Neo-Feudalismus

verfasst von MI, 17.11.2005, 17:18

-->Hi,

es ist interessant, daß bei all diesen"Vordenkern" und"Stiftungen" auch immer wieder dieselben Namen auftauchen, hier Bertelsmann, eine der größten Drücker-Kolonnen, ein Besuch in einer dieser Club-Filialen spricht für sich.

Bestimmt gibt es Pläne. Die ganze total verfahrene Situation läuft auf irgendwas hinaus, das mit normalstaatlichen Mitteln nicht mehr zu"handeln" sein wird. Das heißt, wer dann am besten weiß, wie mit solchen Situationen umzugehen ist, der wird davon profitieren.

Ich bin davon überzeugt, daß all diese Vertreter des Neoliberalismus - es gibt da übrigens einen viel besseren Begriff: nämlich Neo-Feudalismus - längst in den Startlöchern hocken, möglicherweise sogar schon den Kuchen im Vorfeld in Stücke geteilt haben, damit das ganze doch noch halbwegs manierlich abgeht.

Sie werden sich dann als"Retter" inszenieren, indem sie ursprüngliches Volkseigentum in Besitz nehmen. Beispielhaft sind solche Geschichten von Mäzeen, die sich für 300 Miio Euro eine Schule"kaufen", wie jüngst berichtet (wurde dann wegen der Nazi-Vergangenheit des Multis leider nichts draus) oder einfach Fußballbundesliga-Vereine aus dem Boden stampfen wollen (Ex-SAP-Vorstand).

Die Multis saugen erst das Volk aus, dann"retten" sie es. Ich will sie nicht anprangern. Was können sie für all ihr Geld? Ich hätte da auch nicht nein gesagt. Nur kann das so nicht funktionieren, offensichtlich.

Ob das dann das"Ende der Geschichte" sein wird, ist allerdings auch fraglich. Vielleicht ist auch nur eine Zwischenepisode. Stürmischer Herbst? Das ganze Jahrhundert wird stürmisch sein, wenn ich mir ansehe, wieviele Lunten mittlerweile gelegt sind.

Es wird sicher auch lehrreich für kommende Generationen sein. Ob die wiederum die Lehre dann auch annehmen, ist wiederum eine ganz andere Frage! Vermutlich wird das nicht so sein. Das wäre wohl das erste Mal, daß der Mensch WIRKLICH das aus der Vergangenheit lernbare beherzigt. Meistens beherzigt er doch nur das, was nicht so weh tut, nur um den Karren dann erneut in den Dreck zu fahren. Um schließlich wieder was anderes daraus zu lernen.

Und so läuft alles ganz nach Schumann:"Es ist des Lernens kein Ende".

Grüße,
MI

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