- Früher Judensteuer heute Reichensteuer gabs schon vor 700 Jahren - monopoly, 13.11.2005, 07:57
- Re: Früher Judensteuer heute Reichensteuer gabs schon vor 700 Jahren - monopoly - nereus, 13.11.2005, 09:19
- Schlechte Traditionen dienen anscheinend dem"nationalen Gemeinsinn" - Ecki1, 14.11.2005, 10:09
- Re: Schlechte Traditionen dienen anscheinend dem"nationalen Gemeinsinn" - CRASH_GURU, 14.11.2005, 10:41
- @nereus - Eine Chance? - Popeye, 14.11.2005, 10:32
- Re: Warum nicht den Staatsanwalt bitten? - dottore, 14.11.2005, 11:57
- Also, was verdient er dann? - Amtshaftung § 839 BGB - Popeye, 14.11.2005, 12:30
- Der mutmaßliche, alles"heilende" Spruch des BVerG... - bernor, 14.11.2005, 15:12
- Re: Der mutmaßliche, alles"heilende" Spruch des BVerG... - Popeye, 14.11.2005, 15:21
- Der mutmaßliche, alles"heilende" Spruch des BVerG... - bernor, 14.11.2005, 15:12
- Also, was verdient er dann? - Amtshaftung § 839 BGB - Popeye, 14.11.2005, 12:30
- Re: @nereus - Eine Chance? - Popeye - nereus, 14.11.2005, 13:08
- Re: @nereus - Eine Chance? - Popeye, 14.11.2005, 14:46
- Re: Eine Chance? - Popeye - nereus, 14.11.2005, 15:16
- Re: @nereus - Eine Chance? - Popeye, 14.11.2005, 14:46
- Re: Warum nicht den Staatsanwalt bitten? - dottore, 14.11.2005, 11:57
- Schlechte Traditionen dienen anscheinend dem"nationalen Gemeinsinn" - Ecki1, 14.11.2005, 10:09
- Re: Früher Judensteuer heute Reichensteuer gabs schon vor 700 Jahren - monopoly - nereus, 13.11.2005, 09:19
Früher Judensteuer heute Reichensteuer gabs schon vor 700 Jahren
-->Wir müssen jetzt höllisch aufpassen, daß unser Erscheinungsbild in der Wirtschafts- und Finanzpolitik nicht diffus wird. Sonst könnte sich diese Koalition langfristig als strategischer Vorteil für die SPD und als erheblicher Nachteil für die Union erweisen. Jedenfalls sind wir in erheblich größerer programmatischer Gefahr als die Sozialdemokraten.” Als schädlich geißelte Merz die so genannte Reichensteuer: „Für die Steuerpolitik können Sie sagen: So viel SPD war nie.”
Auch der Hannoveraner Finanzwissenschaftler Stefan Homburg kritisiert die neue Abgabe. Gegenüber der F.A.S. bezeichnete Homburg, der zu den Beratern Angela Merkels zählt, die „Reichensteuer” als moralischen und ökonomischen Tiefpunkt des Koalitionsauftakts: „Offenbar hat man in einem Land, das früher „Judensteuern” erhob, keine Hemmung mehr vor der Verwendung stigmatisierender Bezeichnungen.”
Noch enttäuschender als die steuerpolitischen Ankündigungen seien die Perspektiven für den Arbeitsmarkt. Homburg spricht von einer arbeitsmarktpolitischen „Kapitulation und Hilflosigkeit” von Union und SPD. Das keynesianisch inspirierte Investitionsprogramm symbolisiere einen „völlig unbegreiflichen Allmachts- und Steuerungswahn”.
Wir müssen jetzt höllisch aufpassen, daß unser Erscheinungsbild in der Wirtschafts- und Finanzpolitik nicht diffus wird. Sonst könnte sich diese Koalition langfristig als strategischer Vorteil für die SPD und als erheblicher Nachteil für die Union erweisen. Jedenfalls sind wir in erheblich größerer programmatischer Gefahr als die Sozialdemokraten.” Als schädlich geißelte Merz die so genannte Reichensteuer: „Für die Steuerpolitik können Sie sagen: So viel SPD war nie.”
Auch der Hannoveraner Finanzwissenschaftler Stefan Homburg kritisiert die neue Abgabe. Gegenüber der F.A.S. bezeichnete Homburg, der zu den Beratern Angela Merkels zählt, die „Reichensteuer” als moralischen und ökonomischen Tiefpunkt des Koalitionsauftakts: „Offenbar hat man in einem Land, das früher „Judensteuern” erhob, keine Hemmung mehr vor der Verwendung stigmatisierender Bezeichnungen.”
