- Dia Wahl und das nicht absehbare Ende des Desasters - Ventura, 19.09.2005, 08:34
- Linkslastig? - Taktiker, 19.09.2005, 10:21
- Re: Dia Wahl und das nicht absehbare Ende des Desasters - thoughtful, 19.09.2005, 11:16
- Re: rote Buhmänner? - Baldur der Ketzer, 19.09.2005, 11:23
- Re: rote Buhmänner? - Ventura, 19.09.2005, 11:28
- Re: rote Buhmänner? - thoughtful, 19.09.2005, 11:47
- Re: rote Buhmänner? - Baldur der Ketzer, 19.09.2005, 12:01
- Re: rote Buhmänner? - thoughtful, 19.09.2005, 12:17
- Re: auch Wittmanns Zeitplan ist voll obsolet - Baldur der Ketzer, 19.09.2005, 12:34
- Re: auch Wittmanns Zeitplan ist voll obsolet - thoughtful, 19.09.2005, 13:03
- Re: Miegel beschwört in seinem neuem Wälzer Europas Zukunft - Cichetteria, 19.09.2005, 16:13
- Re: Miegel beschwört in seinem neuem Wälzer Europas Zukunft - thoughtful, 19.09.2005, 16:22
- Re: Miegel beschwört in seinem neuem Wälzer Europas Zukunft - Cichetteria, 19.09.2005, 16:13
- Re: auch Wittmanns Zeitplan ist voll obsolet - thoughtful, 19.09.2005, 13:03
- Re: auch Wittmanns Zeitplan ist voll obsolet - Baldur der Ketzer, 19.09.2005, 12:34
- Es bleibt wirklich nur Ã-sterreich. Die Schweiz ist deutlich teurer, aber nicht - LenzHannover, 20.09.2005, 18:36
- Re: rote Buhmänner? - thoughtful, 19.09.2005, 12:17
- Re: rote Buhmänner? - Baldur der Ketzer, 19.09.2005, 12:01
- Re: rote Buhmänner? - Baldur der Ketzer, 19.09.2005, 11:23
Re: Miegel beschwört in seinem neuem Wälzer Europas Zukunft
-->ich weiß, jetzt gibts wieder Hiebe, weil man solch ein Buch von solch einem Autor ins Gespräch bringt, aber Miegel hat, wie ich finde, einige bemerkens- und nachdenkenswerte Ansätze auf dem Tisch gebracht.
<font size="4">Geistiger Wohlstand gesucht </font>
Zuversichtliche Kassandra:
Meinhard Miegel weiß, was die Weltwirtschaft
im Innersten zusammenhält -
und wie man kulturelles Kapital reaktiviert
Wissenschaftler zeichnen sich meistens durch Präzision, aber auch durch Langatmigkeit aus. Es ist deshalb schon etwas Besonderes, wenn es ein Wissenschaftler wagt, auf knapp 300 Seiten die ganze Welt auf ihren Zustand zu analysieren. Muß ein solches Buch nicht zwangsläufig oberflächlich bleiben?
Nicht, wenn Meinhard Miegel es geschrieben hat. Der Leiter des Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft Bonn (IWG), der zuletzt 2002 mit dem Buch"Die deformierte Gesellschaft" einen Bestseller vorgelegt hatte, macht sich jetzt Gedanken über die Frage, ob Europa seine jahrhundertelange Vormachtstellung in Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft endgültig aufgeben muß oder ob es auch in Zukunft noch den Ton der Welt vorgeben kann.
Miegel hat sich über die Jahre den Ruf einer Kassandra erworben; eines Mahners und Skeptikers, der stets das Negative beschwört.
Doch das ist vorschnell geurteilt. Bei aller Skepsis weist Miegel stets auch Wege zur Lösung der Probleme. Sie zu beschreiten ist gewiß unbequem, doch das ist nicht die Schuld des Mahners, weshalb es falsch ist, ihn dafür zu kritisieren. Miegel gehörte zu den ersten in Deutschland, die auf die erwartbaren Schwierigkeiten bei der Wiedervereinigung und auf die weitreichenden Auswirkungen der demographischen Entwicklung seriös und mit Fakten untermauert hingewiesen haben. Er hat in vollem Umfang Recht behalten - leider.
Er nimmt nicht nur Deutschland, sondern Europa, Amerika sowie insbesondere Asien in den Blick. Ausgehend von einer historischen Analyse kommt er zu dem bislang nicht bedachten Ergebnis, daß um 1900 rund ein Drittel der Weltbevölkerung europäisch war. Heute beträgt der Anteil der Europäer noch ein Achtel, mit sinkender Tendenz. Aus den schieren Zahlen schließt der Autor auf die Bedeutung Europas. Es sei wenig überraschend, daß Europa so lange den Gang der Welt bestimmt habe, wenn der europäische Anteil an der Menschheit so groß gewesen sei. Wenn nun aber die Bevölkerungszahl der asiatischen Länder so sehr wachse, so sei es auch nicht überraschend, daß sie in zunehmendem Maße die Akzente setzten.
Meinhard Miegel, der Leiter des Instituts für Wirtschaft und Gesellschaft Bonn, hat sich den Ruf einer Kassandra erworben. Dabei klagt er gar nicht, sondern zeigt auch Wege aus der Gefahr auf. In seinem neuen Buch weist er darauf hin, daß Europa zwar demographisch ins Hintertreffen geraten ist und auch wirtschaftlich mit immer größeren Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Aber das bedeutet nicht zwangsläufig, daß Europa untergeht. Die Alte Welt muß sich aber dringend auf ihre wahren Stärken besinnen - und gerade der Ã-konom weiß, daß diese Stärken jenseits des Ã-konomischen liegen. Europa, so Miegel, müsse seine brachliegenden sittlichen und geistigen Potentiale reaktivieren.
[b]Epochenwende.
Gewinnt der Westen die Zukunft?
M. Miegel. Propyläen, Berlin.
312 S. 22 EUR.
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