- Schuldenstand Frankreich 120 % BIP - dottore, 29.11.2005, 10:33
- Re: Japan 140 % BIP... - Chewbaka, 29.11.2005, 10:58
- keine Antwort - Angst vor Pest oder Cholera (o.Text) - Chewbaka, 29.11.2005, 16:21
- Re: Japan 140 % BIP... - freeman, 29.11.2005, 21:14
- @freeman - Danke - - Chewbaka, 30.11.2005, 09:41
- Re: Schuldenstand Frankreich 120 % BIP - Rückfrage - Alana, 29.11.2005, 13:55
- Re: Schuldenstand Frankreich 120 % BIP - Rückfrage - dottore, 29.11.2005, 14:15
- Welchen Sinn macht die Hochrechnung als"Einmalbetrag"? - MikeFFM, 29.11.2005, 14:59
- Re: Hochrechnung als"Einmalbetrag" ist Unsinn - Stagflati, 29.11.2005, 15:34
- Re: Hochrechnung als"Einmalbetrag" ist Unsinn - weissgarnix, 29.11.2005, 15:53
- Re: Welchen Sinn macht die Hochrechnung als"Einmalbetrag"? - weissgarnix, 29.11.2005, 15:35
- Re: Hochrechnung als"Einmalbetrag" ist Unsinn - Stagflati, 29.11.2005, 15:34
- Re: Schuldenstand Frankreich 120 % BIP - Rückfrage - weissgarnix, 29.11.2005, 15:12
- Welchen Sinn macht die Hochrechnung als"Einmalbetrag"? - MikeFFM, 29.11.2005, 14:59
- Re: Schuldenstand Frankreich 120 % BIP - Rückfrage - dottore, 29.11.2005, 14:15
- Re: Schuldenstand Deutschland 360 % BIP?? - freeman, 29.11.2005, 21:12
- 7,1 Billionen Schuldenstand Deutschland - Emperor, 30.11.2005, 18:15
- Re: Japan 140 % BIP... - Chewbaka, 29.11.2005, 10:58
Re: Hochrechnung als"Einmalbetrag" ist Unsinn
-->nochmal: zukünftige erst entstehende Kosten hochzurechnen ist in der Tat unsinnig, aber davon ist hier nicht die Rede.
dieser Betrag von rund 1 Mrd an Pensionsschulden enthält lediglich die Verpflichtungen, die bereits per Stand heute entstanden sind. Soll heissen, wenn ein Beamter 35 Jahre alt ist und heute eine Pensionsanwartschaft für 15 Jahre Dienstzeit hat, dann sind auch nur diese 15 Jahre in der genannten Zahl enthalten. Derselbe Beamte wird aber, wenn er mit 65 in Rente geht, eine Anwartschaft für 45 Jahre haben, die ist aber in der genannten Zahl nicht enthalten. Die jährliche Steigerung der 1 Mrd um 1 zusätzliches Jahr Anwartschaft nennt man"Service Costs" und alleine schon aus diesem Grund wird die genannte 1 Mrd vermutlich nächstes Jahr bereits 1,05 Mrd. ausmachen, und übernächstes Jahr 1,1 Mrd usw usw, ohne dass auch nur 1 zusätzlicher Beamter eingestellt wird.
>>Hallo dottore,
>>mir ist nicht klar, welchen Sinn die Hochrechnung der Pensionsansprüche macht?
>>Eine Prognose über zu erwartende jährliche Belastungen durch Pensionsverpflichtungen verstehe ich, aber welchen Sinn macht es, dies auf die Schuldenquote als Prozentsatz"einmalig" draufzuschlagen?
>>Würde mich freuen, wenn Sie das etwas erläutern könnten.
>>Schöne Grüße
>Man könnte auch ALLE zukünftig zu erwartenden Ausgaben des Staates, also nicht nur die Pensionsverpflichtungen, als Schulden(quote) ausweisen, das würde noch gruseliger aussehen... wäre aber auch noch unsinniger.
>Entscheidend ist doch, wie sich die Verschuldung entwickelt hat, nicht, ob der Staat für die Zukunft Verpflichtungen übernommen hat. Diesen Verpflichtigungen kann er im übrigen -zumindest theoretisch- auch aus Steuereinnahmen in Verbindung mit Minderausgaben nachkommen, nicht nur durch Neuverschuldung (die im übrigen ja noch gar nicht besteht, sondern erst kommen wird). Ob also daraus einmal Staatsschulden werden, wird sich zeigen.
>Dass es in der Zukunft Probleme machen wird, solch hohen Pensionsverpflichtungen nachzukommen, liegt auf der Hand, aber der Ausweis als Staatsschuldenquote in Bezug auf das BIP leuchtet mir nicht ein.
>Gleichwohl ist die Situation der Staatsverschuldung schon jetzt verzweifelt genug: Der goldene Weg des Balanceaktes der leichten Weginflationierung der Staatsschulden wird immer schwieriger. Der Hochseilartist namens Sozialstaat muss zunehmend höllisch aufpassen, dass er einerseits nicht in die Tiefen der deflationären Depression stürzt, andererseits aber auch nicht von den stürmischen Böen einer Hyperinflation vom Seil gefegt wird. Jetzt noch so lange wie möglich auf dem dünnen Seil zu bleiben, das ist das wahre Kunststück der sozialstaatlichen Demokratie.

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