- Finanzpolitik Hitlers - Toby0909, 31.01.2006, 14:25
- Götz Aly? - Zandow, 31.01.2006, 15:19
- Re: Finanzpolitik Hitlers - auf dem Obersalzberg im Interconti ;-)? - Nachtigel, 31.01.2006, 15:29
- Re: Finanzpolitik Hitlers - Schuldner tötet Gläubiger - Holmes, 31.01.2006, 15:55
- Geschickte Finanzpolitik - Golden Boy, 31.01.2006, 16:12
- Re: Boeser Trick um am Druecker zu bleiben - Tassie Devil, 01.02.2006, 11:43
- Reichsausgaben - Zandow, 01.02.2006, 12:46
- Alternative Motivation für den Massenmord - Dazulerner, 01.02.2006, 14:42
- Re: Heinsohns Denkblase - Baldur der Ketzer, 01.02.2006, 15:05
- Re: Heinsohns Denkblase - Dazulerner, 01.02.2006, 15:26
- Re: Heinsohns Denkblase - Baldur der Ketzer, 01.02.2006, 15:42
- Re: Heinsohns Denkblase - Dazulerner, 02.02.2006, 13:03
- Re: Heinsohns Denkblase - Baldur der Ketzer, 01.02.2006, 15:42
- Re: Heinsohns Denkblase - Dazulerner, 01.02.2006, 15:26
- Re: Heinsohns Denkblase - Baldur der Ketzer, 01.02.2006, 15:05
- Re: raeuberische Konsumenten - Tassie Devil, 01.02.2006, 15:01
- Re: raeuberische Konsumenten - klingonenjoerg, 01.02.2006, 17:38
- Re: Geroestet, erstochen, erschossen, erwuergt und erhaengt - Tassie Devil, 02.02.2006, 02:08
- Re: Geroestet, erstochen, erschossen, erwuergt.. - mein lieber Schwan - nereus, 02.02.2006, 08:14
- Re: Geweckert ;-) - Tassie Devil, 02.02.2006, 11:29
- Re: Geroestet, erstochen, erschossen, erwuergt.. - mein lieber Schwan - nereus, 02.02.2006, 08:14
- Re: Geroestet, erstochen, erschossen, erwuergt und erhaengt - Tassie Devil, 02.02.2006, 02:08
- Re: raeuberische Konsumenten - klingonenjoerg, 01.02.2006, 17:38
- Alternative Motivation für den Massenmord - Dazulerner, 01.02.2006, 14:42
- Reichsausgaben - Zandow, 01.02.2006, 12:46
- Re: Finanzpolitik Hitlers - Schuldner tötet Gläubiger - Holmes, 31.01.2006, 15:55
Re: raeuberische Konsumenten
-->>Hallo TD,
Hi Zandow,
>> Es ist solchen oportunistischen Tatsachen- und Wahrheitsverdrehern keine
>> Luege zu bloede und kein Trick zu boese, um nicht darauf zurueck zu greifen.
>Ein solcher Rundumschlag hilft uns wohl in der Diskussion nicht weiter. Vielleicht kannst Du mal auf die konkreten Tatsachen und Wahrheiten abheben. Aly hat umfangreiches Datenmaterial vorgelegt. Dieses darf sehrwohl kritisiert werden. Nur darauf beziehen muß Du Dich schon. Allgemein gesprochene Angriffe ("Tatsachen- und Wahrheitsverdreher") sind doch sehr dünne.
Ich bin es leid, Zandow, zumindest gelegentlich immer wieder auf die gleichen Schmarrn und den gleichen Bloedsinn eingehen zu muessen. Auch bin ich kein Berufsschreiber in irgendeiner Form.
Das vorliegende Thema habe ich 1998 zum ersten Male ausfuehrlich ueber ein Board im Internet diskutiert, fuer mich selbst war das schon damals ein alter Hut, jedoch seither kommt dieser weit ueberspitzte und ueberspannte Kaese immer wieder auf's Tablett. [img][/img]
Schon der Initialthread von Toby0909 liessen bei mir die restlichen Kopfhaare senkrecht in die Hoehe wachsen, ich kann dazu nur sagen: mannomannomann, was fuer einen Mist muessen vor allem die erziehenden Leerer in den letzten 3 Dekaden vor allem auch den jungen Leuten in deren Koepfe geblasen haben, das ist ja nicht zu fassen.
>>"Gefaelligkeitsdiktatur","forcierte Aufruestung","Judenenteignung mit
>> weiteren Folgen fuer diese","Die Staatsfinanzen im Jahre 1938 direkt vor
>> dem Bankrott" usw. usf. ist alles masslos ueberzogener und voellig
>> einseitiger Schwachsinn, der schon seit dem vorigen Jahrhundert auch in
>> Internetforen seine Runden machte.
>> Natuerlich wuerde es in Aly's gedruckten Schwachsinn...
>Evtl. hilft erst mal dies weiter:
>*******
>Der Präsident des Reichsbankdirektoriums
>Berlin SW111, den 7. Januar 1939
>Vertrauliche Reichsbanksache
>An den Führer und Reichskanzler,
>Berlin
>Die Reichsbank hat seit langem auf die für die Währung entstehenden Gefahren einer Überspannung der öffentlichen Ausgaben und des kurzfristigen Kredits hingewiesen. Am Ende des Jahres 1938 ist die Währungs- und Finanzlage an einem Gefahrenpunkt angelangt, der es uns zur Pflicht macht, Entschliessungen zu erbitten, die es ermöglichen, der drohenden Inflationsgefahr Herr zu werden.
>In entscheidendem Masse aber wird die Währung von der hemmungslosen Ausgabenwirtschaft der öffentlichen Hand bedroht. Das unbegrenzte Anschwellen der Staatsausgaben sprengt jeden Versuch eines geordneten Etats, bringt trotz ungeheurer Anspannung der Steuerschraube die Staatsfinanzen an den Rand des Zusammenbruchs und zerrüttet von hier aus die Notenbank und die Währung. Es gibt kein noch so geniales und ausgeklügeltes Rezept oder System der Finanz- und Geldtechnik, keine Organisation und keine Kontrollmassnahmen, die wirksam genug wären, die verheerenden Wirkungen einer uferlosen Ausgabenwirtschaft auf die Währung hintanzuhalten. Keine Notenbank ist imstande, die Währung aufrechtzuerhalten gegen eine inflationistische Ausgabenpolitik des Staates.
>War während der beiden grossen aussenpolitischen Aktionen in der Ostmark und im Sudetenland eine Steigerung der öffentlichen Ausgaben zwangsläufig, so macht die Tatsache, dass nach Beendigung der aussenpolitischen Aktionen eine Beschränkung der Ausgabenpolitik nicht zu erkennen ist, vielmehr alles darauf hindeutet, dass eine weitere Ausgabensteigerung geplant ist, es nunmehr zur gebieterischen Pflicht, auf die Folgen für die Währung hinzuweisen.
>Es ist nicht unseres Amtes nachzuweisen, wieweit eine hemmungslose Ausgabenpolitik mit den Erträgnissen und Ersparnissen der deutschen Wirtschaft oder mit den sozialen Erfordernissen der Bevölkerung vereinbar ist. Unsere Verantwortung aber erfordert es, darauf hinzuweisen, dass eine weitere Beanspruchung der Reichsbank, sei es direkt, sei es durch anderweitige Beschlagnahme des Geldmarktes, währungspolitisch nicht zu verantworten ist, sondern geradewegs zur Inflation führen muss. Das unterzeichnete Reichsbankdirektorium ist sich bewusst, dass es in seiner Mitarbeit für die grossen gesteckten Ziele freudig alles eingesetzt hat, dass aber nunmehr Einhalt geboten ist. Eine Vermehrung der Gütererzeugung ist nicht durch eine Vermehrung von Geldzetteln möglich. Mit einer Vermehrung des Geldumlaufs kann man angesichts der voll-, ja überbeschäftigten deutschen Wirtschaft nur noch die Preise und Löhne, nicht aber die Produktion steigern.
