@ Prinz Eisenerz

verfasst von Turon, 13.12.2005, 21:22

-->Du schreibst:

Nebenbemerkung:
Bei aller Liebe zur Volkskunde, ich beziehe mich in aller Bescheidenheit mal nur auf uns hier in Deutschland, die wir uns als Deutsche verstehen. Wer von denen, einschließlich mir selbst, will ernsthaft behaupten, das er irgendwie reinrassig deutsch wäre?

Ist gute Frage! Ich laß neuerdings, daß unter den Deutschen bei einem polenaufstand nach den teilungen es erhebliche Symphatien für die Polen gegeben hat. Kann bestätigen. Warum war es dann einige Jahre anders?

Das ist eine Lüge, na sagen wir lieber mal, er spricht die Unwahrheit. Jeder kann sich, meinethalben seit Karl dem Großen, anschauen, wer hier in Mitteleuropa, aus allen Teilen des eurasischen Kontinentes nicht schon alles durchgerannt ist, dabei seinen Samen unter Gewaltanwendung verschleudert hat, sesshaft geworden ist, oder den neuen wilden Horden Platz machen musste.

Richtig. Eine wunderschöne Kurzfassung der polnischer Geschichte fand ich
neuerding bei deutschsprachiger Wikipedia. Ein Techtelmechtel zwischen Aufstieg und Fall, in Anlehnung auf Wohlgesonnenheit und Verrat und zwar von beiden Seiten.

Empfehlenswert zu lesen:
Geschichte Polens bei Wikipedia. Insbesondere die letzte Epoche vor dem Zusammenbruch. Da ist auch die Erklärung woher der poln. Alkoholismus kam.

Da galt unter den Sachsen ja die Politik der ruhiger Hand. Kennen wir ja.
Als der König gesoffen hat, war ganzes Polen besoffen. Wenn Polen von einen Sachsenkönig regiert wird, trink und iß und laß den Gürtel nach.

Paßt zu Kohl fast. ;)

Die Italiener, die Polen, die Goten, die Hunnen, die Wikinger und wie sie alle heißen mögen. Jeder, der hier in Deutschland lebt hat ausschließlich Multi - Kulti- Blut in seinen Adern. Gestatte mir einfach mal, lieber Turon, auch das Gleiche für die Polen zu behaupten.

Kein Widerspruch. Was bin ich denn? reinrassiger Mischlingshund. ;) In meinem Stammbaum sind Polen, Deutsche, Litauer und Juden verteten, vonder Familie meiner Frau: Litauer, Weißrussen, Ukrainer und Polen.

Also was soll es, das Durchforsten der Ahnenriege nach dem reinen, germanischen Ursprung?

Sinnlose Zeitvergeudung. Allerdings es gibt genügend Vollidioten, die
keine Ahnung haben, was ihrer Nationalbewußtsein ist was er gebracht hat, und wie es sich rrächen konnte.

Alles Wasserpflügen und für Zeiten des Müßigganges geeignet, um sein lahmendes Gehirn auf trapp zu bringen.

Hast ja schon Recht. Allerdings habe ich dennoch ein kleines Problem damit.
Es gibt Kreise, die bei archäologischen Funden von Mumien in PL reges Interesse nach dem Auffinden der ehemaliger Staatsgrenzen zum Beispiel besitzen.

Dieser kleine Fakt, wenn so etwas gefunden wird, dient dann sehr wohl bestimmten Personen zum Aufstellen einer neuer Grenzführung, wenn es mal so weit ist. Wenn zum Beispiel Wandalen und Gotenfünde gemacht werden, wird nicht berücksichtigt, daß diese Räuber einfach weiter gezogen sind, als sie genug Kriegsmaterial zusammengeschmiedet haben, und zum Beispiel nach Tunesien zu ziehen. Es ist dann ein wahres Beispiel für wahre und existente Landansprüche
in heutigen Polen.

Daß es nach 1500 Jahren wo die ehemaligen Goten wohl den sich angesiedelten Slaven als Erbschaft die Flüßennamen zum Beispiel hinterließen und ihnen auch wohl Schmiedfertigkeiten beibrachten, damit diese ihre Kunst der Landwirtschaft verbessern, ist ja unwichtig.

Geprägt durch nationalen Unsinn. Keine Frage. De facto sah es so aus, daß als Karl der Große Frankreich und Deutschland zu zwei Staaten machte, gab es Phasen, wo Polen als ebenbürtig und freundschaftlich angesehen war. Manchmal als eine Schutzwall als größteruopischer Reich damaliger Zeit, manchmal als Beutegut.

Was wirklich peinlich ist, ist wohl die Tatsache, daß wir alle uns trotz nahezu lückenloser Abstammung von den Goten und Wandalen heute immer noch als andersartig verstehen und Besitzansprüche erheben. Dumme Zeit, von dummen Politikern nicht verstanden, nicht begriffen nicht wahrgenommen.

Deswegen meine ich auch: Europa wird erst dann Europa wenn sie sich nicht ständig an eigenen Wurzeln vergiftet. Begreifen wir unsere gemeinsame Abstammung, und lassen uns bißchen Platz für nationales Bewußtsein, denn auch dieser ist manchmal sehr wichtig. Trotz der wilden Durchmischungen.

Viele Grüße von T.

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• @ Prinz Eisenerz - Turon, 13.12.2005, 21:22