- Ende des US Zeitalters Chinas Exportboom verärgert Amis - monopoly, 11.01.2006, 13:14
Ende des US Zeitalters Chinas Exportboom verärgert Amis
-->
ANGST IN DEN USA
Chinas Exportboom verärgert Amerika
Der chinesische Handelsüberschuss hat sich im vergangenen Jahr verdreifacht und damit einen Rekordstand erreicht. Vor allem in den USA schüren die Exporterfolge Ängste. Mehrere Kongressmitglieder wollen gegen das Handelsungleichgewicht sogar gesetzlich vorgehen.
Peking/Washington - Der Handelsüberschuss sei auf 101,9 Milliarden Dollar geklettert, teilte die chinesische Regierung mit. Das ist mehr als drei Mal so viel wie im Vorjahr, als die Exporte die Importe noch um 32 Milliarden Dollar überstiegen. Insgesamt erreichten die Verkäufe der Volksrepublik ins Ausland 2005 ein Volumen von 762 Milliarden Dollar aus - 28 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Wert der Importe stieg im gleichen Zeitraum nur um 17 Prozent und erreichte 660 Milliarden Dollar.
REUTERS
Chinesischer Wirtschaftsboom: USA drohen mit hoher Importsteuer
Größter Handelspartner Chinas war auch im abgelaufenen Jahr die Europäische Union. Der bilaterale Handel hatte einen Wert von 217 Milliarden Dollar, ein Jahresplus von 23 Prozent. An zweiter Stelle standen die Vereinigten Staaten mit 212 Milliarden Dollar (plus 25 Prozent), Platz drei belegte Japan mit 184 Milliarden Dollar (plus 10 Prozent).
USA gehen von weit größerem Handelsdefizit aus
Vor allem in den USA wecken die Exporterfolge des asiatischen Giganten Ängste. Der Vorsitzende Senator des Finanzausschusses, Max Baucus, erklärte kürzlich sogar, dass das Land gegen das Handelsungleichgewicht mit China unter Umständen gesetzlich vorgehen werde."Washington wird möglicherweise Maßnahmen gegen das Handelsdefizit ergreifen und den chinesischen Export begrenzen", sagte er vor einer China-Reise.
Besonders erbost die Amerikaner, dass die chinesische Währung, der Yuan, weiterhin günstig bewertet ist und dadurch die Exporte ankurbelt. China hat bereits im Juli eine Aufwertung des Yuan um 2,1 Prozent vorgenommen, so dass ein Dollar inzwischen nur noch 8,06 Yuan wert ist. Das sei jedoch nicht genug gewesen, um den Ärger über die unterbewertete Währung im US-Kongress beizulegen, erklärte Baucus. Viele Kongress-Mitglieder würden einem entsprechenden Gesetzesvorschlag deshalb sicherlich zustimmen, zwei Mitglieder des Parlaments arbeiteten bereits aktiv an einem solchen Projekt.
Das Gesetz würde laut Baucus chinesische Importe in die USA mit einer Steuer von 27,5 Prozent belegen bis Peking sich bereit erkläre, den Wechselkurs nochmals stark zu korrigieren. Einer der Initiatoren des Gesetzes hatte letzten Monat bereits angekündigt, die Vorlage noch 2006 zur Abstimmung zu bringen. US-Angaben zufolge, die auf anderen Berechnungen beruhen als die chinesischen, beträgt das Handelsungleichgewicht mit China 2005 wahrscheinlich über 200 Milliarden Dollar - ein Anstieg um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

gesamter Thread: