- e-gold in Schwierigkeiten - Was ist davon zu halten? - thoughtful, 14.01.2006, 21:55
- Re: Die Staatsmafia hats mal versucht, mit Drohung und Einschüchterung - R.Deutsch, 14.01.2006, 22:18
- Das wird sie irgendwann auch tun - Burning_Heart, 14.01.2006, 23:01
- Re: Der Staat erfand das Geld um Abgaben einzunehmen, erst danach wurde....... - R.Deutsch, 15.01.2006, 07:18
- Re: Der Staat erfand das Geld um Abgaben einzunehmen, erst danach wurde....... - André, 15.01.2006, 14:16
- Re: Der Staat kann gar nichts erfinden - R.Deutsch, 15.01.2006, 15:58
- Re: Der Staat"erfindet" Gesetze - Holmes, 16.01.2006, 14:36
- Re: Der Staat"erfindet" Gesetze - der Kern des Argumentes - R.Deutsch, 16.01.2006, 16:24
- Re: Der Staat"erfindet" Gesetze - der Kern des Argumentes - Holmes, 16.01.2006, 17:55
- Re: @Holmes - jetzt mal ganz konkret (die Fakten haben einen Hintergrund) - R.Deutsch, 16.01.2006, 18:42
- Re: @Holmes - jetzt mal ganz konkret (die Fakten haben einen Hintergrund) - Holmes, 17.01.2006, 11:22
- Re: @Holmes - konkrete Antwort und konkrete Gegenfrage - R.Deutsch, 17.01.2006, 14:18
- Re: konkrete Antwort und konkrete Gegenfrage / rumorende Wette - Student, 17.01.2006, 14:42
- Re: konkrete Antwort und konkrete Gegenfrage / rumorende Wette - R.Deutsch, 17.01.2006, 15:37
- Re: @Holmes � konkrete Antwort und konkrete Gegenfrage - Holmes, 17.01.2006, 17:02
- Re: konkrete Antwort und konkrete Gegenfrage / rumorende Wette - Student, 17.01.2006, 14:42
- Re: @Holmes - konkrete Antwort und konkrete Gegenfrage - R.Deutsch, 17.01.2006, 14:18
- Re: @Holmes - jetzt mal ganz konkret (die Fakten haben einen Hintergrund) - Holmes, 17.01.2006, 11:22
- Re: @Holmes - jetzt mal ganz konkret (die Fakten haben einen Hintergrund) - R.Deutsch, 16.01.2006, 18:42
- Re: Der Staat"erfindet" Gesetze - der Kern des Argumentes - Holmes, 16.01.2006, 17:55
- Re: Der Staat"erfindet" Gesetze / Danke für diesen Beitrag! - - Elli -, 16.01.2006, 20:01
- Re: Der Staat"erfindet" Gesetze - der Kern des Argumentes - R.Deutsch, 16.01.2006, 16:24
- Re: Der Staat"erfindet" Gesetze - Holmes, 16.01.2006, 14:36
- Re: Der Staat kann gar nichts erfinden - R.Deutsch, 15.01.2006, 15:58
- Re: Der Staat erfand das Geld um Abgaben einzunehmen, erst danach wurde....... - André, 15.01.2006, 14:16
- Re: Das wird sie irgendwann auch tun - CRASH_GURU, 15.01.2006, 07:38
- Re: Das wird sie irgendwann auch tun - Burning_Heart, 15.01.2006, 15:30
- Re: Das wird sie irgendwann auch tun - thoughtful, 15.01.2006, 17:03
- Re: Das wird sie irgendwann auch tun - Burning_Heart, 15.01.2006, 15:30
- Re: Der Staat erfand das Geld um Abgaben einzunehmen, erst danach wurde....... - R.Deutsch, 15.01.2006, 07:18
- Re: Die Staatsmafia hats mal versucht, mit Drohung und Einschüchterung - thoughtful, 15.01.2006, 17:10
- Re: Die Staatsmafia hats mal versucht, mit Drohung und Einschüchterung - R.Deutsch, 15.01.2006, 17:59
- Das wird sie irgendwann auch tun - Burning_Heart, 14.01.2006, 23:01
- Re: Die Staatsmafia hats mal versucht, mit Drohung und Einschüchterung - R.Deutsch, 14.01.2006, 22:18
Re: Der Staat"erfindet" Gesetze
-->Lieber Reinhard,
ich denke, es ist klar, dass der"Staat" ein abstrakter Begriff ist, der aber doch sehr wohl Wirkungen hat und Verhalten zeigt. Man kann ihn zwar nicht anfassen, aber doch seine Gewalt spüren:-)
Der Schluss, dass der"Staat", der abstrakt ist, daher auch nichts tun kann, ist meines Erachtens unzulässig. Ja, es sind die jeweils einzelnen Individuen, die Erfindungen machen und Dinge entdecken. Gesetze werden von Menschen ausgedacht, aber nicht von diesen Individuen durchgesetzt, sondern von dem abstrakten Staat und seinen Stellvertretern, den Politikern. Der Staat ist ein soziales System, welches genauso ein Eigenleben hat, wie unser Gehirn, welches auch aus vielen Gehirnzellen besteht, die jeweils nur ein recht einfaches Verhalten zeigen können. Das umfassendere System Gehirn kann aber noch viel mehr.
