- Bild bei Schlagzeileformulierung übers Rücken geschaut - Turon, 15.12.2005, 18:35
- Richtiger Link - Turon, 15.12.2005, 18:45
- Re: SUUUPER ;-))) (o.Text) - Tempranillo, 15.12.2005, 18:48
- geht bei"Superexpress","Gazeta Wyborcza","Fakt", u."Nowy Dzien" nicht anders - certina, 15.12.2005, 20:10
- Re: geht bei"Superexpress","Gazeta Wyborcza","Fakt", u."Nowy Dzien" nicht and - Cujo, 15.12.2005, 20:52
- Cujo: Bild klont einer Erfolgsstory nach der anderer - Turon, 16.12.2005, 04:15
- Re: geht bei"Superexpress","Gazeta Wyborcza","Fakt", u."Nowy Dzien" nicht anders - Turon, 16.12.2005, 03:29
- Re: geht bei"Superexpress","Gazeta Wyborcza","Fakt", u."Nowy Dzien" nicht and - Cujo, 15.12.2005, 20:52
Re: geht bei"Superexpress","Gazeta Wyborcza","Fakt", u."Nowy Dzien" nicht and
-->>hi Turon,
>prima!!
>Und natürlich auch bei jeder anderen Gazette auf der ganzen Welt.
>
>Immer auf der BILD rumhacken, nur weil dottore (und andere....?) hier und da mal noch für die BILD schreiben.... das finde ich gemein
>tschuess
>G.C.
Moin,
ja, das sehe ich auch so. Die Mediengleichschaltung ist ja offensichtlich und hier bekannt.
Massenpolitik und vor allem Medienpolitik denkt in Bildern (Kollektivsymbolik). So entstehen mythische Geschichten mit Eigenlogik (s. Irak 1 + 2).
Was macht (oder wie macht BILD) denn"Figuren","Gestalten","Typen" wie Hussein, Ahmadinedschad, Milosevic etc. zu so äußerst wirksamen Feindbildern?
Dass sie Diktatoren sind? Da gäbe es viele andere in vielen Teilen der Welt, die in unseren Kulturen eher als Feindbilder funktionieren (Mobutu, Suharto...).
Welche Faktoren sind es, die aus den vielen Diktatoren einige kollektiv bekannte Feindbilder auswählen? Diskursanalytisch gesehen, handelt es sich bei diesen Feinbildern um Kombinationen aus stereotypen Charakterbildern, Kollektivsymbolik und bestimmte Subjekt-Situation. Diese Charaktere scheiden als"Mitspieler" von vorneherein aus (obwohl sie vitale Player sind >> CIA), um in unserem"Haus der vernünftigen Bewohner" einzuziehen. Sie sind Stellvertreter für das außersystemische Chaos.
BILD und seine Propaganda stellt also Ahmadinedschad als gerissenen Poker- und Schachspieler, eben als Teufel mit menschlichen Zügen dar. Raus kommen dann so Zitate wie:
"Irans Präsident will Israel vernichten
Der gefährlichste Mann der Welt....Trotz schärfster Proteste hat Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad gestern seine Haßattacken gegen Israel noch verstärkt!...War der Präsident ein Entführer?...Die ganze Welt ist in Sorge" BILD 15.12.2005)
Psychoanalytisch ganz offensichtlich. Die subjektive Kriegsvorbereitung durch dieses Systemmedium sorgt dafür, dass die"Fanatiker" aus Tausenden von Kilometern in die Gazetten geholt werden. Nächste Stufe ist dann, dass Ahmadinedschad zum"Irren" oder wie bei Hussein zum"Schlächter" wird/werden.
Aufgrund dieser Symbolstruktur können sehr verschiedene Politiker wie Ahmadinedschad, Hussein, Gaddafi, Milosevic etc. verknüpft werden. Ahmadinedschad mutiert in der BILD (Systempresse) zum subjektlosen Feindbild eines"Irren".
Ein sehr beliebtes Mittel von BILD ist es diese"Irren" in die Nähe eines Hitler-Bildes zu rücken (Bild-Überschrift:"Sie treiben sie ins KZ" (>> Kosovo)).
In dieser"höchsten Bedrohung" bleibt dann die westliche"Allianz""vernünftig" und"besonnen", um dann mit Hilfe der medialen Orchestrierung mit maximaler kriegerischer Energie zuzuschlagen. Natürlich geschieht dies angeblich"chirurgisch" quasi"therapeutisch" (Kollektivsymbolik des"surgical strike").
Wenn dieser"Irre" Ahmadinedschad aus dem Weg geräumt wurde (bzw. zurückgezogen wurde), werden die Medien einen neuen Fanatiker, Fundamentalisten, Traffikanten oder Irren zeigen (meist von ihnen selbst installiert), gegen den"wir" lange genug Geduld gezeigt haben und gegen den unsere"Geduld" jetzt am Ende ist.
Gruß
Cujo

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