- Die Ersten"Mainstream"-Fuzzies schnallen etwas - Der Einarmige Bandit, 02.12.2005, 16:21
Die Ersten"Mainstream"-Fuzzies schnallen etwas
-->Hallo Forum!
Gestern las ich einen schönen Artikel in der Zeitung"Die Presse" mit der Titelüberschrift"Dividenenflut für US-Aktionäre"
Hier die Hardfacts:
Dieses Jahr werden die Aktionäre von US-Firmen mit vielen Dividendenzahlungen rechnen können. Laut einer Analyse des"Wall Street Journals" werden heuer allein 500 Mrd. US Dollar für Dividendenauszahlungen und Aktienrückkaufe ausgegeben werden. Dies sind 30% mehr als letztes Jahr. Pro US-Bürger sind das ca. 1700 US Dollar.
Die Firma General Electric rechnet z.B. nächstes Jahr mit einem Cashberg von 11 Mrd. USDollar nach Abzug von 3. Mrd. US Dollar Investitionen. Die Pharma Bude Pfizer hat sogar 22 Mrd. Barreserven.
Weiters wird in diesem Artikel die Frage gestellt: Was tun mit dem Geldsegen?
"Aber die Konzernleitungen wissen offensichtlich nicht, was sie mit dem Geldsegen anfangen sollen. Nicht einmal Aquisitionen haben sie in großem Umfang getätigt....Der Dividendensegen, der jetzt auf die US-Aktionäre hereinprasselt scheint also mehr eine Frage des Angebots (der Firmen) zu sein als der Nachfrage (von Seiten der Aktionäre). Es handle sich um eine"bedeutsame Veränderung in der Art, wie die US-Firmen ihre Gewinne einsetzen....Und es sei in"gewisser Hinsicht ein Misstrauensvotum in die US-Wirtschaft."
So jetzt wissen wir es also.
Ich darf darauf verweisen, dass dottore in seinem Buch"Aufwärts ohne Ende" bereits Ende der 80er Jahre darauf hingewiesen hat, dass Überliquidität ein Kennzeichen einer Systemkrise ist. Das Unterkapitel wo über die Megacashbestände der Multinationalen Konzerne wie Siemens, Matsushita etc. berichtet wurde lautete schlicht:"4. Räude".
Am besten kann man die Situation (Räude des weltweiten Wirtschaftssystems) mit der in dottores Buch erwähnten Schlagzeile aus der"Financial Times" vom 21. Juli 1987!! (also bereits vor 20 Jahren) beschreiben:
"FLUSH WITH CASH BUT NOWHERE TO SPEND IT"
zu deutsch:"Liquidität genügend vorhanden aber niemand weiss mehr wohin damit", da es keine lohnenden realwirtschaftlichen Betätigungsfelder mehr gibt. Die Finanzwirtschaft die erst durch die Aufschuldung so groß und bedeutsam wurde hat die Realwirtschaft schon längst irreperabel geschädigt. Die Geldforderungen (Rentier Claims) wachsen exponetiell in den Himmel und die Realwirtschaft die an physische Grenzen stösst, kann da nicht mehr mithalten.
Eine Ausbuchung der uneinbringlich werdenden Forderungen ist damit unausweichlich.
Am Ende des Artikels in der"Presse" wird festgestellt, dass es einen weltweiten KapitalĂĽberfluĂź geben muĂź und der Autor merkt dass da ein ganz dicker Hund versteckt ist ohne das er das Grundproblem (Verschuldung) anspricht:
"Die Dividenden Bonanza scheint damit Teil eines größeren Problems zu sein: ein weltweiter Kapitalüberfluss. Weltweit ist zuviel Kapital vorhanden. Die weltweiten Vermögen der Pensionskassen und anderer institutioneller Investoren belaufen sich heute auf 46 Billionen (=46.000 Mrd).....Dies obwohl die Welt genügend Bedarf hätte - nicht nur in Afrika, sondern beispielsweise auch in den USA, wo die öffentliche Infrastruktur zunehmend verfällt."
Folgende Fragen drängen sich hier auf:
1.) Wer hat nur soviel Geld in den Umlauf gebracht?
2.) Und hat dieses"zuviel an Kapital" auch eine dunkle Seite (Stichwort: Schulden)?
Mir scheint die ersten Schlaumeierjournalisten des Mainstream merken, dass da irgendein ein"dunkles" Geheimnis ("des Pudels Kern") im Kapitalismus schlummert aber noch keiner traut sich das"Ding" beim Namen zu nennen. Ich schätze wir werden in den Mainstream Medien in bälde mit weiteren erkenntnisreichen Ergüssen zum Thema"So viel Geld auf der Welt" konfrontiert werden.
Meine Herren, da braut sich ein gewaltiger Sturm zusammen!
GruĂź
der einarmige Bandit

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