- Pööhser Larouche: Systemkrise: Metallpreise steigen explosionsartig - Cujo, 24.11.2005, 20:50
- Re: Pööhser Larouche: Systemkrise: Spitzenhändler verschwunden? - Holmes, 24.11.2005, 22:57
- soso - Herb, 24.11.2005, 23:01
- Rieeesige Kupfervorkommen entdeckt - Diogenes, 25.11.2005, 08:37
Pööhser Larouche: Systemkrise: Metallpreise steigen explosionsartig
-->Systemkrise: Metallpreise steigen explosionsartig
(EIR)
Die von der Spekulation getriebene inflationäre Schockfront zeigt sich besonders anschaulich im steilen Anstieg der Warenpreise, vor allem bei Edelmetallen, aber auch Industriemetallen. Der Goldpreis ist seit Mitte November um fast 20 Dollar gestiegen und erreichte am 22. November das 18-Jahreshoch von 489,50 $ je Unze. Es hat in den letzten Jahren zwar bereits vergleichbare Steigerungen des Goldpreises gegeben, aber dies war meist mit einem Sinken des Dollarkurses gegenüber anderen maßgeblichen Währungen einhergegangen. Diesmal kam sie trotz eines gleichzeitigen Dollaranstieges, der u.a. mit einem Gesetz zusammenhängt, das Amerikanern, die Gelder aus dem Ausland heimholen, einmalig Steuernachlässe gewährt (Home Repatriation Act). Aber nicht nur Gold, alle Edelmetalle werden teurer. Der Preis für Silber überstieg am 16. November erstmals in diesem Jahr die 8-$-Marke. Am gleichen Tag erreichte Platin den höchsten Preis seit 26 Jahren, fast 1000 $ je Unze, gegenüber 400 $ im Herbst 2001. Palladium hat den höchsten Preis seit 16 Monaten, der Preis von Rhodium hat sich in den letzten sechs Monaten auf 3000 $ je Unze verdoppelt.
Gleichzeitig herrscht hochgespannte Nervosität auf dem Kupfermarkt, weil durch Derivatprobleme des Chinesischen staatlichen Reservebüros (SRB) und dessen - ehemaligen - Spitzenhändlers Liu Qibing ernste Störungen drohen. Am 15. November kletterte der Kupferpreis auf ein Allzeithoch, nachdem in London gemeldet wurde, Liu Qibing habe auf der Londoner Metallbörse LME, indem er auf einen fallenden Kupferpreis spekulierte, gewaltige Leerverkäufe unternommen. Demnach müßte Liu Qibing bis zum 21. Dezember 2005 theoretisch 200 000 Tonnen Kupfer zum derzeitigen Höchstpreis besorgen und liefern. Da die Kupfervorräte in den offiziellen Lagern aber nur 140 000 Tonnen umfassen, ist es höchst unwahrscheinlich, daß er liefern kann. Die Alternative wäre, daß das SRB hohe Verluste einstecken muß (je nach der weiteren Entwicklung des Kupferpreises im Dezember). Noch komplizierter wird die ganze Angelegenheit dadurch, daß Liu Qibing seit Mitte Oktober verschwunden ist. Eine amtliche chinesische Zeitung meldete am 17. November, er habe wahrscheinlich beim Abschluß der Kontrakte nicht mehr für das SRB gearbeitet und somit nur noch als Privatperson gehandelt. Am Tag darauf veröffentlichte Chinas Wirtschaftsplanungsbehörde NDRC einen Bericht über den Kupfermarkt, in dem vor einem bevorstehenden Einbruch des Kupferpreises wegen geringerer Nachfrage in China gewarnt wird.

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