- Zwangsersparnis durch die Zentralbank - Dazulerner, 04.12.2005, 14:04
- Re: Zwangsersparnis durch die Zentralbank - dottore, 04.12.2005, 15:44
- Re: Zwangsersparnis durch die Zentralbank - Dazulerner, 04.12.2005, 19:04
- Re: Kurze Frage zu Ersparnissen - Tarantoga, 04.12.2005, 20:15
- Re: Zwangsersparnis durch die Zentralbank - dottore, 04.12.2005, 21:13
- Re: Zwangsersparnis durch die Zentralbank - Dazulerner, 05.12.2005, 14:06
- Re: Zwangsersparnis durch die Zentralbank - Dazulerner, 04.12.2005, 19:04
- Re: Zwangsersparnis durch die Zentralbank - dottore, 04.12.2005, 15:44
Re: Zwangsersparnis durch die Zentralbank
-->Lieber dottore,
wie schön, daß gerade Du als erster antwortest. Eigentlich dachte ich, daß der Text für sich selbst spricht.
- Tatsächlich meine ich eine ZB, keine GB
- ZB kauft bereits existente Forderungen
- ZB tut dies mit Erlösen aus dem Verkauf von Gütern aus der laufenden Periode (Exporterlösen)
Stiege in Folge der Kurs der heimischen Währung, würde freilich der Preisvorteil des Auslands dem inländischen Exportüberschuss ein Ende beenden, logo. Der Exporterfolg wird aber - in meinem Verständnis - stabilisiert, da die ZB mit den Exporterlösen ständig ausländische Vermögenswerte erwirbt, indem sie auf heimische Währung lautende Vermögenswerte anbietet, was den Exportüberschuß eben nicht verschwinden läßt. Dem (von der ZB generierten) Nettokapitalexport entspricht halt ein gleich großer Exportüberschuß. Der sog. „Krug der Witwe“ würde generiert. Ich ging davon aus, das der Sachverhalt einfach zu verstehen wäre, nämlich dahin gehend, daß die ZB spätere Schuldner (á la dottore) im Ausland verpflichtet, mit positivem Konjunktur-/Entwicklungseffekt.
Puuuh, ob nun die Sache klarer wird, weiß ich nicht. Am besten, ich zitiere:
„...so reduzieren sich die Beispiele für erfolgreich abgeschlossene Schuldenzyklen auf zwei Fälle: Japan und Deutschland. Beide Wirtschaftsräume haben den Schuldenzyklus in seinem typischen Ablauf mit einer Zentralbankpolitik durchbrochen:
Beide Zentralbanken haben, wo nicht ausgleichende Kapitalreexporte am Markt auftraten, langfristige Kapitalimporte durch kurzfristige autonome Kapitalexporte der Zentralbank kompensiert. Richtig betrachtet ist ihr Erfolg das Ergebnis der durch Geldpolitik forcierten Entschuldung........
...Eine glücklicher operierende Zentralbank schränkt dessen ungeachtet die Möglichkeiten zur Investition im Inland durch ihre Kapitalexporte keinesfalls ein. Der Aufbau der Devisenreserve bewirkt eine Aufwertungserwartung und verstärkt damit die Kapitalimporte. Die Erfahrung betätigt diese Aussage: Die Kapitalimporteure wenden sich freiwillig und zu den für die Importländer vorteilhaften Bedingungen in jene Währungsräume, die durch den beständigen Aufbau von Währungsreserven die Aufwertungswartung für ihre Währung stabilisieren. Dem Krug der Witwe gleich, füllt sich damit das für Investitionen im Inland verfügbare Finanzvolumen ungeachtet der autonomen Exporte der Zentralbank immer wieder auf. Verhindert wird nicht die fremd finanzierte Investition, sondern nur eine Disinvestition zu ihrer Refinanzierung.“
ODER: „...Ein Währungsraum, der durch Ersparnis fremde Vermögenswerte erwirbt, zwingt die Inländer in der Form von Leistungsbilanzüberschüssen mehr zu produzieren als zu konsumieren. Geschieht dies durch Intervention der Zentralbank, dann ist sicher, dass Ersparnis auch dort geleistet wird, wo ursprünglich eine damit im Konflikt stehende zu hohe Konsumneigung existiert. Der Währungsraum ist nicht erfolgreich, weil er durch Unterbewertung seine Erzeugnisse an Fremde zu billigen - für ihn selbst dann nachteiligen - Preise verkauft, sondern weil die für wirtschaftliches Wachstum und Entwicklung unverzichtbaren Ersparnisse aufgebaut werden. In der Regel besteht die Ersparnis anfangs in einem Abbau externer Verschuldung. Die externe Ersparnisbildung kann nur möglich sein, wenn andere Währungsräume Leistungsbilanzdefizite hinnehmen...“
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