- @dottore: TAPSI zu Neapel (Mitte 18. Jhh.) - Zandow, 26.10.2005, 20:25
- Re: @dottore: TAPSI zu Neapel (Mitte 18. Jhh.) - Popeye, 27.10.2005, 11:16
- Sorry, @Galiani - hab' Deinen Namen verunstaltet - - Popeye, 27.10.2005, 13:26
- Re: @dottore: TAPSI zu Neapel (Mitte 18. Jhh.) - Popeye, 27.10.2005, 11:16
Re: @dottore: TAPSI zu Neapel (Mitte 18. Jhh.)
-->>Hallo dottore,
>
>in einem Buch (Werner Tabarelli"Ferdinando Galiani 'Über das Geld'", Erstmals ins Deutsche übertragen und ausführlich kommentiert, Düsseldorf, 1999) fand ich dies:
>"Es gab auch von privaten Banken ausgegebenes Papiergeld (cedole, fedi di credito;...)"
>(Fußnote 35 auf Seite 47)
>Was hat es denn damit auf sich?
>
>Herzliche Grüße, <font color=#008000>Zandow</font>
Hallo, @Zandow, ich springe mal ungefragt ein…
1. Ein Stückchen Forumsgeschichte - Werner Tabernali, der Übersetzer von Ferdinando Galianis ‚Della moneta’ (1751) ist diesem Forum auch bekannt als @Galiani - ein überzeugter, gescheiter und belesener Liberaler der österreichischen Art. Leider schreibt er hier nicht mehr, aber Reste seiner Visitenkarte hat er hier hinterlassen.
2. Zu den Banknoten: Die ersten (staatlichen) Papier-Banknoten hatten wohl die Chinesen herausgegeben (9.Jh.?). Die Fama sagt - weil Kupfer knapp war gewährten diese Banknoten einen Anspruch (waren konvertierbar) auf/in Kupfermünzen. Jedenfalls berichtet Marco Polo von diesem Papiergeld.
Die von Galiani erwähnten 'fedi di credito' oder fedi di deposito waren de facto Lagerscheine. Gegen die Einzahlung einer bestimmten Menge von Münzen erhielt der Einzahlende eine Quittung der Bank = fedi di credito/deposito - zuerst wahrscheinlich in Sizilien um 1550. Diese Bank-Quittungen waren durch Indossament übertragbar lauteten aber über den jeweiligen Gesamtbetrag der Einzahlung und waren deshalb etwas unpraktisch für den Zahlungsverkehr. Später wurde der Spieß umgedreht aus der Quittung wurde die gestückelte Banknote. Angeblich war die Palmstruchska Banco in Stockholm die erste Bank in Europa, die solche Banknoten ausgab (1661). Die meisten Banken waren zunächst privat - selbst die Bank von England. Als John Law Anfang des 18. Jh. mit der Banque Générale (private Bank) später umgewandelt in Banque Royale (Staatsgarantie) mit seinen Banknoten (hier zwei Stücke aus meinem Besitz) erneut die Grenzen sprengte war das „fractional banking“ in ganz Europa in vollem Gange.
Gruß

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