- Hubschrauber laufen sich warm - Cujo, 30.11.2005, 22:52
- Aus den Augen, aus dem Sinn... - pecunia, 01.12.2005, 09:45
- Re: Hubschrauber laufen sich warm / na siehste - alles weiter im Lot - T. Mai, 01.12.2005, 11:50
- Re: Hubschrauber laufen sich warm / na siehste - alles weiter im Lot - klingonenjoerg, 02.12.2005, 00:04
- Re: Hubschraubergeld, wie geht das konkret? - Stagflati, 01.12.2005, 14:49
- Re: Hubschraubergeld, wie geht das konkret? - Burning_Heart, 02.12.2005, 04:44
- Re: Hubschraubergeld, wie geht das konkret? - klingonenjoerg, 02.12.2005, 18:38
- Re: Hubschraubergeld, wie geht das konkret? - Burning_Heart, 02.12.2005, 04:44
Hubschrauber laufen sich warm
-->Da die Immobilienblase in den USA vor dem Platzen steht und viele andere finanzielle Zeitbomben bei Derivaten und Hedgefonds ticken, bereitet die US-Notenbank Federal Reserve Notmaßnahmen vor, um das System mit ausreichender Liquidität zu versorgen. Der scheidende Chef der US-Notenbank Alan Greenspan und sein designierter Nachfolger Ben Bernanke haben sich bereits klar in dieser Richtung geäußert. Schon vor drei Jahren, am 19. November 2002, versicherte Greenspan in einer Rede vor dem Council on Foreign Relations (CFR), die Fed werde mit ihren"unbegrenzten Möglichkeiten der Geldschöpfung" im Notfall das Finanzsystem retten können. Zwei Tage später erklärte Bernanke (damals Federal Reserve-Gouverneur) vor dem Nationalen Wirtschaftsclub, die Fed verfüge über Möglichkeiten,"praktisch ohne Kosten soviel Dollars wie gewünscht" zu produzieren. Bernanke zitierte dann Milton Friedmans Äußerung, notfalls könne man auch"Geld aus Hubschraubern abwerfen".
Doch sobald die Federal Reserve beginnt, bei den Banken allerlei Wertpapiere aufzukaufen, um das nötige Bargeld zu liefern, hinterläßt das häßliche Spuren - bei der Geldmenge. Offenbar hat die US-Notenbank nun ihre"Lösung" für dieses Problem der Aufblähung der Geldumlaufs gefunden. Am 10. Ovember 2005 meldete die Fed auf ihrer Internetseite, sie wolle in Zukunft keine Zahlen zur Geldmenge M3 mehr veröffentlichen! Unter der Überschrift Einstellung der M3 heißt es:"Am 23. März 2006 wird der Gouverneursrat des Federal-Reserve-Systems die Veröffentlichung der Geldmenge M3 einstellen. Der Rat wird auch die Veröffentlichung folgender Teilaspekte einstellen: Termingeld-Einlagen über 100 000 Dollar, Rückkaufvereinbarungen und Eurodollars". Gründe für den außergewöhnlichen Schritt wurden nicht genannt. In den letzten Wochen hatte Bernanke verschiedentlich erklärt, er wolle statt der Geldmenge lieber Inflationszahlen (die leichter zu manipulieren sind) als Grundlage geldpolitischer Entscheidungen verwenden.
Die Fed bemißt die Geldmenge nach drei Kategorien: M1, M2 und M3. M1 umfaßt Bargeldumlauf, Reiseschecks und Einlagen. M2 besteht aus M1 plus sog. Quasigeldbeständen (Sparguthaben, kurzfristige Anlagen etc.). M3 besteht aus den Geldmengen M1/M2 plus institutionellen Fonds, Termingeldeinlagen über 100 000 Dollar, Rückkaufvereinbarungen und Eurodollars. Im Oktober 2005 lagen M1 bei 1,37 Bio. Dollar und M2 bei 6,63 Bio. Dollar. M3 überstieg zum ersten Mal die Schwelle von 10 Bio. Dollar und erreichte Ende Oktober 10,06 Bio. Dollar. Im vergangenen Jahr stieg M1 durchschnittlich um 0,6%, M2 um 4,0% und M3 um 7,3 Prozent. Die Geldmenge M3 hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt und wächst inzwischen um über 600 Mrd. Dollar jährlich.
bueso.de

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