Unruhen in Frankreich...in den Medien aber das Schweigen der Lämmer...warum?...

verfasst von Aiwass7, 31.10.2005, 13:46

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Komisch..ist fast nix im Net darüber zu finden...WARUM?

Hat einer eine Idee??

tapp tapp..







Klapsmühle Europa: 9000 Polizeiautos in Frankreich abgefackelt


Absolut unglaublich! Leben wir bereits in einem gesetzlosen Irrenhaus? Seit Anfang des Jahres sind in Frankreich 9.000 Polizeiautos angezündet oder sonstwie zerstört worden. Das gab heute der französische Innenminister Nicolas Sarkozy bekannt. Und die FAZ berichtet dies in ihrer morgigen Ausgabe. Sorry, liebe FAZ, ich muß zitieren. Auszug:

... Im Schnitt zwischen zwanzig und dreißig Wagen täglich werden angezündet. Ein französisches Problem? Ja, aber die Zahl von neuntausend zerstörten Polizeiwagen in nicht einmal zehn Monaten setzt ein Ausrufezeichen, das man in der Europäischen Union nicht abtun kann als ein nationales Sonderproblem.

Im Gegenteil: Was in Frankreich geschieht, wird sehr bald auch symptomatisch für andere Länder auf dem Kontinent, selbst für England, wie die jüngsten sozialen Unruhen in Birmingham zeigen, ausgelöst durch einen Streit zwischen Jamaikanern und Pakistani...

Um so bemerkenswerter ist die Verve, mit der der französische Innenminister dem Strudel des Niedergangs trotzen will. Neuntausend zerstörte Polizeiwagen sind ihm das Zeichen für eine selbstverursachte Schwäche und für mangelnde Legitimität der Republik nicht zuletzt bei jenen, deren Eltern aufbrachen, in diesem Land ihr Glück zu machen. Der Haß, der der französischen Gesellschaft aus den banlieus, den Vororten der großen französischen Städte, entgegenschlägt, ist für den französischen Innenminister eben kein polizeiliches Problem mehr, sondern ein politisches. Das Schattendasein der Parallelgesellschaften in den banlieus ist schließlich lange bekannt. Man hat aber, wie in anderen Fällen und anderswo auch, die Augen geschlossen und gewartet und gehofft, daß es vorübergehen würde wie ein schlechter Traum...

Sarkozy will sich, so wirkt es, den dahinterliegenden Fundamentalproblemen tatsächlich stellen. Er will nicht nur eine bessere, aufwendigere Integration der legalen Immigranten und eine entschiedene Abweisung und Verfolgung der Illegalen, er will nicht nur den fragwürdigen Einfluß saudischer und anderer arabischer Geldgeber beim Bau von Moscheen eindämmen, indem er die Trennung von Kirche und Staat da durchlässiger sehen will, wo es auch um den Staat und die Gesellschaft selbst geht. Vielmehr zielt sein Projekt darauf, die französische Gesellschaft als Ganzes wieder zu integrieren, auf neue Spielregeln zu verpflichten, um endlich in der Gesellschaft wieder den Begriff von zukünftigen Aufgaben zu geben.

Ob er der richtige Mann mit den richtigen Methoden ist, wird sich zeigen. Seine Schockzahl von den neuntausend abgefackelten Polizeiwagen betrifft jedenfalls ganz Europa und sollte in Deutschland an die unzähligen politischen Versäumnisse und den kalten Kleinmut unserer politischen Klasse erinnern. Wir können mit dem großen Jean Jaures, dem Verteidiger der französischen Republik, sagen: Unser Gemeinwesen ist nicht von der Bewegung, sondern vom Stillstand ermüdet.

Quelle: MICHAEL JEISMANN, F.A.Z., 26.10.2005, Seite 37



*nachdenklich*

Aiwass

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