- Der Siegeszug von TOYOTA - Der Einarmige Bandit, 05.01.2006, 14:53
- Danke für diese perfekte Analyse - meinen Respekt (o.Text) - LOMITAS, 05.01.2006, 14:59
- Danke! Was man mit einer Hand so alles erreichen kann!:-)) (o.Text) - Der Einarmige Bandit, 05.01.2006, 15:14
- Re: Danke für diese perfekte Analyse - meinen Respekt / dito! *applaus* (o.Text) - - Elli -, 05.01.2006, 15:35
- Analogie und Ausblick: Motorradmarkt - fridolin, 05.01.2006, 15:35
- Schöne Aussichten für Deutschland - oekognom, 07.01.2006, 01:34
- Re: Schöne Aussichten für Deutschland - klingonenjoerg, 07.01.2006, 16:33
- Re: Hat hoffentlich nichts mit Vögeln zu tun.:-)) Gute Besserung! (o.Text) - Student, 07.01.2006, 17:51
- Re: Schöne Aussichten für Deutschland - klingonenjoerg, 07.01.2006, 16:33
- Schöne Aussichten für Deutschland - oekognom, 07.01.2006, 01:34
- Re: Der Siegeszug von TOYOTA - klingonenjoerg, 05.01.2006, 17:58
- Noch ein Detail, dass in Europa sehr fuer TOYOTA spricht... - Pulpo, 06.01.2006, 14:19
- Mythos Dacia, Anmerkungen zu Toyota - oekognom, 07.01.2006, 01:11
- Danke für diese perfekte Analyse - meinen Respekt (o.Text) - LOMITAS, 05.01.2006, 14:59
Mythos Dacia, Anmerkungen zu Toyota
-->So, nach über zwei Jahren des passiven Mitlesens habe ich mich endlich zur Registrierung durchgerungen. Damit wäre der erste gute Vorsatz für dieses Jahr erfüllt. Und als Einstiegthema bietet sich auch gleich meine Specialitaet an - der deutsche Automobilmarkt.
>P.S. Die Absatzzahlen des Billig-Autos Dacia Logan, einer Tochterfirma von
>Renault, dass in Rumänien gebaut wird, haben sich im Jahr 2005 verdoppelt.
>Damit dürfte sich in den nächsten 5 Jahren das Strassenbild dramatisch
>ändern. Am Ende bleiben 90% Billigautos und der Rest Luxuslimousinen wie
>Ferrari, Porsche und Maibach.
Irgendetwas scheinen die Deutschen an Dacia gefressen zu haben: Vor ein paar Jahren noch war der ehemalige rumänische Staatsbetrieb, der hauptsächlich Nachbauten uralter Renaults produzierte, nur wenigen Eingeweiten ein Begriff. Dann kam, von Deutschland weithin unbemerkt, Herr Schweitzer, seines Zeichens Chéf von Renault-Nissan und überdies ein Neffe des bekannten Urwaldarztes, und übernahm den ganzen Laden. Und da Dacia in Westeuropa nahezu unbekannt war - im Gegensatz zu Skoda, die zwar einen schlechten Ruf hatten, aber wenigstens überhaupt einen - und auch keine allzu glorreiche Vergangenheit aufwies, auf die man hätte aufbauen können, entschied man sich, die Marke Dacia als Türöffner für die Märkte des ehemals sozialistischen Osteuropas sowie der wirtschaftlichen Schwellenländer Lateinamerikas und Nordafrikas aufzubauen. Die simple Taktik: Man nehme bewährte Komponenten aus dem weitläufigen Renault-Regal und bastle daraus ein preisgünstiges Automobil, das als Neuwagen eine Alternative zu den dort sonst vorherrschenden Gebrauchtfahrzeugen aus Nordamerika und Westeuropa darstellt. Anvisierter Verkaufspreis für den rumänischen Heimatmarkt: 5.000€ zuzüglich Mehrwertsteuer. Das war lange bekannt und kümmerte in Deutschland auch niemanden, bis irgendwann ein kleiner Schreiberling einer Boulevard-Automobil-Zeitschrift - wahrscheinlich selbst mit einem Premium-Mittelklasse-Dienstwagen teutschen Fabriks mobilisiert - auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam machte:"Warum kriegen die Neger und Fidschis einen Neuwagen für Fünf-Kilo-Euro und wir nicht?" Gar groß war die Empörung, die sich vorzugsweise in geharnischten Leserbriefen entlud, besonders, als auch noch der Rover-geschädigte VW-Vorsitzende Pieschetsrieder anmerkte, daß hierzulande die stark Budget-Restriktionierten eher zu gebrauchten Kompaktwagen tendieren würden - der eher limitierte Verbreitungsgrad von Suzuki Alto, Daihatsu Cuore und Lada 110, alle in der Klasse von 7-8 T€ beheimatet, legte diesen Schluß zumindest nahe -, was das in Deutschland bei Äußerungen von Wirtschaftsführern unvermeidliche Gegrummel von"Arroganz der Bosse","Versagen" und"überbezahlt" zu Folge hatte. Von so viel Wohlwollen überrascht entschied sich Renault, den Logan - so der Name des Wunderautos - nun doch kurz nach Produktionsstart in Rumänien auch nach Westeuropa zu bringen, wo er - mit der Sicherheitstechnik des weißen Mannes ausgerüstet und mehrwertversteuert - im Jahre des Herrn 2005 auch zu einem Basispreis von 7.200€ eintraf. Die Nachfrage war so erdrückend, daß Renault es sich sogar leisten konnte, Printwerbung im SPIEGEL zu platzieren, und Ende des Jahres waren fast 2000(!) Stück vom diesem Wunderauto verkauft, was mit einem Marktanteil von 0,1% im Kartellamt wohl schon die ersten Zerschlagungsphantasien aufkommen läßt.
