- @ andré - Turon, 26.10.2005, 16:26
- Re: was ich mal feststellern will: - Fremdwort, 26.10.2005, 18:57
- Re: Feststellung von 1918: - Digedag, 26.10.2005, 19:19
- Re: @ Turon - Aufrechnungen sind wenig hilfreich, es bedarf mehr - André, 26.10.2005, 20:50
- Re: @ Turon - Aufrechnungen sind wenig hilfreich, es bedarf mehr - Dieter, 26.10.2005, 23:53
- Hallo andré - Turon, 27.10.2005, 15:06
- Re: was ich mal feststellern will: - Fremdwort, 26.10.2005, 18:57
@ andré
-->Nenne mir bitte die Namen polnischer Politiker, die die Eingliederung Stettins durchgeboxt haben.
Nur paar Hinweise:
seit dem die offizielle Regierung Polens 1939 in Exil ging, wurden nur haben wir bei den Polen mit einer durch Moskau auferlegte Regierung zu tun gehabt. Wie kam diese Regierung denn zu Stande?
Im Jahre 1930 spätetsens gab es in Polen zwei linke Parteien bzw. Gruppierungen, die sich ideologisch dem Stalinismus verbunden fühlten.
Sowohl ideologisch wie auch finanziell. Beide Parteien wurden wegen
Wirkung gegen polnische Interessen verboten. Ihr Handschrift: häufige Besuche im Kreml und Krim, (analog zu Komunisten in Deutschland). Eine umfangreiche Analyse der beiden Gruppierungen belegt, daß die Parteiführung zu 75-80% aus Polen jüdischer Abstammung hervorgeht. Das ist noch kein Verbrechen.
Die umfangreiche Kontakte mit Kreml veranlaßten auch polnische Parteien Politiker in diese Gruppierungen einzuschleußen, um zu erfahren worum es eigentlich geht. Ebenfalls eine Jüdin brach das Schweigen. Sie wurden von Kreml sehr gut bezahlt, und man garantierte so etwas wie andere Identität.
Mittlerweile ist das in Polen kein Geheimnis, genauso wie es auch kein Geheimnis ist, daß die KPD in Deutschland ebenfalls sehr stark von Stalin unterstützt wurde (genauso wie die komunistische Bewegung in Frankreich).
Direkte Folgen, die sich daraus ableiten:
Als Stalin seine Eroberungsideologie zimmerte, brauchte er Leute in jeweiligen Regierungen, mit den er die Ziele durchsetzen konnte. Er akzeptierte also keine Gespräche mit der polnischer Exilregierung in England - und als es um Durchmarschrechte während des zweiten Weltkrieges ging - (da es nur pro forma gewesen ist) redete er nur mit den Politikern, die schon allersamt beste Bekannte aus den Reihen der oben genannten Parteien hervorgingen.
Nur mit diesen beiden wurde diskutiert. Sprichwörtlich: Stalin redete mit der Mantelregierung die er jahrelang zuvor als politische Gruppierungen massivst unterstützte. Der Exilregierung Polens - wurde die Autorität schlicht und einfach von Stalin aberkannt. Schließlich handelte es sich um sog. Systemfeinde.
Aus diesen sozialistischer Notstandregierung, entstanden unmittelbar nach dem Krieg auch die jeweiligen Parteien. Um sicher zu gehen, daß es sich nicht um Verräter aus Sicht der Russen handelt, wurde auch diese Regierung massivst auspioniert und auch kontroliert.
Die Macht hatte diese Regierung ohnehin nicht - die Machtausübung erfolgte über die UB (Stasi). In der Zeit von 1945 bis 1955 gibt es in Polen dennoch einen Untergrundkrieg. Um die Aufstände zu erwürgen setzt Stalin seine gewohnte Karte ein:
Sobald aufständische Gruppierungen (die aus der AK (übersetzt: Landesarmee) in Polen ausgemacht werden, setzt man gegen diese in allererster Linie die Volksarmee ein. Die Volksarmee sind all diejenigen Polen die sich am Fluß Lena
in der UdSSR versammelten um an Rußlands Seite gegen Hitler zu kämpfen.
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Ich hoffe ich muß mich in diesem Kontext nicht nochmals wiederholen:
a) wer mitdenkt und sich diesem Text ganz klar vor Augen führt, wird schnell begreifen, daß es sich in diesem Falle (wie in allen Staaten die später Warschauer Pakt bilden) um Wasallenregierungen handelt, die ohne Vollmacht vom Kreml nicht das geringste unternehmen können.
b) Der Kreml und die Wasallenregierung, bekämpft alles was antikomunistisch ist - zu Not eben auf diese Art und Weise, die man aus zahlreichen Erzählungen
schon kennt.
