- Da habe ich was angefangen - mitunter an Herb - Turon, 07.12.2005, 16:16
- Pro und Contra - Georges, 07.12.2005, 18:02
- Re: Pro und Contra - Turon, 07.12.2005, 18:41
- Re: Da habe ich was angefangen - mitunter an Herb - Herb, 07.12.2005, 18:35
- Re: Da habe ich was angefangen - mitunter an Herb - Turon, 07.12.2005, 19:47
- Da gibt es aber doch noch etwas... - prinz_eisenherz, 07.12.2005, 21:10
- Re: Machtmonol macht unvorsichtig - Holmes, 07.12.2005, 22:20
- Re: Da gibt es aber doch noch etwas... - Herb, 08.12.2005, 12:08
- Pro und Contra - Georges, 07.12.2005, 18:02
Da gibt es aber doch noch etwas...
-->Hallo Herb,
wenn ich noch einmal in alles Bescheidenheit mich einmischen darf:
Dir auf das “alles in die Schuhe schieben“ zu antworten, das habe ich in aller Kürze schon getan. Aber der letzte Einwand von dir, die Rolle Chinas oder Russlands gegenüber den USA, die finde ich schon noch eine Überlegung wert, obwohl du es nicht so gemeint hast.
Seit Anfang 1990, so ist es allerdings mir aufgefallen, als die Reviergrenzen der USA, weder von der SU noch von irgend jemand anderen, mehr eingedämmt wurden haben sich die Administration der USA, aber auch ein Großteil der Bevölkerung in einen geradezu esoterischen Allmachtsrausch hineingesteigert. Ich möchte behaupten wollen, das ein solches Machtgefüge, welches keinen Gegner mehr hat, sich immer zu solchen Exessen entfalten wird. Ich lasse mich auch nicht mehr auf die Differenzierung zwischen der Administration und dem gemeinen Mann auf der Straße ein. Die Beispiele von einigen wenigen Intellektuelle, welchen wie im Leerlauf rotieren, die zählen nicht. In der amerikanischen Bevölkerung ist inzwischen die besoffen machende Siegereuphorie, die Vorstellung überall der Stärkste und Schönste sein zu wollen, so immens verbreitet, das ist aus meiner Sicht angsteinflößend.
Viele, auch im Ausland, lassen sich davon mitreißen, sie wollen schlicht und ergreifend auf der Seite des Siegers sein und schlucken dafür jede noch so hässliche Kröte. Das ist eine typisch menschliche Schutzfunktion.
Was ich damit sagen will ist, es wird tatsächlich langsam Zeit, das es ein annähernd vergleichbares, machtpolitisches Gegengewicht gibt, sei es China oder Russland oder beide zusammen, welches die USA zur Vernunft bringt. Geschieht das nicht, dann drehen die über kurz oder lang völlig ab, stellen sich, mehr noch als jetzt schon, außerhalb jedweder Regelungen und Verbote und denken nicht im Traum daran im eigenen Land mit gutem Beispiel voranzugehen (Klima, Energie, Militär, Krieg).
Einen Teil von dem, was man den USA heutzutage zu recht vorwirft, das haben sie zur Zeit der SU sicher auch gemacht. Moralische Überlegungen haben da keine Rolle gespielt. Nur war da immer Vorsicht, Zurückhaltung, und Vorzeigedemokratie mit im Spiel und hat sie somit vor der einen oder anderen Missetat abgehalten. Im Augenblick sind alle Dämme gebrochen und die militärische Übermacht verleiht denen stählerne Flügel und raubt ihnen den letzten Verstand.
Kurz, so paradox es klingen mag, zum Wohlergehen der USA selbst, ist dringend geboten, das so etwas wie ein zweiter Warschauer Pakt entsteht. Das führe ich hier nicht weiter aus, aber ein veritabler Gegner für die USA kann durchaus zu ihrer eigenen Gesundung beitragen.
Das mag sehr schräg um die Ecke gedacht sein, aber ist es deswegen schon abzuweisen? Ja länger ich meine Verstand darüber ungehindert spekulieren lasse, desto schlüssiger kommt mir das Yin & Yang - Prinzip auch bei machtpolitische Betrachtungen vor.
bis denne
eisenherz

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