- ....was ist denn da in den letzten 2 Jahren und 4 Monaten schiefgelaufen? - kizkalesi, 11.10.2005, 18:02
- Re:....was ist denn da in den letzten 2 Jahren und 4 Monaten schiefgelaufen? - kizkalesi, 11.10.2005, 18:04
- Re:....was ist denn da in den letzten 2 Jahren und 4 Monaten schiefgelaufen? - sensortimecom, 11.10.2005, 19:25
- Re:....was ist denn da in den letzten 2 Jahren und 4 Monaten schiefgelaufen? - Alana, 12.10.2005, 11:39
- Re:....was ist denn da in den letzten 2 Jahren und 4 Monaten schiefgelaufen? - Elmarion, 11.10.2005, 18:34
- Re:....was ist denn da in den letzten 2 Jahren und 4 Monaten schiefgelaufen? - kizkalesi, 11.10.2005, 19:16
- passend dazu aus Investor´s daily - wheely, 11.10.2005, 19:52
- Re: Optimismus + Vernunft sind notwendig - Goldfinger, 11.10.2005, 21:39
- Re: Optimismus + Vernunft sind notwendig - Elmarion, 12.10.2005, 08:16
- Re: @ wheely: Das trifft ziemlich genau, was ich denke. Herzlichen Dank dafür! (o.Text) - JLL, 13.10.2005, 08:14
- Re: Optimismus + Vernunft sind notwendig - Goldfinger, 11.10.2005, 21:39
- Re:....was ist denn da in den letzten 2 Jahren schiefgelaufen? - nichts - Toni, 11.10.2005, 20:36
- Re:....was ist denn da in den letzten 2 Jahren und 4 Monaten schiefgelaufen? - kizkalesi, 11.10.2005, 18:04
passend dazu aus Investor´s daily
-->da gibts eigentlich kaum was hinzu zu fügen. Klar sollte man realistisch in die Zukunft schauen, Vorsicht walten lassen. Morgen kann der Crash kommen, genauso gut die nächsten 10 Jahre auch nicht.
Hätte ich ebenso gut an Lomitas Posting weiter unten anhängen können...
Schluss mit der Depression!
von Jochen Steffens
Sie werden sicherlich schon bemerkt haben, dass ich mit unserem Korrespondenten Bill Bonner seit geraumer Zeit nicht mehr so ganz übereinstimme, gelinde gesagt. Es ist ja nett, über den Zusammenbruch des amerikanischen"Imperiums" zu schreiben. Es ist sicherlich auch nett, sich philosophisch mit dem Untergang der antiken Imperien der Geschichte auseinander zu setzen und Parallelen zu den USA zu ziehen.
Nett, nur verdienent man dabei leider nichts. Ich bin Trader, ich bin froh, dass ich in den letzten 2-3 Jahren bullish war, weil ich Geld verdienen wollte und wenig Sinn darin sehe, meine Zeit mit Horroszenarien zu vertrödeln.
Auch nicht wirklich gerade neu
Die Idee, dass die USA an der eigenen Dekadenz zusammenbrechen könnte, wie einst das Römische Reich, ist zudem nicht einmal sonderlich neu. Hierzu eine Zitat:
"Vielleicht befinden wir uns einfach in der gleichen Art von Kreislauf, dem die fortschrittlichsten Zivilisationen zum Opfer fielen, wie zum Beispiel die Römer, das Spanien des 16. Jahrhunderts, Frankreich im 18. Jahrhundert oder England im 19. Jahrhundert. Ich glaube, dass wir auf eine schlimme Zeit zusteuern."
Das Zitat ist aus dem Buch"Magier der Märkte", erschienen im Finanzbuchverlag, und wurde von Paul Tudor Jones geäußert.
Es scheint gut in die heutige Zeit zu passen, nur Paul Tudor hat dieses Zitat 1988 (!!!) von sich gegeben, also vor knapp 17 Jahren! Auch damals, ein Jahr nach dem 87er Crash, geisterte diese Ansicht durch die Medien, die Bären sonnten sich in dieser Vorstellung. Es folgte jedoch kein großer Zusammenbruch, sondern einer der größten Rallys aller Zeiten in den USA.