Der Systemfeind - also hier die Landesarmee - wird mit den Kräften der Volksarmee bekämpft. Anführer dieser Armee sind Russen bzw. die Stasi.
Zur Sicherheit marschiert jedoch die rote Armee gleich hinter der Volksarmee.
Weigern sich die Soldaten auf Volksbrüder zu schießen werden sie selbst exekutiert - gleich am Schlachtfeld.
Eleganterweise, werden solche Ereignisse medienwirsam natürlich der Landesarmee (also den Systemfeinden) in die Schuhe geschoben.
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Ich jedenfalls für meinen Teil weise es entschieden zurück, daß echte Polen
überhaupt was mit den Vertreibungen zu tun hatten. Sicher gab es den Haß, aber so weit ging das nun mal wirklich nicht.
Und andré noch etwas: wie kannst Du ernsthaft daran glauben, daß polnische Politiker tatsächlich was mit der Stettin Einverleibung was zu tun hatten?
Grenzte die Bundesrepublik nach 1945 an Polen? Nein - da gab es noch die Ostzone. Und hier haben die Russen ebenfalls genau das selbe vollzogen, wie in Polen doch auch.
Hat ein Erich Honecker etwa freie Hand gehabt? Ich lache mich da tot. Er redete doch nur das, was Moskau hören wollte. Er war nur ein besserer Komunist, als die sowjetischen Komunisten. Und denen mußte man auch gefallen. Wenn man überleben wollte.
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Allerdings unterstelle ich jetzt den Deutschen ersteinmal was ganz anderes:
wenn es um Friedensvereinbarungen mit Polen angeht - darf man den deutschen
gar kein Vertrauen schenken. 1772 wird Polen zum ersten mal aufteilt.
Deutschland erhält während dieser Teilung all die Gebiete, die die angeblich natürliche Grenze bedeuten. Es vergehen kaum 20 Jahre deklarieren die Deutschen
ebanfalls noch viel mehr Gebiete als urdeutsch, und nehmen sogleich an zweiter Teilung Polens ebenfalls teil (das war damals komischerweise dem Ã-sterreich-Ungarn Koloss) zu viel - deswegen war er diesmal nicht dabei. Und da sich irgendwelche Historiker erinnern, daß sie wieder mal was vergessen haben, was urdeutsch gewesen ist, sind sie bei der dritter Teilung ebenfalls dabei.
Daß hier selbstverständlich überhaupt kein Diskussionsbedarf über Vereinbarungen und Einhaltungen der Vereinbarungen seitens Deutschland besteht
ist wohl klar.
Über eigene Schandflecken bemühten sich die Germanen niemals zu sprechen, setzten alles auf Gras drüber wachsen.
Unter der Voraussetzung, daß bei erster Teilung Polens die Gebiete an Deutschland gingen, die sie als rechtmäßig angesehen haben - WAS HABT IHR DENN SPÄTER NOCH BEI UNS ZU SUCHEN GEHABT?
Und wenn diese Frage unbeantwortet bleibt, habe ich eine andere: kann man überhaupt über Besatzung Stettins anbetracht der Besatzung von polnischen Gebieten im zweiter und dritter Teilung Polens überhaupt vergleichen?
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Plötzlich heißt Großpolen Südpreußen und Gebiete um Warschau (Masovien) Neuostpreußen. Und Westpreußen ist ein Punkt den ich überhaupt nicht verstehe.
Das Gebiet war seit Jahrhunderten von Kaschuben und Krainern (so hießen die letzten vertriebenen Slawen aus Gebieten um heutiges Rostock etc.) besetzt.
Beide waren notorische Deutschlandhasser - und sind es bis heute auch geblieben.
Wie dieses Gebiet denn als Westpreußen bezeichnet werden kann, erschließt sich mir nun mal überhaupt nicht.
Vielleicht sollten unsere Landespolitiker - Frau Merkel und Herr Kaczynski öffentliche Debatte mal darüber führen, wie es denn kommt, daß diese Gebiete
- und mit welchem Recht - einverleibt wurden.
