- Geldschöpfung - Antwort der BuBa - Frank, 02.10.2005, 20:23
- Re: Geldschöpfung - hier noch einmal der Bezug - Frank, 02.10.2005, 20:25
- Re: Geldschöpfung - hier noch einmal der Bezug - thoughtful, 03.10.2005, 00:16
- Schöpfung und Geldschöpfung - Frank, 03.10.2005, 13:34
- Re: Richtig - man sollte es besser Kreditschöpfung nennen (o.Text) - R.Deutsch, 03.10.2005, 16:05
- Re: Schöpfung und Geldschöpfung - thoughtful, 04.10.2005, 11:56
- Schöpfung und Geldschöpfung - Frank, 03.10.2005, 13:34
- Re: Geldschöpfung - hier noch einmal der Bezug - thoughtful, 03.10.2005, 00:16
- :( - drmabuse, 02.10.2005, 20:34
- Re: Geldschöpfung - Antwort der BuBa - - Elli -, 02.10.2005, 20:56
- Re: Geldschöpfung - Antwort der BuBa - Jükü - nereus, 03.10.2005, 09:59
- Re: Geldschöpfung - Antwort der BuBa - nereus - - Elli -, 03.10.2005, 16:18
- Re: aktive Passivität - Digedag, 03.10.2005, 17:39
- Re: Geldschöpfung - Antwort der BuBa - nereus - - Elli -, 03.10.2005, 16:18
- Re: Aktive Geldschöpfung - R.Deutsch, 03.10.2005, 11:03
- Re: Geldschöpfung - Antwort der BuBa - Frank, 03.10.2005, 13:18
- Re: Geldschöpfung - Antwort der BuBa - Jükü - nereus, 03.10.2005, 09:59
- Kompromißvorschlag;-) - bernor, 02.10.2005, 22:21
- Re: Geldschöpfung - hier noch einmal der Bezug - Frank, 02.10.2005, 20:25
Geldschöpfung - Antwort der BuBa
-->Donnerstag, 22. September 2005
Sehr geehrter Herr XXX!
Mit Ihrer Nachricht vom 5. September 2005 haben Sie uns Ihre Kommentare zu unserer Broschüre „Geld und Geldpolitik“ zugesandt und uns um eine Stellungnahme gebeten. Überdies haben Sie uns kostenlos die Verbesserung unserer Unterrichtsmaterialien angeboten.
Ihre Anmerkungen beziehen sich ausschließlich auf den Abschnitt „Geldschöpfung und ihre Begrenzung“ im Kapitel „Die Banken als Geldproduzenten“ in der o. g. Broschüre. Kern Ihrer Kritik an unseren dort gemachten Ausführungen ist Ihre Behauptung, dass es „auf keiner Geschäftsbank einen Knopf [gibt], mit der sie - unter welchen Voraussetzungen/Bedingungen auch immer - Geld erzeugen kann“. Ihre Kritik beenden Sie schließlich mit folgender Behauptung: „Das Schlagwort ‚Geldschöpfung’ ist ein Fetisch für Wichtigtuer und Spinner, welche man zuhauf in diversen Foren findet. Seine kommentarlose Verwendung deutet auf mangelnde Fachkompetenz hin.“
Bei einer Würdigung Ihrer Kritik an unserer Dartstellung der Geldschöpfungsmöglichkeiten der Banken muss man sicherlich zu erst festlegen, welcher Geldbegriff gemeint sein soll. Dabei ist es natürlich klar, dass die Geschäftsbanken kein Bargeld schöpfen können. Das Recht hierzu steht nur einer Notenbank zu. Da die Geschäftsbanken ihren Kunden die Baraus- oder -einzahlung nicht verwehren können, nennt man die mit einer Bareinzahlung verbundene Buchgeldentstehung „passive Giralgeldschöpfung“. Was an dieser Begriffswahl „abenteuerlich“ sein soll, können wir nicht erkennen.
Auf der anderen Seite können die Geschäftsbanken aber sehr wohl durch ihre Handlungen die Höhe des Buchgeldbestands beeinflussen. Der wichtigste Ansatzpunkt für die Einflussnahme besteht in den Kreditbedingungen und damit in der Kreditvergabe der Geschäftsbanken. Dies nennt man dann „aktive Giralgeldschöpfung“, weil hierzu die Banken Initiative zeigen müssen (Ohne Handlung der Banken kein Geld). Ob, wie in Ihrem Beispiel Handwerker H. einen Kredit aufnimmt oder nicht, hängt zum einen von den Zinsen ab, zum anderen aber auch von den übrigen Kreditbedingungen (wie den zu leistenden Sicherheiten). Denkbar ist sogar, dass H. gar keinen Kredit bekommt, da er nicht über eine hinreichende Bonität verfügt. Sie haben sicherlich recht, wenn Sie darauf hinweisen, dass anders als in dem in der Broschüre gewählten einfachen Beispiel, nicht nur die Banken über die Höhe des Geldumlaufs bestimmen, sondern auch die Nichtbanken (im Schülerheft wurde eine unbeschränkte Nachfrage nach Giralgeld unterstellt). Aber es dürfte auf der anderen Seite unbestritten sein, dass unter normalen Umständen niedrigere Zinsen die Kreditvergabe anregen und damit auch die Geldhaltung fördern. Insofern ist Ihre Kritik an unseren Ausführungen unberechtigt. Der unseren sehr ähnliche Darstellungen des Giralgeldschöpfungsprozesses finden Sie übrigens in einschlägigen Lehrbücher zur Geldtheorie und Geldpolitik (z. B. in den Werken von O. Issing oder von Bofinger/Reischle/Schächter).
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir auf die von Ihnen angebotene Überarbeitung unserer Broschüre verzichten.
Mit freundlichen Grüßen
DEUTSCHE BUNDESBANK
Kommunikation
gez. Korz gez. Mehlhorn

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