- Folter oder NichtFolter? Das darf nie die Frage sein... - prinz_eisenherz, 13.01.2006, 14:11
- Folter ist doch gar nicht sooo schlimm - Golden Boy, 13.01.2006, 16:47
- Folter ist doch gar nicht so schlimm. Sage ich doch ein völlig normaler Vorgang - prinz_eisenherz, 13.01.2006, 18:19
- Milgram - Golden Boy, 13.01.2006, 19:31
- Na gut, ich ziehe die Daumenschraube etwas an... - prinz_eisenherz, 13.01.2006, 20:13
- Hab' keine Argumente mehr, hast gewonnen (o.Text) - Golden Boy, 13.01.2006, 20:21
- Das mit dem Gewonnen, das nimmst du augenblicklich zurück:)) - prinz_eisenherz, 13.01.2006, 20:42
- Das ging runter wie Butter. Gebe Kompliment zurück!:)) (o.Text) - Golden Boy, 14.01.2006, 15:13
- Das mit dem Gewonnen, das nimmst du augenblicklich zurück:)) - prinz_eisenherz, 13.01.2006, 20:42
- Hab' keine Argumente mehr, hast gewonnen (o.Text) - Golden Boy, 13.01.2006, 20:21
- Na gut, ich ziehe die Daumenschraube etwas an... - prinz_eisenherz, 13.01.2006, 20:13
- Milgram - Golden Boy, 13.01.2006, 19:31
- Re: Die Existenz des Bösen - Holmes, 13.01.2006, 18:24
- Folter ist doch gar nicht so schlimm. Sage ich doch ein völlig normaler Vorgang - prinz_eisenherz, 13.01.2006, 18:19
- Folter ist doch gar nicht sooo schlimm - Golden Boy, 13.01.2006, 16:47
Na gut, ich ziehe die Daumenschraube etwas an...
-->Hallo Golden Boy,
Was ist ein Krieg, ein Gemetzel Mann gegen Mann, ohne Distanz, aus der Sicht des Folterproblems betrachtet, anderes als das oben beschriebene Experiment, nur mit anderen, mit noch extremeren Mitteln?
So ein Gemetzel ist allemal mit allen Begleiterscheinungen der Folter besetzt, ob im Altertum, wenn sie mit ihren Schwertern aufeinander eingeschlagen haben, im Mittelalter, die christliche Inquisiton und die Schlachtfelder des Dreißig Jährigen Krieges, oder in der Neuzeit, wenn die Soldaten mit ihren Bajonetten aufeinander losgehetzt wurden.
Um mal mehr in der Neuzeit sich die Sache zu betrachten, nur damit nicht der Eindruck entsteht, das ein schneller Evolutionssprung uns Menschen im 21. Jahrhundert zu unschuldigen Lämmern gemacht hätte, das hier folgende, alles völlig normale Menschen. Zu Hause die lieben Familienväter und Tierfreunde. Vegetarier und Steakliebhaber, alles querbeet durcheinander:
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Bob Kerrey in"60 Minutes" (CBS, 1. Mai 2001)
Senator Kerrey, ein Marine-Leutnant im Vietnam-Krieg kommandierte eine Spezialeinheit, die über 20 unbewaffnete Zivilisten bei einem Einsatz 1969 tötete. Bei den Getöteten handelte es sich fast ausnahmslos um Frauen und Kinder. Senator Kerrey wurde mit dem Ehrenorden für seinen Kriegseinsatz ausgezeichnet!
Mr. KLANN:
Bob Kerrey kniete auf der Brust des vietnamesischen Dorfbewohners und so packte ich den Schopf des Vietnamesen, riss seinen Kopf zurück und schnitt ihm den Hals durch.... Es war ja Krieg, wir befanden uns im Kriegsgebiet, somit kann man nicht fragen, ob dies die richtige Zeitpunkt war, so zu handeln oder auf weitere Befehle zu warten. Wir hielten uns an die Befehlshierarchie. Er [Kerrey] gab die Befehle und wir gehorchten.
60 Minutes: War dies der Ort, von dem Bob Kerrey sagt, daß seine Einheit angegriffen wurde? Wurden sie beschossen?
Mr. KLANN: NEIN!
60 Minutes: Irgendwelches Gewehrfeuer, irgendein Beschuß?
Mr. KLANN: NEIN!
60 Minutes: Gab es etwas, das sich irgendwie nach Gewehrfeuer anhörte?
Mr. KLANN: NEIN, nicht daß ich mich erinnern könnte. NEIN!
Mr. KLANN: Wir trieben die Dorfbewohner auf einen Haufen zusammen und dann erschossen wir sie. Wir, wir schlachteten sie einfach ab.... Ich erinnere mich an ein Baby, das immer noch schrie, nachdem wir das Feuer eingestellt hatten. Das Baby muß noch am Leben gewesen sein.
60 Minutes: Was geschah mit dem Kind?
Mr. KLANN: ES WURDE AUCH NOCH ERSCHOSSEN, WIE ALLE ANDEREN AUCH!
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Da waren die Versuchsanordnungen im Millramexperiment noch geradezu kindlich gegen, oder? Das ist nur ein Beispiel von unendlich vielen, anhand derer die Formbarkeit von völlig normalen Menschen in Richtung Folter, Grausamkeit und Massenmord, im direkten Kontakt der Handelnden, mit den Schreien, dem Weinen und dem Röcheln und mit dem bestialischen Geruch nach Schlachthaus, bewiesen ist.
Tut mir leid, ist aber so. Besser ist, das man es akzeptiert, dann erkennt man die drohende Gefahr schneller und schafft es manchmal standhaft zu bleiben, auch wenn es die eigene Gesundheit oder das Leben kosten kann.
bis denne
eisenherz

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