- Offtopic: Meine Gedanken über Gott und die Welt, den Sinn des Lebens usw. usw. - Medizinmann, 14.09.2005, 22:34
- Re: Gedanken über Gott und die Welt, den Sinn des Lebens -gibt keinen! - Nickelman, 14.09.2005, 23:43
- Ich glaube nicht, daß Gott an allem schuld ist... - Medizinmann, 14.09.2005, 23:55
- Re: Offtopic: Meine Gedanken über Gott und die Welt, den Sinn des Lebens usw. usw. - Runner, 15.09.2005, 01:32
- Re: Offtopic: Meine Gedanken über Gott und die Welt, den Sinn des Lebens usw. us - Medizinmann, 15.09.2005, 01:48
- Re: Offtopic: Meine Gedanken über Gott und die Welt, den Sinn des Lebens usw. us - Runner, 15.09.2005, 02:09
- Re: Offtopic: Meine Gedanken über Gott und die Welt, den Sinn des Lebens usw. us - Medizinmann, 17.09.2005, 00:04
- Re: Offtopic: Meine Gedanken über Gott und die Welt, den Sinn des Lebens usw. us - Runner, 15.09.2005, 02:09
- Re: Offtopic: Meine Gedanken über Gott und die Welt, den Sinn des Lebens usw. us - Medizinmann, 15.09.2005, 01:48
- Gott ist m.E. eher das Problem als die Lösung. - Heller, 15.09.2005, 09:15
- Re: Offtopic: Meine Gedanken über Gott und die Welt, den Sinn des Lebens usw. us - pecunia, 16.09.2005, 21:43
- Re: Gedanken über Gott und die Welt, den Sinn des Lebens -gibt keinen! - Nickelman, 14.09.2005, 23:43
Gott ist m.E. eher das Problem als die Lösung.
-->>Ich gehe von der Grundannahme aus, daß es einen Gott gibt.
Das nennt man Glaube. Diese Grundannahme darf nicht mehr hinterfragt werden und davon ausgehend muss dann"der ganze Rest" so zurechtgebogen werden, dass es passt. Bei Erklärungsnöten kommt dann die Grundannahme auf den Tisch und wischt die Erklärungsnöte von demselben.
Der Mensch scheint zum Glauben veranlagt. Woher kommt das?
Ich stelle bei mir z.B. fest, dass ich gerne für alles, was ich erlebe, eine Erklärung suche und - vor allem was die Finanzmärkte angeht - sogar aus der Erklärung auf die zukünftige Entwicklung schließen will (und sei es nur wenige Minuten voraus). Ich schätze mal folgendes: je höher unsere abendländische Bildung verinnerlicht ist, desto stärker neigen wir zu einem mechanistischen und irgendwie gerechten Weltbild. Wir sehen, dass die Tasse zu Boden fällt und zerbricht, wenn ich sie nicht festhalte und Millionen ähnlicher Eindrücke. Alles"Unlogische" blenden wir im Laufe der Zeit mehr und mehr aus. Und schließlich bilden wir uns ein, dass die beschränkten Regeln, die wir unserer Erfahrung aufpropfen, müssten auch für andere Leute und für den Rest des Universums gelten.
Nüchtern betrachtet, ist das zwar verständlich, aber es muss eben deswegen noch lange nicht richtig sein. Es ist eben"Glaube" bzw."Denk-Gewohnheit". Und die"Hoffnung", dass"der ganze Rest" nach den uns vertrauten Regeln funktioniert.
Wenn das mal kein böses Erwachen gibt.
Wir Lebewesen - nicht nur wir Menschen - hocken quasi in der Einbildungsfalle unseres beschränkten Geistes.
Man kann seinen Glauben nun eher darauf gründen, woher alles kommt und wie es entstanden ist. Da bietet sich ein Schöpfer (oder mehrere) natürlich an. Das hilft einem bei Fragen wie"Wer ist verantwortlich?""Warum sind wir hier?" etc.
Da man aber ja selber entscheiden kann, was man glauben will (wenn man nicht gerade in den USA oder Bayern oder Irak wohnt... ), könnte man sich auch dazu aufraffen, etwas Lösungsorientierteres zu glauben. Also in sich selbst zu forschen, wo die Grenzen des Geistes sind und auf welche Muster er dauernd abfährt (die sogenannten Erfahrungsreligionen). Man glaubt dann zum Beispiel im Buddhismus prinzipiell daran, dass man die Beschränkungen des Geistes immer besser kennenlernen kann und dann besser mit der Welt"und dem ganzen Rest" zurechtkommt. Nach dem Motto: Wer weiß, dass der Tacho nachgeht, rasselt nicht so schnell in eine Radarfalle. Und gleichzeitig bringt er mehr Verständnis für diejenigen auf, die an ihren Tacho glauben. Da es in diesem Bereich eine ganze Reihe Leute gibt, die entspannt, klar und angstfrei durch das Leben schreiten, fehlt es auch nicht an Indizien für die Funktionsfähigkeit dieser Lebensstrategie. Und im Gegensatz zu den"Glaubensreligionen" ist bei den"Erfahrungsreligionen" das Hinterfragen höchst willkommen, ja sogar Grundvoraussetzungen für den Fortschritt (außer Fragen nach dem Schuldigen, nach dem"Wer hat mit dem Universum angefangen?", die dort als müßiger Umweg gelten).
Soweit mal ein paar Gedanken von meiner Seite.
Jetzt muss ich mich mal meinem Brötchenverdienen widmen.

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