- Die Briten betrieben nach WK II ein Folter-Lager in Deutschland - LenzHannover, 18.12.2005, 22:42
- Die andere Zeitung schreibt etwas mehr: - LenzHannover, 18.12.2005, 23:33
Die andere Zeitung schreibt etwas mehr:
-->"Urquelle" www.dpa.de bzw. www.guardian.co.uk
Londoner Militärarchiv enthüllt: Geheimdienst misshandelte nach 1945 in Bad Nenndorf Häftlinge
Als Befreier waren britische Truppen nach Nazi-Deutschland einmarschiert. Manchmal blieben ihre Ideale auf der Strecke, enthĂĽllen erst jetzt aufgefundene Geheimakten.
VON HENDRIK BEBBER
BAD NENNDORF/LONDON. Die Briten haben nach 1945 in Bad Nenndorf ein Folter-Lager betrieben, wie die Zeitung „The Guardian“ Sonnabend berichtete. „Es wird uns vorgeworfen, dass wir Gefangene auf eine Art und Weise behandeln, die an deutsche Konzentrationslager erinnern“, warnte schon kurz nach dem Krieg der britische Minister Frank Pakenham und verhinderte die Veröffentlichung eines Untersuchungsberichtes. Jetzt gelang dem „Guardian“ der Zugang zu geheimen Papieren im Londoner Militärarchiv. Danach ließ die britische Militärregierung in Verhörzentren auch Gefangene foltern.
Das schlimmste war das Lager in Bad Nenndorf bei Hannover, in dem von 1945 und 1947 372 Männer und 44 Frauen festgehalten wurden. Sie wurden verprügelt und ausgepeitscht, mit Daumenschrauben gequält, durften nicht schlafen und mussten wasserübergossen in eisiger Kälte stehen. Scheinexekutionen und die Drohung, Angehörige zu töten, sollten ihren Willen brechen. Die abgemagerten Gefangenen bekamen kaum medizinische Betreuung.
„Mir bot sich einer der scheußlichsten Anblicke in meinem Leben“, sagte der britische Major James Morgan-Jones, der die Regierung in London über die Zustände informierte. Die meisten der von den „Vereinigten Geheimdiensten der Streitkräfte“ verhörten Personen waren ehemalige Angehörige der SS und Nazifunktionäre.
Aber wie der mit der Untersuchung beauftragte Scotland-Yard-Inspektor Tom Hayward herausfand, gab es unter den Folteropfern eine „Anzahl von Personen, denen man nur vorwerfen konnte, dass sie die Staatsangehörigkeit eines Landes besitzen, mit dem wir uns im Krieg befanden“. Nach seinem Untersuchungsbericht wurden gegen drei Schinder Kriegsgerichtsprozesse angestrengt. Sie endeten mit Freisprüchen und einem Rauswurf aus der Armee wegen Pflichtverletzung.
Der Chef der Besatzungstruppen, Generalmajor Sir Brian Robertson, löste die Folterlager auf. Es habe keinen Sinn, solche Einrichtungen zu unterhalten, „wenn sie nicht nach den Standards der Gefängnisinspektoren in unserem aufgeklärten Land“ betrieben werden, bemerkte er.

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