- Der Berufsumstürtzler Lafontaine, hat der beim Müntefering wieder einmal.. - prinz_eisenherz, 01.11.2005, 15:04
- Re: Machtergreifung - einst und jetzt - André, 01.11.2005, 15:44
- Hat Lafontaine die Vogelgrippe erfunden? - Taktiker, 01.11.2005, 15:50
- Re: Der Berufsumstürtzler Lafontaine..- Prinz - nereus, 01.11.2005, 15:59
- Re: Der Berufsumstürtzler Lafontaine..- Prinz - prinz_eisenherz, 01.11.2005, 18:15
- Re: Der Berufsumstürtzler Lafontaine..- Prinz - Elmarion, 01.11.2005, 22:10
- Ist eigentlich wie mit der Verdauung, natürlich und trotzdem geheimnisvoll... - prinz_eisenherz, 01.11.2005, 23:07
- Re: Ist eigentlich wie mit der Verdauung, natürlich und trotzdem geheimnisvoll... - Emerald, 02.11.2005, 07:00
- Re: Ist eigentlich wie mit der Verdauung, natürlich und trotzdem geheimnisvoll... - prinz_eisenherz, 02.11.2005, 07:48
- Re: Ist eigentlich wie mit der Verdauung, natürlich und trotzdem geheimnisvoll... - Elmarion, 02.11.2005, 09:29
- Re: Ist eigentlich wie mit der Verdauung, natürlich und trotzdem geheimnisvoll... - prinz_eisenherz, 02.11.2005, 07:48
- Re: Ist eigentlich wie mit der Verdauung, natürlich und trotzdem geheimnisvoll... - Emerald, 02.11.2005, 07:00
- Ist eigentlich wie mit der Verdauung, natürlich und trotzdem geheimnisvoll... - prinz_eisenherz, 01.11.2005, 23:07
- Re: Der Berufsumstürtzler Lafontaine..- Prinz - Elmarion, 01.11.2005, 22:10
- Re: Der Berufsumstürtzler Lafontaine..- Prinz - prinz_eisenherz, 01.11.2005, 18:15
- Re: Der Berufsumstürtzler Lafontaine, hat der beim Müntefering wieder einmal.. - bernor, 02.11.2005, 21:30
Ist eigentlich wie mit der Verdauung, natürlich und trotzdem geheimnisvoll...
-->Hallo Elmarion,
das ist eigentlich nichts Besonderes.
Das geht so, wie wenn jemand Leistungssportler wird. Noch jung, klein, fein und unschuldig, beim wilden Spielen, da entdeckt jemand, das du verdammt schnell laufen kannst und der lotst dich in einen Verein. Alles noch völlig harmlos. Dort hast du die ersten Anfangserfolge, beginnst Blut zu lecken und schlitterst beinahe schwerelos in das tägliche Training, bis zu siebenmal in der Woche, einfach so hinein. Dein Interesse, natürlich auch ein gehörige Portion Talent, und der Verein mit dem gesamten Klüngel und deinen Bewunderern dort, der wird dir zur zweiten Heimat und beinahe, wie von einem Tag auf den anderen, bist du tatsächlich Leistungssportler bez. Berufspolitiker.
Bei mir fing es recht jung, bei den Falken, der SPD - Jugend, an. Dann immer weiter, immer mehr, immer neue Aufgaben. Überall war was zu tun. Einmal in der Woche, die anderen meinen du seiest wichtig, also vier mal in der Woche, oft abends. Dann die ersten zaghaften Rufe aus der örtlichen Zentrale, ein Mentor, ob du es willst, oder nicht, nimmt dich unter seine Fittiche. Permanent lesen, Schulungen, Diskussionen, Florett oder Degen und, völlig ungewohnt für einen aufstrebenden Adepten, die parteiinternen Neider, die Heckenschützen.
Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wenn du mehr willst, dann musst du dich entscheiden, zwischen Beruf oder Politik. Die Parteipolitik jedenfalls, sofern du Ambitionen hast, schauspielerisches Talent, Selbstverleugnung und vieles andere mehr, die frisst dich mit Haut und Haaren. Bei mir allerdings kam noch so ein krankhafter Idealismus hinzu und damit war das Unglück, der Weg in den Untergrund, so nennt man es wohl, geradezu vorprogrammiert, von Berlin, über Frankreich nach..... egal.
Wer da mithält, der bekommt ein sicheres Gespür für solche Art von menschlichen Horden mit den geheimen Regeln und Ritualen. Ich empfehle dabei immer, nicht nur große Reden schwingen, sondern auch zuhören lernen, richtig zuhören. Dieses Leben in der Politik, es ist anstrengend, es ist manchmal schön, ist wie eine Sucht, ein riskantes Spiel, bei dem du kaum eine Schwäche zeigen darfst.
Es gab einige Gründe warum ich dabei nicht mehr mitgemacht habe. Der Hauptgrund war eigentlich, das ich kein Mensch bin für die Massenveranstaltungen, diese widern mich an. Wenn man es selbst gelernt hat, oder wenn man sieht wie es andere machen, hundert oder mehr Menschen mit Hilfe von Wörtern in die Irre zu führen. Auch das kann man irgendwann, aber es ist riskantes Lusterlebnis, nicht nur für deine verführten Schafe, sondern mehr noch für dich selbst. Denke nicht, das diese von dir gespielten, die geteilten Persönlichkeiten, an dir selbst spurlos vorüber gehen. Es kommt der Tag, da weißt du nicht mehr wer du eigentlich selbst bist. Du glaubst an deinen eigenen Scheiß, den du den Leuten erzählst.
Manche können das tatsächlich und haben Spaß damit. Manche denken sie können es, und werden zu Mutationen. So richtig, wie es wird, das weißt du vorher nie. Du kannst dabei eingehen, wie eine Primel. Na eben wie beim Leistungssportler, siehe weiter oben.
schönen Abend
eisenherz

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