- David Friedman will den Staat abschaffen - off-shore-trader, 22.09.2005, 01:27
- Re: David Friedman will den Staat abschaffen - Klasse! - Baldur der Ketzer, 22.09.2005, 01:37
- Ein Mißverständnis, dass Sozialismus einen starken Staat meint - Taktiker, 22.09.2005, 10:46
- Re: David Friedman will den Staat abschaffen - Fremdwort, 22.09.2005, 01:42
- Re: Der Markt soll's besser machen - Theo Stuss, 22.09.2005, 09:55
- Re: Der Markt soll's besser machen - Alana, 22.09.2005, 10:28
- Re: Der Markt soll's besser machen - Fremdwort, 22.09.2005, 10:39
- Re: David Friedman will den Staat abschaffen - Diogenes, 22.09.2005, 12:55
- Re: David Friedman will den Staat abschaffen - Tarantoga, 22.09.2005, 14:49
- Re: Nachtrag - Tarantoga, 23.09.2005, 11:37
- Re: David Friedman will den Staat abschaffen - Klasse! - Baldur der Ketzer, 22.09.2005, 01:37
Re: Nachtrag
-->Prinzipiell dürfte Friedmann sogar recht haben. Ich gehe auch davon aus, dass innerhalb der menschlichen Gesellschaft ohne Staat sehr erhebliche Effizienzgewinne möglich wären. Er liegt aber völlig daneben, wenn er meint, ohne Staat bliebe der Markt übrig. Schon historisch sind Märkte (wie dottore nicht müde wird nachzuweisen) ohne Staat nicht auffindbar. Vielmehr blieben verschiedene Stufen von Kommunen mit mehr oder weniger starker Bindung der Beteiligten übrig.
Letztlich muss man in der ganzen Debatte um Märkte feststellen, dass der große und einzige Vorteil der sogenannten Märkte darin besteht, dass sich die Beteiligten darin selbst organisieren anstatt administriert zu werden. Dieses Prinzip hat Zukunft und sollte so weit möglich ausgebaut werden. Es ist aber eine Illusion zu glauben, der Markt wäre mit dieser Freiheit gleichzusetzen. Denn die Teilnehmer des Marktes kommen unter dem Eindruck vielfältiger Zwänge auf den Markt. Es sind eben nicht alle Marktteilnehmer gleich, sondern so ungleich wie ihre Bedürfnisse und Angebote. Im Gegensatz zu den Ã-konomen sind sich die Juristen dieses Problems sehr bewußt, weswegen das Gesetz verschiedene Kontrollfunktionen ( z.B Sittenwidridkeit, Wucher etc) und Stärkungen der üblicherweise Schwächeren ( z.B Kündigungsschutz, Verbraucherschutz etc. ) kennt. Wirklich freie Selbstorganisation kann es daher nur geben, wenn die Bedingungen, die den einen Vertragspartner gegenüber dem anderen zu stark machen, verschwinden. An der Stelle muss man dann anfangen das Eigentumsrecht in Frage zu stellen und durch etwas weniger absolut-generelles zu ersetzen. Es würde mich interessieren, ob Friedmann dafür eine Antwort hat, denn da liegt meiner Meinung nach die eigentlich spannende Frage...
Grüße

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