Positionen im Beruf oder das Vermögen derer erreichen die in geordneteren/wohlhabenderen Verhältnissen aufwachsen. Auf der anderen Seite zwingt dieses System den Menschen in irgendeiner Weise Leistung auf. Wer bestehen will, mitreden will, halbwegs dabei sein will in der Gesellschaft,... der muß"mitziehen", mit anpacken und sich auch das ein oder andere an technischem Krampels ins Haus holen um nicht"Outer than out" zu sein wie man es so schön nennt heutzutage.
Naja die natürlichen Grenzen kommen immer näher. Der Club of Rome damals war rückblickend eher ein Warnschuß als eine große Krise. Aber wir sollten dennoch wissen, daß es nicht so weitergehen kann und auch nicht so weitergehen wird. Es können keine zwei Milliarden Menschen auf der Erde ein Auto fahren. Das wird nicht funktionieren. Auch nicht wenn wir Solarautos oder Wasserstoffautos bauen. Der Ressourcenverbrauch ist enorm und wird immer gewaltiger. Und es geht hier nicht nur um fossile Brennstoffe sondern um alle möglichen Rohstoffe, angefangen von Eisenerzen bis hin zu Aluminium. Der Mensch wird sich in seiner Zahl verringern müssen, lernen müssen friedlich miteinander zu leben und ressourcensparen zu leben bzw. muß solche Technologien einsetzen. Aber auch dann wird sich die Frage irgendwann stellen: Was soll jemand bekommen der tatsächlich noch mit anpacken muß und was wird der ganze Rest bekommen für den es keine Jobs mehr gibt.
Sind wir mal ehrlich: Schon heute sind viele Menschen von der Technik überrumpelt und überfordert. In nahezu jedem größeren Unternehmen des Mittelstandes und den Großunternehmen laufen ständig eine ganze Reihe von Projekten zur Einführung von neuer Software oder neuen Technologien bzw. Rationalisierungsprojekte. Sei es die Einführung von SAP Retail oder die Vernetzung der Headquarters oder auch einfach die Einführung von Spracherkennungssoftware in den Rechtsabteilungen. Die meisten Menschen sind mit diesem schnellen Wandel einfach überfordert. Und es ist verständlich. Man kann nicht von jedem Menschen außerordentlichen Einsatz erwarten und die Fähigkeit immer weiter zu lernen und immer neues. Das spricht man allgemein den akademischen Berufen zu. Da wird das verlangt und da ist es mehrheitlich in Ordnung weil es i.d.R. auch bezahlt wird. Aber heute wird ja in manchen Betrieben von einer gewöhnlichen Sekretärin schon verlangt, daß diese sozusagen der Allround-Alleskönner ist. Organisationstalent, perfekte Englischkenntnisse in Wort und Schrift, zweite Fremdsprache, Flexibilität, Mobilität, Kenntnisse in MS-Office/E-Mail, Buchhaltungskenntnisse, und und und...
Das Problem ist, daß die meisten Menschen immer noch den Grundsatz vertreten"Ich arbeite um zu leben" und nicht"Ich lebe um zu arbeiten". Und das erachte ich auch für völlig in Ordnung und legitim. Die Problematik besteht heute immer öfter darin, daß die Wirtschaft am liebsten den Allrounder hätte und Löhne von Ungelernten bezahlen möchte.
Machen wir uns nichts vor. Ein Hauptproblem für die Zukunft werden v.a. die Anforderungen an die Berufe sein. Gerade weil mechanische Arbeit mehr und mehr wegfällt und wegrationalisiert wird verschiebt sich das Angebot auf dem Arbeitsmarkt. Die Anforderungen steigen und nicht alle werden hier mitziehen können. Wir sind eben alle nur Menschen! Die Pechvögel dieser neuen möglichen Zukunftgesellschaft wären diejenigen, die zwar fleißig sind, nicht jedoch über einen IQ > 120 verfügen.
Viele Grüße,
Sascha

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