- Löst sich der VW Konzern in seine Einzelteile auf? - Der Einarmige Bandit, 16.09.2005, 15:20
- Re (zumeist asiatische) Marken nachdrängen (z.b. KIA, Hyndai, SsangYong, Daewoo - nasowas, 16.09.2005, 15:50
- Der (steigende) Ã-lpreis ist das Problem nicht so sehr das Alter der Autos! (o.Text) - Der Einarmige Bandit, 16.09.2005, 15:51
- Sehe ich nicht ganz so - nasowas, 16.09.2005, 16:19
- Re: Re (zumeist asiatische) Marken nachdrängen (z.b. KIA, Hyndai, SsangYong, Daewoo - certina, 16.09.2005, 17:14
- Der (steigende) Ã-lpreis ist das Problem nicht so sehr das Alter der Autos! (o.Text) - Der Einarmige Bandit, 16.09.2005, 15:51
- Re: Meine Sorgen um VW halten sich in Grenzen: Heute Platz 3 der DAX-Gewinner! (o.Text) - JLL, 16.09.2005, 16:09
- Re: Löst sich der VW Konzern in seine Einzelteile auf? - Alana, 16.09.2005, 16:25
- Re: Löst sich der VW Konzern in seine Einzelteile auf? - albert, 16.09.2005, 23:40
- Da ist dann aber was falsch gelaufen. - eesti, 17.09.2005, 06:51
- Re (zumeist asiatische) Marken nachdrängen (z.b. KIA, Hyndai, SsangYong, Daewoo - nasowas, 16.09.2005, 15:50
Löst sich der VW Konzern in seine Einzelteile auf?
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Hallo Forum!
Es gab diese Woche ja schon das Gerücht, daß VW 10.000 Leute abbauen möchte. Jetzt kommen neue"bad news" in die Ã-ffentlichkeit. Nach jüngsten Infos sieht es so aus also ob die Probleme bei VW doch größer sind als angenommen. Laut einer Meldung des Magazins"Der Spiegel" sollen die Verluste bei der spanischen VW-Tochter SEAT so hoch sein, daß auch das Ende der Marke Seat nicht mehr ausgeschlossen sein soll. Bis Sommer 2006 gibt eine"Bewährungsfrist", dann müssen Absatz- und Geschäftszahlen passen sonst droht die Liquidierung.
Wie bis Sommer 2006 besser Absatzzahlen produziert werden sollen (bei der Wirtschaftslage), möchte ich gerne wissen? Vielleicht so:
"Wer bis Jahresende einen VW Phaeton kauft bekommt für seine kleine Frau einen Seat gratis geschenk!"
oder umgekehrt
"Welche Frau bis Jahresende einen Seat kauft, bekommt für ihren Göttergatten einen VW Phaeton gratis dazu!"
Das wär mal eine"innovative" Verkaufskampagne und würde die Zahlen pushen!
Nein, Spaß beiseite....
Ich habe es innerhalb des VW Konzerns immer schon etwas"suspekt" empfunden, daß hier so viele Automarken präsent sind, die alle das gleiche Feld beackern und in identen Geschäftsfeldern operieren. Produkte aus dem Hause VW, Skoda und Seat waren defacto immer identisch zumindest was die Kleinwagen betroffen hat und auch die Großraumlimousinen (z.B. VW Touran und Seat Altea waren baugleich nur das Design war modifiziert). Warum soll ich einen VW kaufen wenn ich mit Skoda und Seat billiger dran bin und die gleiche VW Technologie kaufen kann?
"VW (Technologie) fahren aber nur Skoda bezahlen" war eine gängige Devise.
Das ganze ist auf eine konzerninterne"Kanibalisierung" der Marken hinausgelaufen. Jetzt hat es offenbar ein erste Opfer, nämlich Seat, erwischt. Mit der Produktion des VW Lupo ist damit die Marke VW zu einem ersten Konkurrenten im Segment Kleinwagen für Seat geworden. Darüberhinaus ist die Wirtschaftslage in Portugal und Spanien nicht gerade berauschend. Der Seat Absatz hat sicher in diesen beiden Ländern gelitten.