oekognom, der schon eimal einen Logan gesehen hat - in echt!
PS
Die Absatzzahlen von SMART waren 1999, im zweiten Produktionsjahr, ebenfalls um mehrere hundert Prozent gestiegen
PPS zu Toyota
>Hallo Forum!
>Ich möchte mich mit diesem Posting heute dem Phänomen TOYOTA widmen. In den
>letzten Ausgaben einiger deutscher und österr. Automobilzeitschriften wurde
>des öfteren die Stärke der Japaner (v.a. Toyota) und der Schwäche und dem
>Niedergang der US-Autoindustrie (GM und Ford) angesprochen.
Auch bekannt als"Pensionen essen Ford auf"
>In einer der letzten November Ausgaben des deutschen Magazins"AUTO MOTOR
>SPORT" schrieben die Journalisten dieses Blattes, dass bis 2007 vermutlich
>schon bis Ende 2006 Toyota zu größten und erfolgreichsten Automobilkonzern
>aufsteigen wird.
Das Beispiel GM zeigt, daß Größe an sich kein Wert ist.
>Dass auch die Finanzmärkte dies so sehen belegt der Umstand, dass der
>Börsenwert von Toyota heute (und jetzt aufpassen!) schon so hoch ist wie der
>Börsenwert von GM, Ford, Volkswagen und DaimlerChrysler zusammen!
GM und Ford sind pleite, VW gehört der IG Metall. DC ist beides ein bißchen
>Toyota war auch nicht so dumm seine finanziellen und sonstige Ressourcen für
>zweifelhafte Firmenübernahmen zu vergeuden wie wir es gerade bei deutschen
>firmen wie Daimler Benz und Volkswagen gesehen haben.
Und warum haben sie dann neulich Subaru von GM gekauft???
>Auch die strategische Ausrichtung der Japaner war viel weiser als bei
>deutschen Autobauern:
>"Statt Entwicklungskapazität in Super-Sportwagen [z.B. das 1001PS Monster
>von Bugatti; Danke, Herr Piech!] und dramatische Hightechlösungen mit
>zweifelhaften Nutzen zu vergeuden,
Warum sind sie dann in der Formel 1? Um herauszufinden, wie man perfekt im Kreis fährt?
>Volkswagen hätte wirklich besser daran getan seine Wurzeln nicht zu
>verleugnen und Geld und technologische Ressourcen nicht in größenwahnsinnige
>Projekte wie Bugatti oder VW Phaeton zu stecken. Manchmal habe ich bei VW
>den Eindruck, dass das Topmanagement und die Ingenieure und Techniker wie
>verspielte Kleinkinder sind, die lieber eigenen technologische
>Verrücktheiten nachhängen als kundenorientierte Lösungen mit gutem
>Preis/Leistungsverhältnis zu entwickeln.
Wer bei VW die Hosen an hat(te), dürfte in den letzten 6 Monaten klar geworden sein: die IG Metall(plus Betriebsrat) sowie befreundete Politiker (Schröder, Gabriel,...) und Manager(Piech, Weißgerber, Hartz,...). War da was anderes zu erwarten?
>Ausserdem hängen die Japaner mit Elektromotoren und Hybridantrieb die
>Deutschen auch technologisch immer stärker ab.
VW kam 1996/97(?) mit dem Audi A4 Avant Duo, einem Diesel-Hybrid. Verkaufte Stückzahl: <300
Der Prius I hat ebenfalls niemanden vom Hocker gerissen. Dann kam Cameron Diaz und setzte ihren süßen kleinen Hintern in einen Toyota Prius, weil der sooo toll umweltfreundlich war - im Gegensatz zu einem Spritfresser-SUV wie dem Hummer, den Arnold Schwoarzenegger damals fuhr. Und plötzlich wollten die Amerikaner nicht nur Riesen-SUV haben, sonder auch Hybridautos. Mal sehen, was als nächstes kommt. VW hat übrigens neulich den Prototypen eines Dreirades (zwei Räder vorn, eins hinten) vorgestellt - Mercedes hatte vor einigen Jahren etwas Ähnliches auf seinen Messeständen, was aber nicht weiter verfolgt worden war, da es"die fahrdynamischen Nachteile von Auto und Motorrad vereinte". Aber vielleicht lassen sich die Amis davon überzeugen, daß ihnen genau das bisher gefehlt hat und stocken nochmal ihre Hypothek auf.

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