- Lügen im Ã-kolandbau, Diäten und manchen Unfug bzgl. Ernährung... - LenzHannover, 14.01.2006, 23:54
- und noch etwas Ernährungsberatunsunfug und BSE... - LenzHannover, 15.01.2006, 00:19
- So unrecht hat der Mann doch nicht - offthspc, 15.01.2006, 09:53
- Essen & essen lassen, denn meine Lieblingsspeise ist essen. (Kishon) - prinz_eisenherz, 15.01.2006, 10:17
- Kommentare... - YIHI, 15.01.2006, 11:53
- Re: Kommentare... - LenzHannover, 15.01.2006, 12:45
- Re: Kommentare... - YIHI, 15.01.2006, 14:50
- Errate - YIHI, 15.01.2006, 14:59
- Re: Kommentare... und wirtschaftliche Machtinteressen - Baldur der Ketzer, 15.01.2006, 14:59
- Re: Kommentare... - LenzHannover, 15.01.2006, 21:46
- Re: Kommentare... - YIHI, 15.01.2006, 14:50
- Re: Kommentare... - LenzHannover, 15.01.2006, 12:45
- und noch etwas Ernährungsberatunsunfug und BSE... - LenzHannover, 15.01.2006, 00:19
Re: Kommentare...
-->>Als Lebensmittelchemiker hat er eine ganze Menge Ahnung und sagte schon vor Jahren:"Wenn die es schriftlich haben, verkauft die Industrie auch die Bio-Tonne als Lebensmittel"
Wie gründlich seine Recherchen sind, hat ja das Beispiels mit dem Wachstumshormon in Frankreich gezeigt. Was die Lebensmittelindustrie angeht, so teile ich hingegen seine Meinung. Insbesondere finde ich, dass sie ihre soziale Verantwortung nicht wahrnimmt und die Verbraucher hintergeht.
Beispiel Milchschnitte: Die Werbung suggeriert dem Verbraucher, dass es sich hierbei um etwas Gesundes handelt."Mit dem besten aus der Milch". Dabei verschweigt sie dem Verbraucher, dass es sich hierbei um reinen raffinierten Zucker und Fett handelt.
>>Mit vereinfachten evolutionsbiologischen Aussagen lässt sich alles irgendwie logisch verkaufen, weil man sich die passende Argumentation zurechtstricken kann. Über die Regulation des Appetits weiss man viel, aber noch mehr weiss man nicht. Aufgrund des momentanen Wissenstands lässt sich die Behauptung, dass das ENS für die Appetitregulation verantwortlich ist, nicht vertreten.
>Ich stehe auf alte Dinge.
Diese Aussage kann ich nicht ganz nachvollziehen. Bitte um weitere Erklärung.
>>>Statt: 5 mal Obst und Gemüse am Tag -was nach keiner Statistik was bringt- lieber 2 * die Woche Pizza und das Herzinfarktrisiko sinkt um über 50 Prozent. Zumindest auf dem Papier.!!!!!!!!!
>In http://www.das-eule.de werden laufend Studien untersucht und viele sind einfach Schrott. Das mit der Pizza läßt sich halt wie vieles nachweisen, nur den Zusammenhang sieht Pollmer halt auch nicht.
>Vielleicht liegt es einfach daran: Die Südländer leben einfach stressfreier und damit gesünder.
>Es sind wohl auch nicht die Chips sondern der Mega-Stress beim Fußball, der den vor der Glotze sitzende Körper belastet.
Man kann nicht sagen, dass eine Studie"Schrott" ist. Damit macht man es sich zu einfach. Es ist halt einfach so, dass viele Studien aufgrund der gewählten Methodik nur eine beschränkte Aussagekraft haben. Bei der beschriebenen Pizza-Studie handelt es sich um eine Querschnittsstudie. Der Vorteil dieser Studien ist, dass sie relativ einfach und kostengünstig durchzuführen sind. Aus der Korrelation lässt sich aber keine Kausalität ableiten. Um diese schlüssig nachzuweisen, bedarf es besserer Methoden (>beispielsweise kontrollierter randomisierter Studien (GOLD-STANDART), die aber im Zusammenhang mit Ernährungsfragen schwierig durchzuführen sind). Trotzdem sind Querschnittsstudien wertvoll, weil sie aufzeigen können, in welche Richtung die Forschung zukünftig gehen sollte.
Problematisch ist halt, dass solche Studien vom Laienpublikum (dazu zähle ich insbesondere auch Journalisten) falsch interpretiert werden und dann jede Woche sehr fragliche Artikel in den Zeitung erscheinen, die sich dann häufig widersprechen (beispielsweise wenn es um die ewige Frage geht, ob ein Nahrungsmittel gesund oder ungesund ist). Diese Widersprüche verunsichern den Verbraucher dann.
Was du beschrieben hast (mit dem Stress), ist übrigens in der wissenschaftlichen Forschung unter dem Namen"Confounding" bekannt und gerade bei Querschnittsstudien ein grosses Problem. Durch sogenannte Multivariant-Analyse kann man zwar den Einfluss von Confoundern rausrechnen. Das Problem ist, dass man aber nur BEKANNTE Confounder eliminieren kann. Dies ist der wesentlichste Grund für die geringe Aussagekraft von Querschnittsstudien.
>Ich zitiere aus dem Welt Interview:
>Pollmer: Ich bitte um Vorsicht beim Verteilen der Etiketten"gesund" oder"ungesund". Kennen Sie die"5-am-Tag-Kampagne", mit der die DGE den Verzehr von Obst und Gemüse fördern will, weil beides doch vor so vielen Krankheiten schützt? In der"Wissenschaftlichen Begründung" der Kampagne steht allerdings zu lesen:"Einen unmittelbaren Nachweis, daß eine Intervention mit Gemüse und Obst das Risiko für Krebs oder auch andere chronische Erkrankungen senkt, gibt es derzeitig nicht." Im nächsten Satz heißt es dann in umständlichem Deutsch, daß dafür nicht mal geeignete Hinweise vorlägen. Kann man unter diesen Umständen eine solche Kampagne vertreten?
Ich würde dir dringen empfehlen, die beschriebene Quelle selbst beizuziehen und sich nicht zu sehr auf die Aussagen von Pollmer zu beschränken. Der Text ist meiner Meinung nach wissenschaftlich einwandfrei und ehrlich. Im Wesentlichen geht es um die von mir bereits weiter oben beschriebene Problematik, dass ein Wirkungsnachweis in Form einer kontrollierten randomisierten Studie sehr schwierig bis unmöglich ist, weil die Effekte einer gesunden Ernährung sich erst sehr langfristig zeigen.
Pollmer hat den Text so zitiert, als ob es wissenschaftlich fraglich wäre, ob der Verzehr von viel Obst und Gemüse förderlich für die Gesundheit ist. Das ist aber nicht der Fall. Die DGE will lediglich (richtigerweise) darauf hinweisen, dass ein Restzweifel mit den momentan verfügbaren wissenschaftlichen Ergebnissen nicht aus dem Weg geräumt werden kann.
Den Text im Original-Wortlaut findest du auf: http://www.dge.de/modules.php?name=...amp;file=article&sid=290[/b]
Liebe Grüsse
Daniel

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