- Was aber sei die Form für den privaten Staat? Die dynastische Monarchie? - Elmarion, 12.11.2005, 11:33
- Re: Was aber sei die Form für den privaten Staat? Die dynastische Monarchie? - Elmarion, 12.11.2005, 11:48
- Re: Was aber sei die Form für den privaten Staat? Die dynastische Monarchie? - Tarantoga, 12.11.2005, 12:01
- Re: Was aber sei die Form für den privaten Staat? Die dynastische Monarchie? - alberich, 12.11.2005, 12:22
- Re: Was aber sei die Form für den privaten Staat? Die dynastische Monarchie? - Tarantoga, 12.11.2005, 12:24
- Re: Was aber sei die Form für den privaten Staat? Die dynastische Monarchie? - alberich, 12.11.2005, 12:22
- Re: Was aber sei die Form für den privaten Staat? Die dynastische Monarchie? - Tarantoga, 12.11.2005, 12:01
- 1825: die Macht selbst muß vermindert werden, in welcher Hand... - prinz_eisenherz, 12.11.2005, 19:35
- Hoppe ist da auch inkonsequent - bernor, 12.11.2005, 23:27
- Herrenlose Herrschaft - Popeye, 13.11.2005, 13:05
- Re: Was aber sei die Form für den privaten Staat? Die dynastische Monarchie? - Elmarion, 12.11.2005, 11:48
1825: die Macht selbst muß vermindert werden, in welcher Hand...
-->sie sich auch befinde.
Der"private Staat" ist natürlich eine sprachliche Irreführung, im Sinne von Orwell. Diese Organisationsform würde sich doch mit den selben Problemen herumplagen, wie der"staatliche Staat". Mit dem Wachstumszwang in der Wirtschaft, dem sozialen Zerfall, eben mit all den typisch menschlichen Sehnsüchten und Ansprüchen, die oft genug in die Sackgasse führen. Was sind die Rezepte des privaten Staates dagegen? Die Beteiligten an diesem Staat regulieren sich selbst auf ein vernünftiges Maß herunter, ohne Machtgeilheit, Vermögensanhäufung, ohne Gewalt und Krieg?
Wie lachhaft. Wie soll das gehen?
## Hoppes Vorschlag, dem Zerfall Einhalt zu gebieten, ist ebenso radikal wie konsequent, nämlich alle Kostgänger des Staates, seien es Staatsbedienstete oder Empfänger irgendwelcher Subventionen, vom Wahlrecht auszuschließen.##
Machen wir uns nichts vor, das ist ein Glasperlenspiel eines gelangweilten Wichtigtuer. Vorneweg will er den Wohlstand gegen die Demokratie, für die Freiheit, retten, als würden die sich gegenseitig ausschließen. Zum Wohlstand gehören aber nicht nur Autos, Waschmaschinen und ausgeschnittenen Kürbisse, sondern auch die Produkte Sicherheit, Gesundheit, Bildung und Infrastruktur wie Wohnung, Straßen und Frischwasser. Ob diese und vergleichbare Arbeiten nun die"Kostgänger des Staates" machen, oder die Angestellten von Privatfirmen, die auch bezahlt werden müssen, wo ist da der entscheidende Fortschritt? Die Angestellten eines Bundeslandes, des Staates, die will er von einer demokratischen Wahl ausschließen, die Beschäftigen von dem privaten Müllunternehmen Alba - Berlin, die dürfen wählen, so in etwa?
Was für ein Schwachsinn, ein Glasperlenspiel eines gelangweilten Großbürgersöhnchens, in seiner Gelehrtenrepublik, mit meterhohen Mauern gegen die schnöde Wirklichkeit außerhalb. Herrmann Hesse hat seinen Helden zum Schluss, in dem gleichnamigen Roman, im eikalten Flusswasser ertrinken lassen. Das wäre auch hier eine denkbare Lösung. Nein, der Hoppe bekommt auch noch Platz in der Zeitung, in einer privaten Zeitung. Wenn so etwas Schule macht, dann können wir auch Frau Holle zum Bundeskanzler machen.
Ist es hierbei wie schon so oft, die anderen Länder um uns herum machen Nägel mit Köpfen, wir Deutsche, wir denken wieder solange, bis wir uns Todgedacht haben?
Wer sich unbedÃngt mit den Gedankenmodellen einer staatsfreien Gesellschaft, Staatsform, beschäftigen will, der lese die einschlägigen Schriften der bekannten Anarchisten, wie Peter Kropotkin oder Michail Bakunin.
Aus Wikipedia:
Ludwig Börne (1786 bis 1837), neben Heinrich Heine einer der geistigen Gründerväter der literarischen Erneuerungsbewegung des"Jungen Deutschland", war vermutlich der erste, der sich in Deutschland auch in einem politischen Sinn offen für die Anarchie aussprach. In seiner Kritik eines 1825 in Paris veröffentlichten Buches, den"nouvelles lettres provinciales", befürwortet er sie folgendermaßen:
"Nicht darauf kommt es an, daß die Macht in dieser oder jener Hand sich befinde: die Macht selbst muß vermindert werden, in welcher Hand sie sich auch befinde. Aber noch kein Herrscher hat die Macht, die er besaß, und wenn er sie auch noch so edel gebrauchte, freiwillig schwächen lassen. Die Herrschaft kann nur beschränkt werden, wenn sie herrenlos - Freiheit geht nur aus Anarchie hervor. Von dieser Notwendigkeit der Revolution dürfen wir das Gesicht nicht abwenden, weil sie so traurig ist. Wir müssen als Männer der Gefahr fest ins Auge blicken und dürfen nicht zittern vor dem Messer des Wundarztes. Freiheit geht nur aus Anarchie hervor - das ist unsere Meinung, so haben wir die Lehren der Geschichte verstanden."
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Man beachte das Datum dieser Gedanken.
schönen Abend
eisenherz
PS: Somit wurde wieder einer erwischt, der für die hohen Kokainreste in unseren Flüssen verantwortlich ist.
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