- Wie geht's weiter? mT - Schlangenfuchs, 05.06.2000, 19:08
- Hallo Schlangenfuchs... - LaoTse, 05.06.2000, 19:46
- Replay of 1929 - NickLeeson, 05.06.2000, 21:55
- Re: Replay of 1929 - Schlangenfuchs, 06.06.2000, 07:42
- Re: Replay of 1929 - NickLeeson, 06.06.2000, 19:10
- Toller Rundumschlag:"Fakten, Fakten, und an die Leser denken! SUPER!... - JüKü, 06.06.2000, 20:14
- Also, ich weiss nicht mT - Schlangenfuchs, 06.06.2000, 21:36
- Re: Also, ich weiss nicht mT - JüKü, 07.06.2000, 11:47
- Jetzt aber korrekt: Toller Rundumschlag:... - JüKü, 07.06.2000, 11:44
- Re: Jetzt aber korrekt: Toller Rundumschlag - ein Bumerang:... - Schlangenfuchs, 07.06.2000, 21:15
- Also, ich weiss nicht mT - Schlangenfuchs, 06.06.2000, 21:36
- Ich mache da nicht mit mT - Schlangenfuchs, 06.06.2000, 21:51
- Re: kann ich gut verstehen - NickLeeson, 06.06.2000, 23:54
- Re: kann ich gut verstehen - Schlangenfuchs, 07.06.2000, 23:38
- Re: kann ich gut verstehen - NickLeeson, 06.06.2000, 23:54
- Toller Rundumschlag:"Fakten, Fakten, und an die Leser denken! SUPER!... - JüKü, 06.06.2000, 20:14
- Re: Replay of 1929 - NickLeeson, 06.06.2000, 19:10
- Re: Replay of 1929 - Schlangenfuchs, 06.06.2000, 07:42
- eine kleine Grafik zu Low-Cycles - Dieter, 05.06.2000, 22:40
- Re: Hallo Schlangenfuchs... - Schlangenfuchs, 06.06.2000, 07:49
- Replay of 1929 - NickLeeson, 05.06.2000, 21:55
- Re: Wie geht's weiter? mT - Dr.B., 05.06.2000, 20:17
- Dunkle codierte Weisheit - Prelude - Das Orakel, 06.06.2000, 02:46
- Dunkle codierte Weisheit - In Full Force - Das Orakel, 06.06.2000, 03:09
- Re: Dunkle codierte Weisheit - In Full Force 2 - Das Orakel, 06.06.2000, 03:21
- Ernst Theodor Amadeus Hoffmann mT - Schlangenfuchs, 06.06.2000, 05:15
- Re: Ernst Theodor Amadeus Hoffmann mT - Das Orakel, 08.06.2000, 03:47
- Re: Dunkle codierte Weisheit - In Full Force 2 - Dr.B., 06.06.2000, 15:27
- Re: Dunkle codierte Weisheit - In Full Force 2 - Das Orakel, 07.06.2000, 01:52
- Ernst Theodor Amadeus Hoffmann mT - Schlangenfuchs, 06.06.2000, 05:15
- Re: Dunkle codierte Weisheit - In Full Force - Dr.B., 06.06.2000, 15:42
- Re: Dunkle codierte Weisheit - In Full Force 2 - Das Orakel, 06.06.2000, 03:21
- Dunkle codierte Weisheit - In Full Force - Das Orakel, 06.06.2000, 03:09
- Dunkle codierte Weisheit - Prelude - Das Orakel, 06.06.2000, 02:46
- Re: Wie geht's weiter? mT - Dieter, 05.06.2000, 22:54
- Ist ja irre... - Das Orakel, 06.06.2000, 02:06
- Re: Wie geht's weiter? mT - Schlangenfuchs, 06.06.2000, 05:51
- Schlangenfuchs, der FroschKönig!! GREAT! owT - Das Orakel, 06.06.2000, 01:02
- Hallo Schlangenfuchs... - LaoTse, 05.06.2000, 19:46
Re: Replay of 1929
Hallo Nick,
einige Bemerkungen zu deinem Statement:
"Wenn wir uns die Fundamentals vor Augen führen, dann wird klar, daß wir es mit der gleichen Situation wie 1929 (USA) oder 1990 (Japan) zu tun haben: nämlich mit einer Kreditinflation. Der Unterschied ist nur, daß die amerikanische Notenbank diese Bubble hat viel größer werden lassen als die meisten Experten es je für möglich gehalten hätten. Mittlerweile ist jedoch die Inflation weltweit auf dem Vormarsch, was die FED zu Handeln zwingt. Es geht also nicht mehr darum, ob Easy Al die Sache beenden will oder nicht, er hat einfach keinen Spielraum mehr (trotz frisierter Statistiken)."
Die Fed bremst seit einem Jahr! Es ist nicht so, dass sie erst zu brmsen beginnt, wenn die Inflation in den Zahlen erscheint, sondern bereits viel früher. Das finde ich gut und gibt mir einiges Vertrauen.