Dann könnten wir noch desweiteren weiter diskutieren. Denn was mich desweiteren ebenfalls nicht erschließt, wie es denn möglich ist, daß Slawen vormals das Gebeit der heutiger DDR und BRD bewohnten, etwa XV bis V Jahrhunderte her - und Polen seit Jahrhunderten schon in dieser Gegend anwesend sind, lange vor der Notwendigkeit des Geburts der Nationalitätsgedanken zu Abwehr von Feinden,
aber heute wird erneut daruaf hingewiesen, daß diese Gebiete eigentlich - na ja - aus unerfindlichen Gründen deutsch sind.
Ich begreife das bis heutigem Tag nicht. Ich kenne keinen Polen heutzutage, der einen Rechtsanspruch auf zum Beispiel Smolensk, oder Witebsk oder zum Beispiel
Bukowina erhebt. Nicht einen einzigen. Ihnen ist zwar bewußt, daß dort polnische Minderheiten wohnen und ansässig sind. Und daß es mal polnisch gewesen ist.
Ich kenne auch keine Ã-sterreicher, die heute behaupten, daß polnischer Krakau
oder Lemberg rechtmäßig den Ã-sterreichern angehört.
Was ich aber definitv weiß, ist die Tatsache, daß an der deutsch polnischer Grenze, während der gesamter Zeit der Dominanz Polens in Mitteleuropa so gut wie gar keine Kriege gegen Deutschland geführt wurden. Dabei wäre Kriegsgrund mit Deutschland recht einfach gewesen.
Man würde sich an die Westslawen erinnern und fragen, ob sie"frei" sein wollen.
Man würde sich an Geschichte Ostpreußens vom Jahre 1266 bis 1410 erinnern und man käme nicht drum herum um es zu"optimieren".
De facto verzichteten die polnischen Herrscher auf derart miese Anspielungen, und ganz sicher nicht deswegen, weil sie zu schwach waren. Wie wäre es denn also, wenn man sich heute - in Hinblick auf dieses gesamte deutsche Unrecht
den den Polen in den letzten Jahrhunderten zugefügt wurde - ein wenig besinnt?
Denn ohne jedweden Zweifel - ich glaube schon, daß die Deutschen den freien polnischen Staat befürworten, aber der sollte am besten in Australien existieren, oder noch besser irgendwo auf den Falklanden (wobei dies gefährlich nahe an Chile ist).
Zumindest kann man - wenn es schon gar nicht anders geht - die Empfindungen abschalten um sich zu fragen - was hat unsere Nationen in Europa dazu verleitet
ständig Krieg gegeneinander zu führen.
Ich glaube da kämen wir eher zu einem Eingeständnis der gegenseitiger Reue für begangene Untaten unserer Vorväter, als mit der Forderung man möge irgendwelche Vertriebene endlich anerkennen und entschädigen usw. Deren Leid kann auf beiden Seiten übehaupt niemand auf sonst welcher Art und Weise wiedergutmachen.
Insbesondere dann, wenn es sich um Täter handelt, die grenzenübergreifend (in jedweder Hinsicht) manipulieren, zum Krieg anstacheln, sich damit bereichern und damit eigener Ideologie seit einer Ewigkeit treu sind.
Hier muß jeder irgendwie auf seine Ansprüche verzichten. Ganz nebenbei ebenfalls auf diese eingesammelten Klischees, von wegen Polen können nichts erreichen. Wenn man solche Hindernisse zu bewältigen hat, wie ein einfacher Pole, und das seit einer Ewigkeit, ist es kein Wunder. Die Basis Polens ist seit über 200 Jahren massivst zerstört, unterdrückt und nahezu vollständig ausgerottet worden. Der Schaden ist um ein vielfaches größer, als der gesamte Schaden, den die Westallianz dem deutschem Reich über den ersten und zweiten Weltkrieg aufgebrüdert hat. Denn zwar verlor Deutschland ihre Macht, und ihre Eigenständigkeit. Aber sie verlor keinen Zugang zu Bildung und zu Universitäten.
In aufgeteilten Polen war das ganz anders: wer an der Uni polnische Vorlesungen haben wollte, der konnte seinen Bildungsweg vergessen. Die Bildung liegt in der Familie. Der polnische Adel und damit die gebildeten Landsleute wurden aber
ausgewiesen und ließen sich weltweit nieder. Alleine in USA gibt es heute noch 4 Millionen Polen. Was geblieben ist, ist die Bauernschicht - und daß Bauern in aller Regel unfähig waren eine Wirtschaft aufzustellen, die diesen Namen auch verdient, durfte ebenfalls klar sein.
In diesem Kontext wiederum sehe ich selbst die sowjetische Besatzung sogar als"human". Denn bilden konnten sich die Polen allenfalls - die einzige Voraussetzung war: sie sollen den komunistischen Gedanken beherzigen.