Jetzt wo die Wirtschaftslage so schlecht ist (und tendiendiell schlechter wird) zeigt sich erst ob ein großer Konzern was taugt oder nicht, denn in guten Zeiten kann jeder (sogar Versager) Gewinne produzieren.
Mir scheint, daß wir uns gerade wirtschaftlich betrachtet in jener Phase befinden wo"2. klassige" Marken, also jene die imagemäßig nicht so gut aufgestellt sind (z.B. Opel, Seat, Fiat, Rover (pleite), Ford, Mitsubishi, etc.) existentiell schon schwer unter Druck geraten. Das Image dieser Automarken reicht oft nicht aus um"Premiumpreise" zu erzielen und damit"Überrenditen" einzufahren. Darüberhinaus sind die Stückzahlen oft nicht groß genug um große Kostenvorteile (economies of scale) zu lukrieren.
Ich nenne dieses Phänomen den"Tod der 2. Garnitur". Die Krise solcher Automarken"korrespondiert" vermutlich auch damit, daß Leute, die solche Marken fahren zumeist auch am Arbeitsmarkt größere Probleme haben und schneller ihren Job verlieren und damit als Käufer abhanden kommen.
Anhand der genannten Automarken sehen wir, daß dieses Phänomen keine deutsches ist sondern international überall sichtbar ist. Solche imagemäßig"2. klassigen" Marken stehen heute genau in der Mitte und müssen imagemäßig gegen Premiummarken im Top-Preissegment bestehen (z.b. gegen Audi, Mercedes, VW, BMW, Toyota, etc.) bestehen während gleichzeitig von unten billige (zumeist asiatische) Marken nachdrängen (z.b. KIA, Hyndai, SsangYong, Daewoo etc.). Aber auch neue Autos wie"Dacia Logan" aus Rumänien machen preislich Druck. Jetzt kommen auch noch chinesische Autos nach Europa (hab schon darüber berichtet), die preislich nochmals billiger sind. Der Druck steigt unaufhaltsam weiter.
Am Ende (das ist jetzt meine persönliche Prognose) wird es so sein, daß VW die angeschlagenen Marken liquidieren wird. Die teuren Top-Marken (wie z.b. Lamborghini, Bugatti und Bentley) wieder verkaufen wird sofern sich ein"Dummer" findet der diese Luxusmarken kaufen wird (vielleicht an die erfolgreichen Asiaten) und sich VW wieder aus seine"Kernkompetenz" zurückziehen wird die das lautet Volkswagen zu bauen (also Autos für die breite Masse der Bürger mit vernünftigen Preis/Leistungsverhältnis). Als Premiummarke von VW wird wohl nur Audi übrig bleiben.
Für Piechs Größenwahn muß VW nun einen hohen Preis bezahlen.
Was wird VW daraus lernen? Hoffentlich dies:"Bleibe im Lande und nähre dich redlich!"
Eine vorzeitige Zerschlagung/feindliche Übernahme des VW Konzerns durch"starke Kräfte" von Außen ist natürlich ebenfalls möglich.
Steigt der Ã-lpreis unaufhaltsam weiter (EU Spitzenbeamte reden schon von 2 Euro pro Liter fix für immer) dann ist das Auto als Individual- und Massenverkehrsmittel sowieso tot, weil sich dies kein Mensch mehr wird leisten können (zumindestens nicht die Mehrheit der Bürger bei ständig schlechter werdender Wirtschaftslage).
Vielleicht erleben wir eine Renaissance des Fahrrades. Und erleben ein Straßenbild wie in China, wo die"werktätigen" Arbeitermassen mit dem Fahrrad fahren und nur die Politbonzen noch Autos haben werden?
In 10-15 Jahren kann es in Europa so sein, daß entwurzelte"Arbeitsnomaden" mit dem Fahrrad quer durch Europa fahren und immer dort hin wo gerade Arbeiter gebraucht werden.
Gruß!
der einarmige Bandit

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