Der entscheidende Begriff ist im Bezug auf den Staat der Begriff"Gesetz". Damit eine Gemeinschaft funktionieren kann, müssen die einzelnen Mitglieder Regeln befolgen. Wer macht diese Regeln? Wer kann auf Einhalten dieser Regeln bestehen? In kleinen Stämmen können solche Regeln noch am Lagerfeuer besprochen und geändert werden. In komplexeren Gemeinschaften ist diese Form der Basisdemokratie nicht mehr möglich. Das führt zur Delegation an"Führer", die sich diese Macht nicht immer durch offene Wahlen, sondern durch verschiedenste Mechanismen aneignen, die weit verbreitet und bekannt sind (Überredung, Korrupution, Intrigen, pure Gewalt und Einschüchterung). Zum Problem der Demokratie ist zudem auf Hoppe zu verweisen (z.B."Demokratie. Der Gott der keiner ist").
Solche Systeme, in denen sich nicht mehr alle Mitglieder kennen können und daher die Kontrolle und Steuerung auf wenige Mitglieder konzentriert ist (und sein muss), sind meines Erachtens der Beginn von Staaten (passt auch auf den Begriff der staatenbildenden Lebewesen, wie Bienen und Ameisen, bei denen die Kontrolle ebenfalls zentralisiert ist).
Die Herrscher (oder die entprechende Gruppe) erlassen nun Gesetze, sie erfinden neue Regeln, nach denen sich die Untergebenen zu richten haben. In solchen komplexen Staatssystemen wird die Verteilung der produzierten Mittel über eine Umverteilung geregelt, d.h. zentrale Einnahme und Verteilung der erzeugten Güter (Dass dabei die Verwalter dieses Systems an der Quelle sitzen und es ihnen immer am besten geht, lässt sich leicht einsehen).
Auf dieser Stufe sind diese Gesellschaften noch reine Naturalabgabensysteme, die über ein Buchungssystem aber bereits Abgabenschulden und Strafzinsen etc. der geschuldeten Güter kennen.
"Geld" ist überhaupt noch nicht notwendig, um eine durchaus komplexe, arbeitsteilige Gesellschaftsform zu erzeugen. Ein schönes Argument ist in diesem Zusammenhang, dass jeder Soldat ja auch in einem sehr komplexen, arbeitsteiligen System lebt (Unterkunft, Verpflegung, Verwaltung), welches keinerlei internes"Geld" braucht, um zu funktionieren! Alles funktioniert aufgrund von Befehlsketten (wie in grossen Unternehmen ja auch, die Idee mit Profit-Centers ist recht neu und wurde an vielen Stellen auch schon wieder aufgegeben, weil die Verrechnung und Aushandlung der Verträge zusätzliche Kosten erzeugt, welche die erhofften Einsparungen zunichte macht).
Zwischenfazit:
- Geld ist nicht erforderlich, um arbeitsteilige Produktionsweisen zu erzeugen.