Natürlich schließt das nicht aus, dass irgendwann alles ein Ende findet. Das ist der Gang der Dinge. Jede Regierung, jeder Staat wird irgendwann"aufhören" zu existieren, ob Imperium oder Schurkenstaat. Aber dieses spezielle Argument geistert nun seit Jahrzehnten in der Börsenwelt umher, so faszinierend es auf den ersten Blick auch erscheint, so"verbraucht" ist es auf den zweiten.
Es nervt...
Ganz ehrlich, mir geht dieser Kram mittlerweile immer mehr auf den Keks, und wissen Sie warum? Ich kann immer weniger mit Menschen anfangen, die zynisch den Weltuntergang herbeireden. Darin mag ja eine gewisse Faszination liegen, vielleicht sogar eine Wahrheit, aber wir brauchen Menschen, die anpacken, die handeln, die investieren. Menschen, die Hoffnung haben, selbst da hoffen, wo keine Hoffnung zu sein scheint. Menschen, welche die Arme hochkrempeln und da säen, wo scheinbar nichts wächst. Was wir jedoch wirklich nicht brauchen, sind Menschen, die tatenlos zusehen und spöttisch alles schlechtreden, davon haben wir genug.
Martin Luther soll gesagt haben: Und wenn morgen die Welt untergeht, würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen (offenbar herrschten schon damals Weltuntergangssorgen).
Ein Satz, der scheinbar für uns Trader gemacht ist. Sie kennen das Spiel, wenn alles blutrot wird an den Börsen - wenn Sie morgens aufwachen und denken, das war's, jetzt bricht alles zusammen, dann müssen Sie eine erste kleine Investition wagen. Und das gilt nicht nur an den Börsen, sondern auch für die Wirtschaft - Auch hier gilt, investieren, wenn alle aufgeben. Wenn nicht jetzt, wann dann? Wenn wieder alles"Hurra Deutschland" schreit? Das hatten wir doch gerade erst! Diese Investitionen sind alle geplatzt. Wenn nicht jetzt, wann also dann?
Das Wesen der wirtschaftlichen Depression
Doch leider sind zu viele Menschen hier in anderer Verfassung. Sie haben das"Ende" dicht vor Augen und kapitulieren still und heimlich. Und das ist so typisch für den aktuellen Zyklus, indem wir uns befinden. Nicht umsonst nennt man diesen Rezessions-Zyklus auch"Depression". Die Menschen, die so etwas schon einmal mitgemacht haben, wissen, dass ein wesentlicher Faktor der Rezession die"Depression" der Bürger ist, aber auch der Verantwortlichen.
Was hilft gegen Depression? Medikamente kann man einem"Staat" nicht verabreichen. Aber depressive Menschen berichten davon, dass Ihnen Sport gut tut, Aktivität, gesellschaftliche Kontakte. Mit anderen Worten: Handeln!
Nicht dagegen hilft, wenn Sie einem depressiven Menschen auch noch zustimmen, dass die Zukunft düster ist, vielleicht sogar noch aufzeigen, dass die Zukunft noch düsterer ist, als er meint. Das würde diese Menschen, vielleicht sogar den Staat in den Selbstmord treiben.
Es geht auch anders: sachlicher!
Ich kann mich dem also nicht anschließen. Man muss natürlich warnen, wenn es etwas zu warnen gibt. Keine Frage! Aber genauso sollte man auch auf die Dinge hinweisen, die positiv sind. Damit zum Markt.
Der Dax ist nach wie vor unglaublich stark, das kann einfach kaum geleugnet werden - wenn Märkte eine wirtschaftliche Entwicklung tatsächlich vorwegnehmen, dann müsste es Deutschland bald sehr viel besser gehen. Vielleicht wird uns diese große Koalition also doch überraschen. Manche Dinge sind sicherlich möglich, die keine politische Kraft alleine gestemmt hätte. Ich bin gespannt!

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