Ich habe es hier schon mal geschrieben: 'rearview mirror people' sind solche, die von Inflation zu schreien beginnen, wenn sie in den Zahlen erscheint. Die zahlen selber zeigen aber immer die Vergangenheit und nicht die Zukunft.
"So gesehen halte ich ein weiteres Anwachsen bis ins Jahr 2006 für völlig ausgeschlossen."
So gesehen halte ich es auch für nicht gerade sehr wahrscheinlich. Allein, die Sichtweise ist dabei entscheidend und die kann sich ja bekanntlich ändern.
"Auf der anderen Seite müssen wir sehen, daß sich die Aktienkurse völlig von den Fundamentals gelöst haben, Momentum-Investing ist angesagt."
Das ist in meinen Augen sehr zwiespältig: Wer bin ich, dass ich mit ausschliessender Sicherheit verfügen könnte, dass die Fundamentals diese Kurse rechtfertigten und jene aber nicht? Es gilt hier zu differenzieren: In einem Bullenmarkt gibt keiner seine Aktien unter dem Preis her und darum ist das, was den Bullenmarkt auch machte, sehr teuer.
Dieser Bullenmarkt ist im Wesentlichen auf einige wenige Sektoren und Aktien zurückzuführen. Für diese Titel, die first class sind weltweit, gebe ich dir recht: die Preise sind übertrieben.
Daneben aber gibt es den breiten Bärmarkt in US-Aktien: hier wurde zweifelsohne die Rezession und die Abkühlung vorweggenommen und das eineinhalb Jahre lang. In Deutschland, das nicht unbedingt vergleichbar ist, sehen wir jedoch das gleiche Phänomen in vielen Aktien wie z.B. in den Autos etc.
Die Börse ist ein Preiseskomptierungsmechanismus auf dem Stand des jeweils verfügbaren Wissens, aber ganz klar eskomptierend. Niemand wollte lange Monate hindurch sehen, dass die Börse eine Abschwächung der Konjunktur vorwegnimmt im breiten Markt. Kein Medienanalyst wies darauf hin, dass das Aktiengeschehen für die breite Masse der Titel sehr negativ war in den vergangenen 18 Monaten. Alle schauten nur auf die Indices und die wenigen bekannten Titel, im S&P 500 wareb es etwa 40 von 500, die die gesamte Performance der Index bis November 1999 ausmachten. Der Rest der Aktien waren im Vergleich mit dem Stand Anfang 1999 entweder negativ oder gerade ausgeglichen: 40 von 500.
Ich glaube auch, dass wir in Deutschland eine ein wenig verzerrte Sicht der Dinge dadurch bekamen, dass hier der Zock ganz besonders unbegreiflich war. Es ist etwas vom Extremsten, das ich je sah und habe noch nie von etwas Extremerem gehört: ich meine hier die Geschehniss rund um die Telekom, die in eine Technologieaktie umbenannt wurde und der von den Gewinnen her besehene Dax plötzlich von den Medien und den Investoren wie der 'Nasdaq himself' gefahren wurde. Ich glaube, dass das ein Deutsches Problem ist und nicht unbesehen auf USA übertragen werden sollte.
USA war eine Euphorie, ja! Aber immerhin fand sie in core businesses statt mit guten Gewinnaussichten und nicht wie bei der DTE in einer Aktie, die - nachweislich von allen gewusst - schlechtere Gewinne abliefern wird.
(Ich vermute hier übrigens ganz stark den Staat hinter dem Anstieg der Aktie! Ich sage es mal ganz direkt: Der Staat eliminiert die Steuern auf Unternehmensbeteiligungen, die veräussert werden, und umgekehrt wird die Aktie dafür von den Banken derart hochgetrieben, dass sich das Vermögen des Staates daran gleich mal verdoppelt.
Hierzu besteht relativ leichtes Spiel, denn wir wissen ja alle, dass es in Wirklichkeit die Eurobörsen sind, die als 'One way'-Veranstaltungen geführt werden, nicht die amerikanischen. Dort ist das 'Short-selling' von Aktien ein ganz normaler Vorgang, an dem ebenso verdient werden kann wie bei long. Die Gleichwertigkeit beider Strategien macht in meinen Augen diese Börsen weniger anfällig für skrupellose Exzesse und Euphorien, wie wir sie in Deutschland mit DTE, Mannesmann oder am Neuen Markt sahen.
Gestern brachte Niquet den Hinweis auf einen Speigelartikel, den ich hier nochmals als Link angebe:
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,79303,00.html
Wären hier die Leute nicht wie die Hamster im Rad auf Long konditioniert (von den Banken übrigens, nicht vom Gesetz), dann würde die Preisfindung im Markt nicht allein von solchen dubiosen Typen, wie hier beschrieben, betrieben werden können.
Es gäbe dann nämlich die 'Short-seller' auch hier, die bei n-tv immer wieder als die 'wirklich bösen Buben' verschrieen werden. In meinen Augen ist das reine Bankpropaganda und verhilft dem Markt nicht zur adäquateren Preisbildung, sondern fördert Exzesse, aus denen Verluste und die bei Banken geförderte 'buy and hold' Mentalität (amerikanisch: bagholder) enstehen.