- Komplexe Gesellschaften müssen sich hierarchisieren und damit von einer egalitären Verteilung innerhalb der Gruppe auf eine Redistribution innerhalb der Gemeinschaft umstellen. Auch hierfür ist Geld nicht erforderlich.
- Die Geschichte scheint also klar zu zeigen, dass Herrscher-Zwang-Abgabe schon da sind, bevor das Geld da ist.
Geld ist meines Erachtens daher das letzte i-Tüpfelchen, um eine komplexe Gesellschaft zu steuern, aber nicht die Voraussetzung für ihre Entstehung.
Aus diesem Grund kommt daher das Geld zeitlich auch erst nach der Entstehung der Tributsysteme und nicht vorher. Es entsteht nicht von unten, sondern wird von oben eingeführt. Der Gläubiger bestimmt, in was die Schuld beglichen wird.
Und nur der mächtige Gläubiger Staat/Herrscher hat die Macht, einen einheitlichen Standard innerhalb seines Bereiches durchzusetzen.
RD: Natürlich haben konkrete Menschen (Herrscher) Abgaben erzwungen, aber damit haben sie ebenso wenig „Geld“ als Tauschmittel erfunden, wie sie das Rad als Fortbewegungsmittel erfunden haben, weil sie Krieg führen wollten.
"Der Krieg ist der Vater aller Dinge" ist da nur zu sagen. Die meisten Technologien wurden zunächst als Waffe eingesetzt, erst danach für zivile Zwecke. Warum wurden Milliarden in die Weltraumforschung reingesteckt? Und welche Organisationen haben es gefördert? Zum Wohle der Menschheit oder um zu sehen, ob man daraus nicht militärische Vorteile ziehen kann? Warum errichten die Europäer Galileo, wenn nicht vor allem, um militärisch von den USA unabhängiger zu sein? Wie war das mit dem Internet? Kryptographie?
Die Jungs, die Streitwagen dazu benutzten, um die armen Kerle mit dem Ochsenpflug zu versklaven, hatten sicher einen höheren ROI als die Ackerbauern...
RD: Das entscheidende Gegenargument, nämlich den Außenhandel und die Tatsache, dass Zwangsgeld immer an der Grenze endet, klammert dottore stets aus.
Welches Geld endet denn nicht an der Grenze derjenigen Gesellschaft, die es verwendet? Die Spanier konnten bei den Inkas mit ihrem Gold auch nichts kaufen...
>Wenn Du schreibst: aus lieben romantischen Gefühlen die Augen zu verschließen, bedeutet nicht, dass die Fakten nicht so wären, wie sie nun mal sind.
>Kann ich nur sagen, mir wird langsam klar wie die Fakten sind.
Meines Erachtens sind die Fakten, dass es bei jeder Form der Gemeinschaft (also schon am zwei Personen) die Machtfrage gibt: Wer bestimmt, was gemacht wird?
Das führt zu verschiedenen Lösungen, bei denen ab einer gewissen Gruppengröße die bisher einzige Lösung die Hierachien sind. Das Verhalten in Hierachien hat dann seine eigenen Gesetzmäßigkeiten: wer kommt nach oben, wie bleibt er oben, was passiert beim Wechsel etc. >> Karriere
In Hierarchien sind die Mitglieder nicht mehr Gleiche unter Gleichen, sondern unterschiedlich weisungsbefugt und daher unterschiedlich"mächtig". Hier endet denn auch die Vorstellung davon, dass alle Menschen in einen freien Wettbewerb untereinander treten. Innerhalb von Hierarchien gibt es keinen freien Markt, auf dem um Leistungen und Gegenleistungen gefeilscht würde. Die Verteilung der Macht innerhalb eines Unternehmens/Organisation folgt nicht den Regeln des freien Wettbewerbs. Und das wiederum bedeutet, dass die ganze Mär von den Wohltaten des freien Unternehmertums und des Liberalismus leider nicht funktioniert, weil ganz andere Mechanismen bestimmen, was passiert. Wer will denn Wettbewerb? Niemand! Jeder Unternehmer wäre doch froh, wenn er das Monopol hätte und die Preise diktieren könnte, oder? Und genau dieser Zustand wird beständig angestrebt.
Beste Grüsse,
Holmes

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