Noch enttäuschender als die steuerpolitischen Ankündigungen seien die Perspektiven für den Arbeitsmarkt. Homburg spricht von einer arbeitsmarktpolitischen „Kapitulation und Hilflosigkeit” von Union und SPD. Das keynesianisch inspirierte Investitionsprogramm symbolisiere einen „völlig unbegreiflichen Allmachts- und Steuerungswahn”.
Wir müssen jetzt höllisch aufpassen, daß unser Erscheinungsbild in der Wirtschafts- und Finanzpolitik nicht diffus wird. Sonst könnte sich diese Koalition langfristig als strategischer Vorteil für die SPD und als erheblicher Nachteil für die Union erweisen. Jedenfalls sind wir in erheblich größerer programmatischer Gefahr als die Sozialdemokraten.” Als schädlich geißelte Merz die so genannte Reichensteuer: „Für die Steuerpolitik können Sie sagen: So viel SPD war nie.”
Auch der Hannoveraner Finanzwissenschaftler Stefan Homburg kritisiert die neue Abgabe. Gegenüber der F.A.S. bezeichnete Homburg, der zu den Beratern Angela Merkels zählt, die „Reichensteuer” als moralischen und ökonomischen Tiefpunkt des Koalitionsauftakts: „Offenbar hat man in einem Land, das früher „Judensteuern” erhob, keine Hemmung mehr vor der Verwendung stigmatisierender Bezeichnungen.”
Noch enttäuschender als die steuerpolitischen Ankündigungen seien die Perspektiven für den Arbeitsmarkt. Homburg spricht von einer arbeitsmarktpolitischen „Kapitulation und Hilflosigkeit” von Union und SPD. Das keynesianisch inspirierte Investitionsprogramm symbolisiere einen „völlig unbegreiflichen Allmachts- und Steuerungswahn”.
.1. Der Augsburger Rat und die Juden
Die Reichsstadt Augsburg, ebenfalls ein bedeutendes Handelszentrum, und von der Größe her mit Frankfurt vergleichbar, nahm nach den Verfolgungen ab 1355 wieder Juden auf. Dort lebten im gleichen Jahr etwa 23 jüdische Steuerzahler, 1383 waren es ca. 45 und 1384 schon 62 Steuerzahler124, die Gemeinde wuchs also schneller als die in Frankfurt am Main.
1355 erhielt die Stadt vom Reich das Privileg, Juden aufnehmen und besteuern zu dürfen125, welches in der Folgezeit bis 1415 immer wieder verlängert wurde126. 1374 erhielt die Stadt vom König die Bestätigung der Herrschaft über die dortigen Juden, und 1431 wurde der Stadt der auf 12 Jahre befristete Auftrag erteilt, den Judenschutz auszuüben127. 1397 wurden alle Juden von der Stadt verpflichtet, das Bürgerrecht zu erwerben, das in der Regel unbefristet verliehen wurde128, jedoch mit der Zahlung eines Vielfachen der jährlich anfallenden Judensteuer verbunden war129.
Wie in Frankfurt war die Höhe der Steuern, abhängig vom Vermögen, sehr unterschiedlich130, beliefen sich die Gesamteinnahmen der Stadt aus den jährlichen Judensteuern 1383 auf 806 fl., lagen sie 1392 und 1393 nur mehr bei 49 fl.131, ein gravierender Rückgang, der zweifellos auf die Wenzelschen Schuldenerlasse zurückzuführen ist.
Darüber hinaus belasteten von der Stadt erhobene Sonderabgaben die Finanzkraft der Augsburger Judengemeinde: Zur Deckung ihrer Kriegskosten inhaftierte die Stadt 1381 die gesamte Gemeinde, die erst nach der Zahlung von 5000 fl. wieder freigelassen wurde132, 1384 mussten die Augsburger Juden ein ähnliches Procedere erdulden, diesmal waren 22.000 fl. zu entrichten133.
In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts erlahmte das finanzielle Interesse der Stadt an den Juden, die Judenfeindschaft nahm zu, so beschloss der Rat im Juli 1438 offiziell die Vertreibung und flankierte den Beschluss mit antijüdischen Maßnahmen, worauf bis 1439 alle Juden die Stadt verlassen hatten134. Einige der Vertriebenen zogen in der Folgezeit nach Frankfurt am Main135.

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