Unter preußischer Herrschaft war das überhaupt nicht möglich, hier wurde alles einfach auf Gedeih und Verderben den preußischen Staatsanwaltschaften ausgeliefert.
Unter durch Russen besetzten Gebiete war zunächst die polnische Sprache verboten, aber immerhin sorgte der russische Zar dafür, daß Polen irgendwelche Rechte erhielten. Das führte nun leider zu Aufständen, was wiederum blutig zerschlagen wurde.
Nur die österreichische Besatzung hat die Bezeichnung würdiger Herrscher halbwegs verdient.
Damit durfte wohl geklärt sein, daß Polen Stettin was nun mal wirklich nicht vergleichbar ist kaum eine Bedeutung zumessen. Dennoch - der Befehl, daß Stettin an Polen übergeht - wurde von Warschau übermittelt. Höchstwahrscheinlich hat die Eingliederung Stettins auch etwas mit Unstimmigkeiten bei der Grenzziehung in Osten.
Hierbei sei erwähnt, daß bis zum Jahre 1948 ukrainische Banden in Osten Polens
sehr wohl die neue Grenzziehung mitgeschmiedet haben. Ukrainer wollten noch mehr - nämlich auch Lublin.
Es entspricht übrigens der Doktrin von Stalin. Je mehr Zoff er anrichten kann, desto mehr wird er die Ostwasallen an sich binden. Die werden seinen Schutz suchen.
Ich persönlich - hier obendrein - weise sämtliche Beurteilungen Deutscher gegen Polen als gegenstandslos zurück. Polen sind ein sehr fleißiges und sehr ordentliches Volk. Sie sind durch und durch Europäer. Die unerbittliche Relaität zwingt jedoch manche dazu sehr viel zu improvisieren, ggf. auch illegal zu agieren. Wenn Du Dir Deine Malzeit nicht verdienen kannst,
mußt Du es erbeuten. Und eigentlich ist es schin erstaunlich, daß nicht jeder Pole irgendwie sich der Kriminalität widmet, sondern lediglich - wenn es hochkommt - 4-5%. Mit entsprechender fallender Tendenz.
Und die Politiker? Ich glaube mittlerweile fest daran, daß wir unsere Lektion gelernt haben. Gegenüber Deutschland und Rußland - das lehrt uns die gesamte Geschichte - sollte man keinen Stück zurückweichen, oder Kompromissbereitschaft zeigen. Wenn man das nämlich tut - ist der nächste Schritt der Deutschen und der Russen - nach einer erfüllter Zugeständniss ganz klar die nächste Forderung, die dann auch noch viel undiplomatischer erscheint.
Das belegt die deutsch-polnische bzw die polnisch-russische Geschichte (die letzte nur in dem letzten Jahrhundert und in den Jahrhundert der polnischer Teilungen) - mehr als eindeutig.
Wir können nicht den deutschen zurückweichen, denn das werten einschlägige Kreise immer als Zugeständnis der Ohnmacht und fordern immer mehr. Polen hat diesen Zugeständnissen oft Rechnung getragen. Die Folge war der Untergang.
Wie die oben aufgeführte Karte mehr als eindeutig belegt.
Wenn es einen anderen Weg gibt mit den Deutschen, kann ich nur vorschlagen - legt eine Gebrauchsanweisung bei, wenn ihr auf diplomatischen Wege was erreichen wollt. Oder laßt uns das alles als Systemfehler werten, der lediglich einen völligen Neustart erlaubt. Ich glaube dies war mit dem Friedensvertrag und Grenzzusicherung unter Kohl gemacht.
Aber: ich erinnere an solche Friedensverträge. Der Kloster der Kreuzritter hatte mit Polen mehrmals schon ewige Friedensverträge ausgehandelt, genauso wie Preußen. Und eigentlich wäre das alles ja gut gegangen, nur es fand sich immer in Preußen, Kreuzritter Orden, und später in Deutschland jemand, der glaubte über die Freidensvereinbarung sollte man noch mal nachverhandeln, denn man erinnerte sich an die Überreste eines 3000 Jahre alten Sarg. Und da diese Person Zepter eines germanischen Ursprungs, zufällig im Sarg hatte, deutete man es als Bestätigung, daß diese Gebiete möglicherweise Deutschland angehören.
Ich kaufe Euch das nicht ab. So gehen nur immer wieder aufs neue Omperialisten vor, die in Wahrheit gar keinen Frieden wollen. (sowohl hier wie in Deutschland).
Gruß von T.

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