In meinen Augen ist ein 'Short-Seller' nicht was besonders Verwerfliches, da er ebenso mit seinem Kapital einen Plan ausführt, der mit den gleichen Risiken ausgestattet ist, wie ein sogenannter Lanzeitinvestor. Er sorgt für den in meinen Augen gesunden Ausgleich bei Aktienkursen und sollte darum gleichberechtigt sein. Allein die banken behalten da lieber selber die Finger drauf und verdienen daran gerne alleine.
Die Kurse werden deshalb ganz wesentlich durch die Medien bestimmt: lesen wir dort positive Kommentare, steigen die Kurse, lesen wir negative, fallen sie.
(Ich habe das über viele Jahre bei den Bundestagswahlen beobachtet: weder der Kandidat noch das Programm einer Partei sind wichtig, sondern außschließlich wie in den Medien darüber berichtet wird. Der Kandidat mit der besseren Presse gewinnt die Wahl. Immer.)
Die Medien sind die Begleitmusik und nicht der wirkliche Auslöser, den es nicht in Form einer Einzelperson/kleine Gruppe gibt, ondern in Form der herrschenden Elite in einer Gesellschaft. Diese Elite formt in einem komplxen Prozess (Filterung der 'Wirklichkeit') das, was in Nachhinein als die herrschende Meinung oder der Konsens wahrgenommen wird.
Ich lese gerade eine komplexe und spannende Medienanalyse aus den 80er Jahren: 'Manufacturing consent' von Chomsky und Herman. Was sich damals auf die politischen Verhältnisse in den USA von Reagan bezog, kann sich heute durchaus in den Bereich Aktien und Wirtschaft verschoben haben. Ich bestreite das nicht, nur möchte ich vor Simplifizierung warnen: wie die Gesellschaft Konsens schafft, hat seine Mechanismen, nur sind die komplexe soziologische Vorgänge und nicht einfache Ursache-Wirkungs-Schemen.
[/i]"Im Moment sind die Kommentare eindeutig positiv. Und GENAUSO war es sowohl 1929 als auch 1990! Beidesmal waren die"Experten" nach dem ersten Einbruch überzeugt, den Tiefpunkt gesehen zu haben. Und siehe da, sie hatten recht und die Kurse zogen wieder deutlich an: 1929 von 200 Punkten im Tief bis auf fast 300 innerhalb von ca. 6 Monaten, in Japan stieg der Nikkei von ca. 29000 auf fast 33000 innerhalb von 2 Monaten."
Das ist kein Argument! Positive Komentare gab es schon sehr oft und ist Kriterium für die Gleichheit der heutigen Situation mit 1929/90.
[i]Da aber gleichzeitig die lebenswichtige Versorgung mit neuen Krediten immer schlechter funktioniert (Inflation!), rutscht die Wirtschaft unweigerlich in eine Rezession, welche die Kurse letzlich nach unten zieht.
Die Kreditversorgung hat sich verschärft, die Atienkurse des breiten Marktes haben das vorweggenommen und ob es zur Rezession kommen wird ist nicht ein unweigerlicher Ausgang, sondern hängt davon ab, wie die Fed wirken wird und was der Markt mit den Zinsen macht.
"(1990 in Japan war die Reihenfolge übrigens anders. Hier wurde der finale Kurssturz vorzeitig durch eine Pressemeldung ausgelöst: Renomierte Brokerhäuser hatten große Kunden für die vorangegangenen Kursverluste entschädigt, und zwar auf Kosten ihrer eigenen Aktionäre)."
Danke! Dies habe ich nicht gewusst!
"Ich gehe also davon aus, daß wir, sofern es keine Überraschungen gibt, noch maximal 6 Monate steigende Kurse sehen werden, bevor wir die letzte Phase des Abstiegs in Angriff nehmen.
Auf die 2006 würde ich mich auch nicht blind verlassen, bin aber nicht grundsätzlich negativ für diesen Zeitraum. Zwar sehe ich die Argumente von 'dottore' schon auch und finde das Grundprinzip dabei richtig: seine zeitlich Situierung der jetzigen Situation innerhalb dieses Schemas stelle ich allerdings in Frage.
Ja, es besteht die Möglichkeit, dass es eines Tages zu dem kommt, was er beschreibt. Ich meine aber auch, dass Systeme wie das Jetzige über erstaunliche Beharrunskraft verfügen und oft Wege und Mittel gefunden werden, um noch eine weitere Rund anzufügen. Es ist interessant, dass niemand die Derivate in diese Richtung reflektiert.
Externe Schocks können das alles zwar vereiteln, sind aber nicht berechenbar. Endogen ist die Situation aber einfach nicht wirklich reif.
Der wird dann aber zu einem einmaligen Erlebnis werden, bei dem alle Teilnehmer voll und ganz auf ihre Kosten kommen."
Na, ganz sauber scheint mir diese Haltung nicht zu sein! Bist du ein Zyniker oder ein Neider?
Ich wünsche dir einen schönen Tag
Schlangenfuchs
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