Neue Erkenntnisse in der BAWAG Kreditaffäre (REFCO-Pleite)

verfasst von Der Einarmige Bandit, 20.10.2005, 16:13

-->Hallo Forum!

Es sind in den österr. Medien (TV & Zeitungen) neue Details bzgl. die BAWAG Kreditaffäre im Zusammenhang mit der REFCO-Pleite aufgetaucht. Hier die Highlights:

1.) Der Kredit (immerhin 425 Mio. Eurotzer, also nicht unbedingt"peanuts" für österr. Verhältnisse) an REFCO-Boss Bennett wurde innerhalb von nur 2 Tagen bewilligt. Vermutlich war es ein"Express-Kredit", also"schnelles" Geld. Ob ein kleiner Häuslbauer auch so schnell einen Kredit bekommt? Als offizielle Begründung für den Kredit gab Bennett"laufende Zahlungsverpflichtungen" an! Interessant. Wahrscheinlich wollte der schon jetzt Weihnnachstgeschenke für die Family kaufen und brauchte schnell mal Geld. Wir kennen doch sowas, oder?

2.) Offiziell hiess es bisher, dass der BAWAG-Vorstand und der Aufsichtsrat dieser Kreditvergabe alle (einstimmig!) zugestimmt hätten. Jetzt gibt es aber Aussagen von BAWAG-Aufsichtratmitglieder (von der Kapitalgeberseite (also Eigentümervetreter)) die behaupten, dass sie einer Kredit-Vergabe an REFCO in dieser hohen Kreditsumme niemals zugestimmt hätten und überhaupt nicht wussten, dass um so einen Kredit überhaupt angesucht wurde! Kurios!

Für kritische Beobachter sieht die Sache eher nach einer kurzfristigen"freihändigen" Kreditvergabe aus aufgrund des langjährigen Geschäftsverhaltnisses zwischen REFCO & BAWAG. Möglicherweise wurde nicht sorgfältig genug geprüft (Mangelnde Sorgfaltspflicht).

3.) In den Medien tauchte sogar die Info (vermutlich von einem BAWAG-Insider) auf, dass nur wenige Stunden nach der Kreditfreigabe, REFCO-Boss Bennett die volle Kreditsumme abrief. Und nur wenige Stunden nachdem sich REFCO-Boss Bennett das ganze Geld geholt hatte, wollte der BAWAG-Vorstand die Kreditvergabe plötzlich wieder rückgängig machen (warum wohl?). Aber da war es schon zu spät, denn das Geld war schon transferiert, also weg. Autsch!

4.) Der österr. Vizekanzler Gorbach (als Vertreter der Staatsmacht) forderte gestern eine Sonderprüfung der gesamten BAWAG Bank und personelle Konsequenzen (vermutlich Rücktritt) beim BAWAG-Managements. Sollten diese"Konsequenzen" ausbleiben hat der Vizekanzler mit dem Abzug sämtlicher Staatsgelder der Republik Ã-sterreich die auf Staatskonten bei der BAWAG Bank liegen, gedroht. Ziemlich heftige Drohung! Diese Gelder dürften sich sicherlich auf einige Hundert Millionen Eurotzer (vielleicht sogar Milliarden) belaufen. Ich weiss aber leider nicht wie liquide Ã-sterreich ist.

5.) Es ist auch noch nicht restlos geklärt ob durch diese REFCO-Affäre nicht auch Gelder des Ã-sterr. Gewerkschaftsbundes (Ã-GB) versenkt wurden. Wenn ja, gäbs wahrscheinlich"big troubles" mit den Gewerkschaftsmitgliedern, denn die BAWAG ist zu 100% im Besitz des Ã-GB. Viele Gewerkschaftsmitglieder sind BWAG Kunden, bzw. BAWAG Kunden in der Gewerkschaft.

6.) Nachdem REFCO Insolvenzantrag gestellt hat und damit unter Gläuberschutz kommt, wird es für die BAWAG noch schwieriger zu ihrem Geld zu kommen. Die BAWAG ist durch den 425 Mio. Kredit damit Hauptgläubiger in der REFCO-Pleite. So schnell kanns gehen.

7.) Heute, Donnerstag, gibt eine"Sondersitzung" von BAWAG-Vorstand und Aufsichtsrat wegen der REFCO-Pleite.

Die ganze Angelegenheit zieht immer weitere Kreise. Ich werde am Ball bleiben und euch weiter informieren sofern Interesse besteht...

Gruß

der einarmige Bandit

P.S. Kleines Detail am Rande: Im letzen Geschäftsjahr hat die BAWAG ca. 100 Mio Gewinn gemacht. Gehen die ganzen 425 Mio. verloren sind also ca 4 Jahresgewinne"flöten" gegangen

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• Neue Erkenntnisse in der BAWAG Kreditaffäre (REFCO-Pleite) - Der Einarmige Bandit, 20.10.2005, 16:13
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        • Klar. Sind ja auch großteils Freimaurer;-) (o.Text) - fliegenphisher, 21.10.2005, 09:53
          • Wird wohl so sein - politico, 21.10.2005, 10:06