>Wir sind der Überzeugung, dass die währungspolitischen Folgen der letzten 10 Monate durchaus zu reparieren sind und dass bei striktester Einhaltung eines aufbringbaren Etats die Inflationsgefahr wieder beseitigt werden kann. Der Führer und Reichskanzler selbst hat die Inflation öffentlich immer und immer wieder als dumm und nutzlos abgelehnt. Wir bitten deshalb um folgende Massnahmen:
>1. Das Reich wie auch alle anderen öffentlichen Stellen dürfen keine Ausgaben und auch keine Garantien und Verpflichtungen mehr übernehmen, die nicht aus Steuern oder durch diejenigen Beträge gedeckt werden, die ohne Störung des langfristigen Kapitalmarktes im Ausleiheweg aufgebracht werden können.
>2. Zur wirksamen Durchführung dieser Massnahmen muss der Reichsfinanzminister wieder die volle Finanzkontrolle über alle öffentlichen Ausgaben erhalten.
>3. Die Preis- und Lohnkontrolle muss wirksam gestaltet werden. Die eingerissenen Misstände müssen wieder beseitigt werden.
>4. Die Inanspruchnahme des Geld- und Kapitalmarktes muss der Entscheidung der Reichsbank allein unterstellt werden.
>Reichsbankdirektorium
>(Acht Unterschriften, u.a. von Schacht, Vocke und Blessing)
>*******
Ich habe das Schreiben des Reichsbankdirektoriums absichtlich zusammenhaengend stehen lassen, danke Dir dafuer.
Unterstellen wir mal diesem Schreiben die Authentitaet, was geht daraus hervor?
Ganz einfach: Allen voran Reichsbankpraesident und Hitler's Ex-Finanzminister Hjalmar Schacht warnt Anfang des Jahres 1939 vor den bereits bestehenden inflationaeren Tendenzen in einer boomenden ueberbeschaeftigten Volkswirtschaft.
Es ist von einer drohenden Inflation und nicht von einer drohenden Hyperinflation die Rede.
Ich zitiere explizit:
"Wir sind der Überzeugung, dass die währungspolitischen Folgen der letzten 10 Monate durchaus zu reparieren sind und dass bei striktester Einhaltung eines aufbringbaren Etats die Inflationsgefahr wieder beseitigt werden kann."
So, what!?
Und das ist letztendlich der oft zitierte De-Facto-Staatsbankrott des deutschen Reiches im Jahre 1938, zur Abwechslung halt mal eine"Gefaelligkeitsdiktatur"!
Damit auch das klar ist: bereits in der ersten Jahreshaelfte 1936 herrschte im Deutschen Reich wieder Vollbeschaeftigung, die Arbeitslosigkeit war weggeblasen, dies ganz im Gegensatz zu einigen anderen Staaten, u.a. den USA und England.
Da hakt es doch schon von Anfang an in der Logik, wie es moeglich sein konnte, dass diese"Gefaelligkeitsdiktatur" an der Schwelle zum Bankrott rund 9 Monate spaeter zuerst den groessenwahnsinnig gewordenen Polen im Schnellgang eines auf deren Deckel geben konnte, um dann weitere rund 5,5 Jahre als einer der Hauptteilnehmer des WK II finanziell ueber die Runden zu kommen, wobei erst dieser Krieg und dessen Ausgang das Deutsche Reich ruinierte und in den Bankrott fuehrte.
Also echt, Zandow, jeder, der nur ein kleines Portioenchen Logik fuer sich beansprucht, ohne dabei auf detaillierte Sach- und GeChichts-Kenntnisse zurueckgreifen zu koennen, der muss doch sofort diesen eklatanten Widerspruch erkennen!
Tut mir leid, Zandow, aus Gruenden fehlender Zeit und eingeschraenkter Lust kann und will ich jetzt auf dieses durchaus interessante Thema einschliesslich dem Drumherum (das in diesem Zusammenhang einige faustdicke GeCHichtsklittierungen offenlegt) nicht zum wiederholten Male eingehen, vor allem nicht im Hinblick auf Aly's"Hitlers raeuberische Gonsumenta".
>
>Beste Grüße, <font color=#008000>Zandow</font>
Gruss
TD

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